Bildungshaus St. Virgil: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Bildungshaus St. Virgil''', erbaut 1968–76 von [[Holzbauer, Wilhelm|Wilhelm Holzbauer]] unter den Erzbischöfen [[Rohracher, Andreas|Andreas Rohracher]], Eduard Macheiner und Karl Berg aus Mitteln der Erzdiözese; einer der wichtigsten Bauten der österreichischen Architektur in den 1970er-Jahren.
 
Das '''Bildungshaus St. Virgil''', erbaut 1968–76 von [[Holzbauer, Wilhelm|Wilhelm Holzbauer]] unter den Erzbischöfen [[Rohracher, Andreas|Andreas Rohracher]], Eduard Macheiner und Karl Berg aus Mitteln der Erzdiözese; einer der wichtigsten Bauten der österreichischen Architektur in den 1970er-Jahren.
  
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Holzbauer bezeichnete 1985 das Bildungshaus als „eine in sich geschlossene Komposition von Volumen, welche einander gegenseitig bedingen“, und entwarf 1992 eine adäquat abgerückte Erweiterungslösung. Seine andersartige Realisierung 1995/96 als großvolumiger Anbau (Restaurantvergrößerung und Parkcafé, Konferenzsaal mit 400 Sitzplätzen darüber) brachte das kompositorische Gesamtgefüge aus dem Lot. Trotz Denkmalschutz folgte eine weitere Umgestaltung des Eingangsbereichs Ende der 1990er-Jahre durch Holzbauer, der ursprünglich archaische Charakter und der beeindruckende Kontrast zwischen Sichtbeton und Naturraum wurde dabei zerstört. Die gedämmten, jetzt „neapelgelb“ erstrahlenden Betonzylinder durch Nutungsringe behübscht, die „zarte Klinge“ des weit auskragenden Vordachs zum Prügel gedämmt.
 
Holzbauer bezeichnete 1985 das Bildungshaus als „eine in sich geschlossene Komposition von Volumen, welche einander gegenseitig bedingen“, und entwarf 1992 eine adäquat abgerückte Erweiterungslösung. Seine andersartige Realisierung 1995/96 als großvolumiger Anbau (Restaurantvergrößerung und Parkcafé, Konferenzsaal mit 400 Sitzplätzen darüber) brachte das kompositorische Gesamtgefüge aus dem Lot. Trotz Denkmalschutz folgte eine weitere Umgestaltung des Eingangsbereichs Ende der 1990er-Jahre durch Holzbauer, der ursprünglich archaische Charakter und der beeindruckende Kontrast zwischen Sichtbeton und Naturraum wurde dabei zerstört. Die gedämmten, jetzt „neapelgelb“ erstrahlenden Betonzylinder durch Nutungsringe behübscht, die „zarte Klinge“ des weit auskragenden Vordachs zum Prügel gedämmt.
  
Das ''Bildungshaus'', heute ''Bildungs- und Konferenzzentrum'' St. Virgil mit Hotel in Salzburg-Aigen, bietet eigene Kurse und Fremdveranstaltungen aus verschiedensten Bereichen an. Im Kunstraum St. Virgil werden jährlich drei bis vier Ausstellungen (z.B. zu den Anwärterinnen und Anwärtern auf den Kardinal-König-Kunstpreis oder seit 2001 die Reihe ''Bildhauer*innen als Zeichner*innen'') präsentiert und ein Artists in Residence-Programm organisiert. Im Skulpturenpark finden sich Werke, die während der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst|Internationalen Sommerakademie]] für Bildende Kunst von Lehrenden geschaffen wurden (Janez Lenassi, Milos Chlupac, Makoto Fujiwara, Miloslav Chlupáč) sowie weitere Steinskulpturen u.a. von Gabriele Berger und Hartwig R. Mülleitner.
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Das ''Bildungshaus'', heute ''Bildungs- und Konferenzzentrum'' St. Virgil mit Hotel in Salzburg-Aigen, bietet eigene Kurse und Fremdveranstaltungen aus verschiedensten Bereichen an.  
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Im Kunstraum St. Virgil werden jährlich drei bis vier Ausstellungen (z.B. zu den Anwärterinnen und Anwärtern auf den Kardinal-König-Kunstpreis oder seit 2001 die Reihe ''Bildhauer*innen als Zeichner*innen'') präsentiert und ein Artists in Residence-Programm organisiert. Im Skulpturenpark finden sich Werke, die während der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst|Internationalen Sommerakademie]] für Bildende Kunst von Lehrenden geschaffen wurden (Janez Lenassi, Milos Chlupac, Makoto Fujiwara, Miloslav Chlupáč) sowie weitere Steinskulpturen u.a. von Gabriele Berger und Hartwig R. Mülleitner.
  
 
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Version vom 29. Juni 2022, 11:35 Uhr

Haupteingang 2020

Das Bildungshaus St. Virgil, erbaut 1968–76 von Wilhelm Holzbauer unter den Erzbischöfen Andreas Rohracher, Eduard Macheiner und Karl Berg aus Mitteln der Erzdiözese; einer der wichtigsten Bauten der österreichischen Architektur in den 1970er-Jahren.

Holzbauer entwickelte für die Bauaufgabe einen Prototyp als „Forum und Kolleg, Hotel, Erholungsheim, Schule und Seminar“. Er komponierte aus den geometrischen Grundfiguren Kreis, Rechteck, Prisma und Zylinder einen kraftvollen Baukörper mit großen Glas- und prägnanten Sichtbetonflächen. Den bauplastischen Auftakt der Eingangssituation markieren angeschnittene Zylinder, die eine stimmungsvolle Kapelle und den Meditationsraum beherbergen, ein hoher refektoriumgleicher Speisesaal prägt die andere Stirnseite. Zimmertrakte begleiten beide Längsfronten. Den Mittelbereich mit zwei Gruppenräumen und Bibliothek spiegelte Holzbauer im zentralen Freilufttheater der begehbaren Dachlandschaft. Darunter setzt sich mit großzügiger Foyerzone – hier auch die Heiligenfigur Virgil von Josef Zenzmaier (1977) – das kommunikative, den nachkonziliaren Aufbruch widerspiegelnde Raumgefüge fort.

1976 wurde die Emmaus-Kapelle mit einem gesamtflächigen Wandbild (Öl auf Leinwand, 300 m²) von Josef Mikl eingeweiht. Für den Raum über dem Eingangsbereich (ursprünglich als Meditationsraum in Verwendung) hat Peter Pongratz ein 180 m² großes Wandbild geschaffen. Im Gangbereich, links hinten, hängt ein 1979 für die Pfarrkirche Unternberg gemaltes Bild von Wolfgang Hollegha (wegen mangelnder Akzeptanz durch die Pfarrgemeinde ist es nicht am dafür vorgesehenen Ort). Später kamen weitere Kunstwerke dazu: Ein Meditationsraum wurde von Inge Dick gestaltet, in einem Seminarraum hängt eine Collage von Karl-Hartwig Kaltner.

Das Freilufttheater auf dem Dach musste 1984 einem Konferenzsaal für 180 Personen (Architekten R. Schreiber / Peter Schuh) weichen, der die zuvor offene Dachlandschaft zentral besetzt.

Holzbauer bezeichnete 1985 das Bildungshaus als „eine in sich geschlossene Komposition von Volumen, welche einander gegenseitig bedingen“, und entwarf 1992 eine adäquat abgerückte Erweiterungslösung. Seine andersartige Realisierung 1995/96 als großvolumiger Anbau (Restaurantvergrößerung und Parkcafé, Konferenzsaal mit 400 Sitzplätzen darüber) brachte das kompositorische Gesamtgefüge aus dem Lot. Trotz Denkmalschutz folgte eine weitere Umgestaltung des Eingangsbereichs Ende der 1990er-Jahre durch Holzbauer, der ursprünglich archaische Charakter und der beeindruckende Kontrast zwischen Sichtbeton und Naturraum wurde dabei zerstört. Die gedämmten, jetzt „neapelgelb“ erstrahlenden Betonzylinder durch Nutungsringe behübscht, die „zarte Klinge“ des weit auskragenden Vordachs zum Prügel gedämmt.

Das Bildungshaus, heute Bildungs- und Konferenzzentrum St. Virgil mit Hotel in Salzburg-Aigen, bietet eigene Kurse und Fremdveranstaltungen aus verschiedensten Bereichen an.

Im Kunstraum St. Virgil werden jährlich drei bis vier Ausstellungen (z.B. zu den Anwärterinnen und Anwärtern auf den Kardinal-König-Kunstpreis oder seit 2001 die Reihe Bildhauer*innen als Zeichner*innen) präsentiert und ein Artists in Residence-Programm organisiert. Im Skulpturenpark finden sich Werke, die während der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst von Lehrenden geschaffen wurden (Janez Lenassi, Milos Chlupac, Makoto Fujiwara, Miloslav Chlupáč) sowie weitere Steinskulpturen u.a. von Gabriele Berger und Hartwig R. Mülleitner.

Literatur:

  • N. Mayr: St. Virgil in Salzburg-Aigen. In: Kunst und Kirche 2/2007, S. 42–45.
  • W. Richter: St. Virgil. Architektur und Kunst. Editionen St. Virgil. Salzburg 2003.
  • N. Mayr: Wer verantwortet den Umbau St. Virgil? In: SN 6.10.2000, S. 12–13.

N.M., D.G.