Festung Hohensalzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Festung Hohensalzburg''', stark befestigte ma. Burganlage der Eb. auf dem Dolomitstock über der Stadt, bestehend aus zahlreichen Gebäuden um mehrere Innenhöfe.
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Die '''Festung Hohensalzburg''' ist eine stark befestigte mittelalterliche Burg und neuzeitliche Festungsanlage der Erzbischöfe von Salzburg auf dem Dolomitstock über der Stadt, bestehend aus zahlreichen Gebäuden um mehrere Innenhöfe.
  
Erste Befestigung 1077 (Investiturstreit), dann Ausbau durch 600 Jahre. Bis 1465 Ringmauer ohne Türme, gemauerter Palas des 12. Jh.s. Großartiger Ausbau der F. unter Eb. →Leonhard von Keutschach um 1500 und Eb. →Paris Lodron im Dreißigjährigen Krieg. Letzter großer fortifikatorischer Bau ist die Kuenburgbastei, 1681. Neben den vielen Nutzbauten (ehem. Kasernen, Arsenale, Getreidekasten usw.) als Hauptbau der »Hohe Stock«, nochmals durch eine innere Ringmauer mit Türmen geschützt. Hier in zwei Stockwerken die ehem. Wohn- und Repräsentationsräume der Eb. Im2. Stock wurden bei bautechnischen Untersuchungen sechsteilige Fensterarkaden mit Bemalung aus der 2. H. des 12. Jh.s freigelegt, die zu einer Halle gehörten. Freskenreste des 13. Jh.s (profan-höfische Szenen), dazu die schweren Balkendecken auf skulptierten Marmorkonsolen und reiche Marmorportale vom E. des 15. Jh.s sind Zeugnisse der reichen mittelalterlichen Wohnkultur (heute hier das Festungsmuseum). Im 3. Stock die Fürstenzimmer mit getäfelten Wänden in überaus reichem, vergoldetem Schnitzwerk der späten Gotik, auch der Kachelofen der »Goldenen →Stube« von 1501, ein Hauptwerk der →Keramik. Im Schloßhof die Georgskirche mit ihren Marmorreliefs und dem Denkmal Eb. Leonhards von Keutschach, 1515 von H. →Valkenauer, bemerkenswert. Archäologische Grabungen 1993-96 erbrachten den Nachweis einer vorgeschichtlichen und römerzeitlichen Besiedlung des Burgberges. Weiters wurden im sog. Stockhaus die Reste einer bislang unbekannten roman. Burgkapelle des späten 11. bzw. frühen 12. Jh.s gefunden. Sie hatte eine Empore und war zur Gänze mit →Wandmalerei und reicher Stuckornamentik ausgestattet. Die Freskenbruchstücke im Stil der Fresken der Stiftskirche →Nonnberg oder der Abteikirche Frauenwörth im Chiemsee, die unterste der drei Malschichten datiert in die Gründerzeit der F. unter Eb. →Gebhard, Ende des 11. Jh.s.  
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Erste Befestigung, Turm um 1065, dann Ausbau durch 600 Jahre; bis 1465 Ringmauer ohne Türme, gemauerter Palas des 12. Jahrhunderts. Großartiger Ausbau der Festung unter Erzbischof [[Leonhard von Keutschach]] um 1500 und Erzbischof [[Paris Lodron|Paris Graf von Lodron]] im Dreißigjährigen Krieg; letzter großer fortifikatorischer Bau ist die Kuenburgbastei, 1681. Neben den vielen Nutzbauten (Kasernen, Arsenale, Getreidekasten usw.) dient als Hauptbau der Hohe Stock, der nochmals durch eine innere Ringmauer mit Türmen geschützt ist. Hier befinden sich in zwei Stockwerken die ehemaligen Wohn- und Repräsentationsräume der Erzbischöfe.
  
Literatur:
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Im 2. Stock wurden bei bautechnischen Untersuchungen sechsteilige Fensterarkaden mit Bemalung aus der Zeit um 1140 (Abbildung davon siehe [[Wandmalerei]]) freigelegt, die zu einer Halle gehörten. Freskenreste des 13. Jahrhunderts (profan-höfische Szenen), dazu die schweren Balkendecken auf skulptierten Marmorkonsolen und reiche Marmorportale vom Ende des 15. Jahrhunderts sind Zeugnisse der reichen mittelalterlichen Wohnkultur (heute Festungsmuseum).
  
* W. K. Kovacsovics: Zu den Grabungen auf der Festung Hohensalzburg. In: SMusBl V, 1997, S. 4 f. –W. Schlegel: Festung Hohensalzburg. Ein Führer durch Bauwerk, Geschichte und Kunst, Salzburg 1983.
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Im 3. Stock sind die Fürstenzimmer mit getäfelten Wänden in überaus reichem, vergoldetem Schnitzwerk der späten Gotik untergebracht, auch der Kachelofen der [[Stube|Goldenen Stube]] (Abbildung beim Artikel [[Hafnerkunst]]) von 1501, ein Hauptwerk der [[Keramik]], befindet sich hier.
* 900 Jahre Festung Hohensalzburg. Hg. v. E. Zwink, Salzburg 1977 (mit Lit.).
 
  
L.T.
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Im Schlosshof die Georgskirche mit ihren Marmorreliefs und dem Denkmal von Erzbischof Leonhard von Keutschach, 1515 von [[Valkenauer, Hans|Hans Valkenauer]]. Archäologische Grabungen 1993–96 erbrachten den Nachweis einer vorgeschichtlichen und römerzeitlichen Besiedlung des Burgberges. Weiters wurden im sogenannten Stockhaus die Reste einer bislang unbekannten romanischen Burgkapelle des späten 11. bzw. frühen 12. Jahrhunderts gefunden. Sie hatte eine Empore und war zur Gänze mit Wandmalerei und reicher Stuckornamentik ausgestattet. Die Freskenbruchstücke im Stil der Fresken der Stiftskirche [[Nonnberg]] oder der Abteikirche Frauenwörth im Chiemsee, die unterste der drei Malschichten datieren in die Gründerzeit der Festung unter Erzbischof [[Gebhard]], Ende des 11. Jahrhunderts. 2017/18 Freilegung weiterer mittelalterlicher Fundamente im Burghof.
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* P. Schicht: Bollwerke Gottes. Der Burgenbau der Erzbischöfe von Salzburg. Wien 2010.
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* N. Riegel: Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg (1468–1540). Münster 2009.
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* M. Lederer: Die romanischen Freskenfragmente der ehemaligen Burgkapelle auf der F.H. Salzburg 2005.
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* E. Lanc: Neue religiöse und profane Monumentalmalerei der Romanik in der F.H. In: Kunstgeschichte Tagungsband: Im Netz(werk) Kunst – Kunstgeschichte – Politik, 20/21, 2003/04.
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* W.K. Kovacsovics: Grabungen auf der F.H. AÖ 9/2, 1998, 4ff.
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* W. Schlegel: F.H. Ein Führer durch Bauwerk, Geschichte und Kunst. Salzburg 1983.
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L.T., G.P.
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Aktuelle Version vom 13. Juli 2022, 12:34 Uhr

Festung Hohensalzburg 1786.jpg
Fürstenzimmer mit Prunkofen

Die Festung Hohensalzburg ist eine stark befestigte mittelalterliche Burg und neuzeitliche Festungsanlage der Erzbischöfe von Salzburg auf dem Dolomitstock über der Stadt, bestehend aus zahlreichen Gebäuden um mehrere Innenhöfe.

Erste Befestigung, Turm um 1065, dann Ausbau durch 600 Jahre; bis 1465 Ringmauer ohne Türme, gemauerter Palas des 12. Jahrhunderts. Großartiger Ausbau der Festung unter Erzbischof Leonhard von Keutschach um 1500 und Erzbischof Paris Graf von Lodron im Dreißigjährigen Krieg; letzter großer fortifikatorischer Bau ist die Kuenburgbastei, 1681. Neben den vielen Nutzbauten (Kasernen, Arsenale, Getreidekasten usw.) dient als Hauptbau der Hohe Stock, der nochmals durch eine innere Ringmauer mit Türmen geschützt ist. Hier befinden sich in zwei Stockwerken die ehemaligen Wohn- und Repräsentationsräume der Erzbischöfe.

Im 2. Stock wurden bei bautechnischen Untersuchungen sechsteilige Fensterarkaden mit Bemalung aus der Zeit um 1140 (Abbildung davon siehe Wandmalerei) freigelegt, die zu einer Halle gehörten. Freskenreste des 13. Jahrhunderts (profan-höfische Szenen), dazu die schweren Balkendecken auf skulptierten Marmorkonsolen und reiche Marmorportale vom Ende des 15. Jahrhunderts sind Zeugnisse der reichen mittelalterlichen Wohnkultur (heute Festungsmuseum).

Im 3. Stock sind die Fürstenzimmer mit getäfelten Wänden in überaus reichem, vergoldetem Schnitzwerk der späten Gotik untergebracht, auch der Kachelofen der Goldenen Stube (Abbildung beim Artikel Hafnerkunst) von 1501, ein Hauptwerk der Keramik, befindet sich hier.

Im Schlosshof die Georgskirche mit ihren Marmorreliefs und dem Denkmal von Erzbischof Leonhard von Keutschach, 1515 von Hans Valkenauer. Archäologische Grabungen 1993–96 erbrachten den Nachweis einer vorgeschichtlichen und römerzeitlichen Besiedlung des Burgberges. Weiters wurden im sogenannten Stockhaus die Reste einer bislang unbekannten romanischen Burgkapelle des späten 11. bzw. frühen 12. Jahrhunderts gefunden. Sie hatte eine Empore und war zur Gänze mit Wandmalerei und reicher Stuckornamentik ausgestattet. Die Freskenbruchstücke im Stil der Fresken der Stiftskirche Nonnberg oder der Abteikirche Frauenwörth im Chiemsee, die unterste der drei Malschichten datieren in die Gründerzeit der Festung unter Erzbischof Gebhard, Ende des 11. Jahrhunderts. 2017/18 Freilegung weiterer mittelalterlicher Fundamente im Burghof.

Lit.:

  • P. Schicht: Bollwerke Gottes. Der Burgenbau der Erzbischöfe von Salzburg. Wien 2010.
  • N. Riegel: Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg (1468–1540). Münster 2009.
  • M. Lederer: Die romanischen Freskenfragmente der ehemaligen Burgkapelle auf der F.H. Salzburg 2005.
  • E. Lanc: Neue religiöse und profane Monumentalmalerei der Romanik in der F.H. In: Kunstgeschichte Tagungsband: Im Netz(werk) Kunst – Kunstgeschichte – Politik, 20/21, 2003/04.
  • W.K. Kovacsovics: Grabungen auf der F.H. AÖ 9/2, 1998, 4ff.
  • W. Schlegel: F.H. Ein Führer durch Bauwerk, Geschichte und Kunst. Salzburg 1983.

L.T., G.P.