Schloss Anif: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 23. November 2016, 18:38 Uhr

Anif, Schloß, neben dem 1817 von Feldmarschall Karl Philipp Fürst Wrede erworbenen, unter dessen Sohn Karl Theodor 1842-43 umgebauten Schloß Hüttenstein (am Fuß des Schafberges oberhalb des Krottensees bei St. Gilgen), einziges Beispiel romantischer Schloßarchitektur in Salzburg.

Beide von bayerischen Bauherrn, die im Sinne der Romantik selbst starken Einfluss auf die Gestaltung nahmen. Anif ist durch »die künstlerische Begabung des Bauherrn und seinen eingesetzten Reichtum«, aber auch durch seine Lage in einem kleinen See, der es »von der erdhaften Fundamentierung befreit«, am Rande des Alpenvorlandes, vor der ansteigenden Gebirgskulisse, besonders eindrucksvoll. Um 1520 in einer Liste der landesherrlichen Burgen genannt, 1689 Umbau zur Sommerresidenz durch Eb. →Johann Ernst Graf Thun, 1693-1814 Sommersitz der Fürstbischöfe von Chiemsee. Um 1800 wurde der englische Park mit einigen frühromantisch-empfindsamen Denkmälern angelegt. 1837 erwarb es Alois Graf Arco-Steppberg und baute es mit dem Berchtesgadener Salinenkondukteur Mennas Schönauer, von 1840 bis 1848 mit dem »Architekten« Heinrich Schönauer zu einem romantisch-historistischen Schloß im Stil der Neogotik um, die Kapelle wurde 1851 fertiggestellt. An der Nordwestecke der Nymphensaal (heute Bildersaal), in dem urspr. Ludwig Schwanthalers »Nymphe« aufgestellt war (seit 1906 in der offenen Loggia), die »wohl als Schlüsselfigur für das Verständnis von Schloß Anif aufgefasst werden kann« (Steinitz). Die nahezu vollständig erhaltene Innenausstattung wurde zum größten Teil nach engl. Vorbild von einheimischen und Münchner Künstlern und Handwerkern angefertigt. Heute im Besitz der Grafen Moy.

Literatur:

• W. v. Kalnein: Schloß Anif. Ein Denkmal bayerischer Romantik in Salzburg, Salzburg 1988.
• W. Steinitz: Bayern und der romantische Schloßbau in Salzburg. In: Historismus und Schloßbau, hg. v. R. Wagner-Rieger u. W. Krause, München 1975.

M.O.