Meinrad Guggenbichler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Guggenbichler, (Johann) Meinrad''', getauft Stift Einsiedeln (Schweiz) 17. 4. 1649, † Mondsee 10. 5. 1723, Bildhauer.
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'''Guggenbichler, (Johann) Meinrad''', getauft Stift Einsiedeln (Schweiz) 17.4.1649, † Mondsee 10.5.1723, Bildhauer.
  
Führender Meister des Hochbarock im Alpenraum, ausgebildet vermutlich in Norditalien (Bergamo), um1670 als Schnitzer in Stift St. Florian tätig, 1672 in Straßwalchen, wo er sein erstes großes Altarwerk schuf, stellte sein Schaffen fortan ausschließlich in den Dienst des Benediktinerstiftes Mondsee und betrieb dort (im got. Kreuzgang der Stiftskirche) als »Meister von Mansee« eine Werkstatt, die das Mondseeland und die angrenzenden Gebiete mit Altären und Einzelbildwerken (ausschließlich in Holz) versorgte.
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Führender Meister des Hochbarock im Alpenraum, ausgebildet vermutlich in Norditalien (Bergamo), um 1670 als Schnitzer in Stift St. Florian tätig, 1672 in Straßwalchen, wo er sein erstes großes Altarwerk schuf, stellte sein Schaffen fortan ausschließlich in den Dienst des Benediktinerstiftes Mondsee und betrieb dort (im got. Kreuzgang der Stiftskirche) als »Meister von Mansee« eine Werkstatt, die das Mondseeland und die angrenzenden Gebiete mit Altären und Einzelbildwerken (ausschließlich in Holz) versorgte.
  
 
In Stadt und Land Salzburg stand die Plastik seit ca. 1690 gänzlich unter G.s. Einfluss, obwohl ihm selbst vom Erzstift als »Ausländer« aus Konkurrenzgründen Aufträge verwehrt wurden. Umso eifriger beschäftigten ihn die Salzburger Stifte, sodass sich, beginnend mit den für die Entwicklung der Altarform bahnbrechenden Arbeiten in Irrsdorf (1682-92) und →Michaelbeuern (1690/91), dennoch eine Reihe bedeutender Zeugnisse seiner Kunst auf Salzburger Boden befindet (u. a. in Schleedorf, Faistenau, Eugendorf, Kirchberg bei Eugendorf).
 
In Stadt und Land Salzburg stand die Plastik seit ca. 1690 gänzlich unter G.s. Einfluss, obwohl ihm selbst vom Erzstift als »Ausländer« aus Konkurrenzgründen Aufträge verwehrt wurden. Umso eifriger beschäftigten ihn die Salzburger Stifte, sodass sich, beginnend mit den für die Entwicklung der Altarform bahnbrechenden Arbeiten in Irrsdorf (1682-92) und →Michaelbeuern (1690/91), dennoch eine Reihe bedeutender Zeugnisse seiner Kunst auf Salzburger Boden befindet (u. a. in Schleedorf, Faistenau, Eugendorf, Kirchberg bei Eugendorf).
  
Heimische Bildhauer wie Simeon Frieß (ca. 1655-1725) und J. G. →Mohr, P. →Mödlhammer und J. A. →Pfaffinger machten sich G.s. Stil zu eigen, ohne seine unerhörte Empfindungstiefe und seinen Bewegungsreichtum zu erreichen. In seinen Altarschöpfungen tritt der traditionelle architektonische Aufbau gegenüber den plastischen Elementen zurück, die raumgreifenden, oft schwebenden Figuren werden im Sinne einer szenisch-dramatischen Aktion miteinander in Beziehung gesetzt. Im Alterswerk schwächt sich diese extrovertierte, zusammenbindende Bewegungstendenz wieder ab und bereitet sich das Rokoko vor. Größte Popularität bis hin zum Souvenirartikel erlangte G. mit seinen Putten und Engelsköpfen.  
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Heimische Bildhauer wie Simeon →Frieß (ca. 1655-1725) und J. G. →Mohr, P. →Mödlhammer und J. A. →Pfaffinger machten sich G.s. Stil zu eigen, ohne seine unerhörte Empfindungstiefe und seinen Bewegungsreichtum zu erreichen. In seinen Altarschöpfungen tritt der traditionelle architektonische Aufbau gegenüber den plastischen Elementen zurück, die raumgreifenden, oft schwebenden Figuren werden im Sinne einer szenisch-dramatischen Aktion miteinander in Beziehung gesetzt. Im Alterswerk schwächt sich diese extrovertierte, zusammenbindende Bewegungstendenz wieder ab und bereitet sich das Rokoko vor. Größte Popularität bis hin zum Souvenirartikel erlangte G. mit seinen Putten und Engelsköpfen.  
  
 
Literatur:
 
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* B. Wied: M. G. Passau 1999.
 
* B. Wied: M. G. Passau 1999.
* G. Brucher (Hg.): Die Kunst des Barock in Österreich. Salzburg 1994, S. 142. –W. Lipp. In: Kat. Das Mondseeland, Linz 1981, S. 109-128.
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* G. Brucher (Hg.): Die Kunst des Barock in Österreich. Salzburg 1994, S. 142.  
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– W. Lipp. In: Kat. Das Mondseeland, Linz 1981, S. 109-128.
 
* H. Decker: in: Kat. Die Bildhauerfamilie Zürn, Linz 1979, S. 147-156.
 
* H. Decker: in: Kat. Die Bildhauerfamilie Zürn, Linz 1979, S. 147-156.
  

Version vom 21. Februar 2018, 15:48 Uhr

Guggenbichler, (Johann) Meinrad, getauft Stift Einsiedeln (Schweiz) 17.4.1649, † Mondsee 10.5.1723, Bildhauer.

Führender Meister des Hochbarock im Alpenraum, ausgebildet vermutlich in Norditalien (Bergamo), um 1670 als Schnitzer in Stift St. Florian tätig, 1672 in Straßwalchen, wo er sein erstes großes Altarwerk schuf, stellte sein Schaffen fortan ausschließlich in den Dienst des Benediktinerstiftes Mondsee und betrieb dort (im got. Kreuzgang der Stiftskirche) als »Meister von Mansee« eine Werkstatt, die das Mondseeland und die angrenzenden Gebiete mit Altären und Einzelbildwerken (ausschließlich in Holz) versorgte.

In Stadt und Land Salzburg stand die Plastik seit ca. 1690 gänzlich unter G.s. Einfluss, obwohl ihm selbst vom Erzstift als »Ausländer« aus Konkurrenzgründen Aufträge verwehrt wurden. Umso eifriger beschäftigten ihn die Salzburger Stifte, sodass sich, beginnend mit den für die Entwicklung der Altarform bahnbrechenden Arbeiten in Irrsdorf (1682-92) und →Michaelbeuern (1690/91), dennoch eine Reihe bedeutender Zeugnisse seiner Kunst auf Salzburger Boden befindet (u. a. in Schleedorf, Faistenau, Eugendorf, Kirchberg bei Eugendorf).

Heimische Bildhauer wie Simeon →Frieß (ca. 1655-1725) und J. G. →Mohr, P. →Mödlhammer und J. A. →Pfaffinger machten sich G.s. Stil zu eigen, ohne seine unerhörte Empfindungstiefe und seinen Bewegungsreichtum zu erreichen. In seinen Altarschöpfungen tritt der traditionelle architektonische Aufbau gegenüber den plastischen Elementen zurück, die raumgreifenden, oft schwebenden Figuren werden im Sinne einer szenisch-dramatischen Aktion miteinander in Beziehung gesetzt. Im Alterswerk schwächt sich diese extrovertierte, zusammenbindende Bewegungstendenz wieder ab und bereitet sich das Rokoko vor. Größte Popularität bis hin zum Souvenirartikel erlangte G. mit seinen Putten und Engelsköpfen.

Literatur:

  • B. Wied: M. G. Passau 1999.
  • G. Brucher (Hg.): Die Kunst des Barock in Österreich. Salzburg 1994, S. 142.

– W. Lipp. In: Kat. Das Mondseeland, Linz 1981, S. 109-128.

  • H. Decker: in: Kat. Die Bildhauerfamilie Zürn, Linz 1979, S. 147-156.


N.Sch.