Anton Thuswaldner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Thuswaldner, Anton''', * Klagenfurt 17. 7. 1929, Bildhauer, Objektkünstler, Graphiker. Lernte bei J. →Adlhart und F. Behn, ab 1955 bei den Tauernkraftwe…“)
 
 
(22 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Thuswaldner, Anton''', * Klagenfurt 17. 7. 1929, Bildhauer, Objektkünstler, Graphiker.
+
[[Datei:Thuswaldner, Anton, Ziffernsteine, 1996, mit Eingang Salzburg AG, Foto M. Baschata 2018.JPG|miniatur|''Ziffernsteine'' (1996) vor dem Gebäude der Salzburg AG]]
 +
[[Datei:Thuswaldner, Anton, Ziffernsteine, 1996, Foto M. Baschata 2018.JPG|miniatur|upright|''Ziffernsteine'']]
 +
Anton '''Thuswaldner''', * 17. Juli 1929 in Klagenfurt, † 2. März 2021 in Kaprun; Bildhauer, Objektkünstler, Grafiker.  
  
Lernte bei J. →Adlhart und F. Behn, ab 1955 bei den Tauernkraftwerken in Kaprun beschäftigt. Radikale Brüche, anti-ästhetische Position, kämpferische Unbeirrbarkeit und ein Leidens- und Zerstörungspathos, das sich in zahlreichen Projekten und Aktionen ausdrückt, kennzeichnen sein Werk. Um die Mitte der 60er Jahre lösen die ersten Fundstücke (Wurzeln etc.) die geschnitzten Figuren ab. In der Folge verfremden sich Ästhetik der Konstruktion und Idolisierung des Urtümlichen gegenseitig in oft bizarrer Kombinatorik, die auch auf den ländlichen Umraum ausgreift. Seine gesellschaftskritischen Installationen im öffentlichen Raum verfehlten nicht ihre provozierende Wirkung.  
+
Lernte bei [[Jakob Adlhart]] und Fritz Behn. 35 Jahre lang, ab 1955, bei den Tauernkraftwerken in Kaprun beschäftigt.  
  
Literatur:
+
Radikale Brüche, anti-ästhetische Position, kämpferische Unbeirrbarkeit und ein Leidens- und Zerstörungspathos, das sich in zahlreichen Projekten und Aktionen ausdrückt, kennzeichnen sein Werk. Um die Mitte der 1960er-Jahre lösen die ersten Fundstücke (Wurzeln etc.) die geschnitzten Figuren ab. In der Folge verfremden sich Ästhetik der Konstruktion und Idolisierung des Urtümlichen gegenseitig in oft bizarrer Kombinatorik, die auch auf die ländliche Umgebung ausgreift.
  
 +
Seine gesellschaftskritischen Installationen im öffentlichen Raum verfehlten nicht ihre provozierende Wirkung, legendär ist sein 1991 mit 700 Einkaufswagen eingehaustes Mozartdenkmal ([[Kunst am Bau|Kunst im öffentlichen Raum]]).
 +
 +
Seine gemeißelten Zahlensteine aus Granit oder Porphyr stehen als anonyme Male in der Landschaft.
 +
 +
Lit.:
 +
 +
* W. Thaler: Kunst und Literatur im Pinzgau. Wien 2015, S. 136–140.
 +
* W. Nemetz (Hg.): Kaprun und die Kunst. Salzburg 2015.
 
* Th. Zaunschirm: A. Th. Salzburg 1986.
 
* Th. Zaunschirm: A. Th. Salzburg 1986.
 +
* A.Th., B. Pommer: Kaprun. Steinstunden. Weitra o. J.
  
 
N.Sch.
 
N.Sch.
  
 +
{{Normdaten|TYP=p|GND=130650544}}
 +
 +
{{SORTIERUNG:Thuswaldner}}
 
[[Kategorie:Bildende Kunst]]
 
[[Kategorie:Bildende Kunst]]
 
[[Kategorie:Person]]
 
[[Kategorie:Person]]
 +
[[Kategorie:Photo vorhanden (frei)]]
 +
[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]]

Aktuelle Version vom 20. Juni 2021, 12:32 Uhr

Ziffernsteine (1996) vor dem Gebäude der Salzburg AG
Ziffernsteine

Anton Thuswaldner, * 17. Juli 1929 in Klagenfurt, † 2. März 2021 in Kaprun; Bildhauer, Objektkünstler, Grafiker.

Lernte bei Jakob Adlhart und Fritz Behn. 35 Jahre lang, ab 1955, bei den Tauernkraftwerken in Kaprun beschäftigt.

Radikale Brüche, anti-ästhetische Position, kämpferische Unbeirrbarkeit und ein Leidens- und Zerstörungspathos, das sich in zahlreichen Projekten und Aktionen ausdrückt, kennzeichnen sein Werk. Um die Mitte der 1960er-Jahre lösen die ersten Fundstücke (Wurzeln etc.) die geschnitzten Figuren ab. In der Folge verfremden sich Ästhetik der Konstruktion und Idolisierung des Urtümlichen gegenseitig in oft bizarrer Kombinatorik, die auch auf die ländliche Umgebung ausgreift.

Seine gesellschaftskritischen Installationen im öffentlichen Raum verfehlten nicht ihre provozierende Wirkung, legendär ist sein 1991 mit 700 Einkaufswagen eingehaustes Mozartdenkmal (Kunst im öffentlichen Raum).

Seine gemeißelten Zahlensteine aus Granit oder Porphyr stehen als anonyme Male in der Landschaft.

Lit.:

  • W. Thaler: Kunst und Literatur im Pinzgau. Wien 2015, S. 136–140.
  • W. Nemetz (Hg.): Kaprun und die Kunst. Salzburg 2015.
  • Th. Zaunschirm: A. Th. Salzburg 1986.
  • A.Th., B. Pommer: Kaprun. Steinstunden. Weitra o. J.

N.Sch.