Thomas Obermillner: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der seit 1641 (Meister und somit Bürger der Stadt Salzburg) in Salzburg nachweisbare O. hatte seine Werkstatt im Hofhafnerhaus, Steingasse 28. Seine Gefäßkeramik weist das charakteristische blaue Wellenband auf, das die Gefäßoberfläche in unregelmäßige Bildfelder teilt. In zarten Manganstrichen wird auf weißer Zinnglasur die Umriss- und Binnenzeichnung aufgetragen, die Farbflächen sind monochrom, meist in Blau, Gelb und Türkis angelegt. Gesellschaftsszenen, religiöse Darstellungen und Motive der »verkehrten Welt« überwiegen auf den Birn- und Melonenkrügen sowie auf den großen Dekortellern. Seine Zunftkrüge weisen szenenhafte Werkstattdarstellungen auf. Auf dem sog. Hafnerwerkstattkrug von 1680 (nach seinem Tod entstanden) sind seine Witwe Martha und sein Schwager, Mathias Scherzhauser als Töpfer der Werkstatt O.s namentlich genannt und dargestellt. Weiterführung des charakteristischen Wellenbanddekors durch seinen Werkstattnachfolger Hans Stockhpaur (1650- 1710, seit 1681 Meister im Hofhafnerhaus und Gatte der Witwe O.s. | + | Der seit 1641 (Meister und somit Bürger der Stadt Salzburg) in Salzburg nachweisbare O. hatte seine Werkstatt im Hofhafnerhaus, Steingasse 28. |
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+ | Seine Gefäßkeramik weist das charakteristische blaue Wellenband auf, das die Gefäßoberfläche in unregelmäßige Bildfelder teilt. In zarten Manganstrichen wird auf weißer Zinnglasur die Umriss- und Binnenzeichnung aufgetragen, die Farbflächen sind monochrom, meist in Blau, Gelb und Türkis angelegt. Gesellschaftsszenen, religiöse Darstellungen und Motive der »verkehrten Welt« überwiegen auf den Birn- und Melonenkrügen sowie auf den großen Dekortellern. Seine Zunftkrüge weisen szenenhafte Werkstattdarstellungen auf. | ||
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+ | Auf dem sog. Hafnerwerkstattkrug von 1680 (nach seinem Tod entstanden) sind seine Witwe Martha und sein Schwager, Mathias Scherzhauser als Töpfer der Werkstatt O.s namentlich genannt und dargestellt. Weiterführung des charakteristischen Wellenbanddekors durch seinen Werkstattnachfolger Hans Stockhpaur (1650- 1710, seit 1681 Meister im Hofhafnerhaus und Gatte der Witwe O.s. | ||
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* Ch. Svoboda: Blaue Welle | * Ch. Svoboda: Blaue Welle | ||
* Grüne Flamme. Salzburger und Gmundner Fayencen des 17. bis 19. Jh.s aus der Sammlung des Carolino Augusteum, Salzburger Musem für Kunst und Kulturgeschichte, Salzburg 1999. | * Grüne Flamme. Salzburger und Gmundner Fayencen des 17. bis 19. Jh.s aus der Sammlung des Carolino Augusteum, Salzburger Musem für Kunst und Kulturgeschichte, Salzburg 1999. | ||
− | * Ch. Svoboda: | + | * Ch. Svoboda: Die Werkstätten O., Moser und Pisotti. In: Weltkunst 53, 1983, Nr. 8. |
* F. Prodinger: Fayencen. In: JahrSMCA 1965. | * F. Prodinger: Fayencen. In: JahrSMCA 1965. | ||
* A. Walcher v. Moltheim: Salzburger Majoliken. In: Kunst und Kunsthandwerk, Bd. X.O.O. 1907. | * A. Walcher v. Moltheim: Salzburger Majoliken. In: Kunst und Kunsthandwerk, Bd. X.O.O. 1907. | ||
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Version vom 27. November 2016, 01:13 Uhr
Obermillner, Thomas, * 1615 (Ort unbekannt), † Salzburg 25. 10. 1679, Hafner.
Der seit 1641 (Meister und somit Bürger der Stadt Salzburg) in Salzburg nachweisbare O. hatte seine Werkstatt im Hofhafnerhaus, Steingasse 28.
Seine Gefäßkeramik weist das charakteristische blaue Wellenband auf, das die Gefäßoberfläche in unregelmäßige Bildfelder teilt. In zarten Manganstrichen wird auf weißer Zinnglasur die Umriss- und Binnenzeichnung aufgetragen, die Farbflächen sind monochrom, meist in Blau, Gelb und Türkis angelegt. Gesellschaftsszenen, religiöse Darstellungen und Motive der »verkehrten Welt« überwiegen auf den Birn- und Melonenkrügen sowie auf den großen Dekortellern. Seine Zunftkrüge weisen szenenhafte Werkstattdarstellungen auf.
Auf dem sog. Hafnerwerkstattkrug von 1680 (nach seinem Tod entstanden) sind seine Witwe Martha und sein Schwager, Mathias Scherzhauser als Töpfer der Werkstatt O.s namentlich genannt und dargestellt. Weiterführung des charakteristischen Wellenbanddekors durch seinen Werkstattnachfolger Hans Stockhpaur (1650- 1710, seit 1681 Meister im Hofhafnerhaus und Gatte der Witwe O.s.
Literatur:
- Ch. Svoboda: Blaue Welle
- Grüne Flamme. Salzburger und Gmundner Fayencen des 17. bis 19. Jh.s aus der Sammlung des Carolino Augusteum, Salzburger Musem für Kunst und Kulturgeschichte, Salzburg 1999.
- Ch. Svoboda: Die Werkstätten O., Moser und Pisotti. In: Weltkunst 53, 1983, Nr. 8.
- F. Prodinger: Fayencen. In: JahrSMCA 1965.
- A. Walcher v. Moltheim: Salzburger Majoliken. In: Kunst und Kunsthandwerk, Bd. X.O.O. 1907.
Ch.S.