Heinrich Finck: Unterschied zwischen den Versionen

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Heinrich '''Finck''', * 1444/45 in Bamberg (?), † 9. Juni 1527 in Wien, Komponist, Hofkapellmeister. Zu seiner Biografie gibt es nur wenige Dokumente. Nach Diensten am polnischen Königshof war Finck ab 1510 Kapellmeister am Stuttgarter Hof, ab 1519 im Dienst von Erzbischof [[Lang von Wellenburg, Matthäus|Matthäus Lang von Wellenburg]] in Salzburg und Komponist des Domkapitels.  
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[[Datei:Rec-finck-mus.jpg|miniatur|Tenorstimme von H. Fincks "Mein hertzigs G", erschienen 1536 in Nürnberg]]
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Heinrich '''Finck''', * 1444/45 in Bamberg (?), † 9. Juni 1527 in Wien; Komponist, Hofkapellmeister. Zu seiner Biografie gibt es nur wenige Dokumente. Nach Diensten am polnischen Königshof war Finck ab 1510 Kapellmeister am Stuttgarter Hof, ab 1519 im Dienst von Erzbischof [[Lang von Wellenburg, Matthäus|Matthäus Lang von Wellenburg]] in Salzburg und Komponist des Domkapitels.  
  
Da ihm das Hofleben nicht behagte, zog er sich 1524 in das Schottenkloster Wien zurück und baute eine Kantorei auf, 1527 übernahm er die Stelle des Hofkapellmeisters in Wien. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde Finck als „musicus excellentissimus“ bezeichnet, der alle Formen der geistlichen und weltlichen Musik seiner Zeit beherrschte. Der deutsche Musiktheoretiker Andreas Ornitoparchus stellt in seinem ''Micrologus'' (Leipzig 1517) Finck in eine Reihe mit Johannes Ockeghem und Josquin Desprez. Die 112 von ihm überlieferten Kompositionen – Messen, Motetten und deutsche Liedsätze – stellen nur einen Bruchteil seines Schaffens dar. Fincks bedeutendste Schüler waren Arnold v. Bruck, Stephan Mahu und Thomas Stoltzer.
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Da ihm das Hofleben nicht behagte, zog er sich 1524 in das Schottenkloster Wien zurück und baute eine Kantorei auf, 1527 übernahm er die Stelle des Hofkapellmeisters in Wien. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde Finck als „musicus excellentissimus“ bezeichnet, der alle Formen der geistlichen und weltlichen Musik seiner Zeit beherrschte. Der deutsche Musiktheoretiker Andreas Ornitoparchus stellt in seinem ''Micrologus'' (Leipzig 1517) Finck in eine Reihe mit Johannes Ockeghem und Josquin Desprez. Die 112 von ihm überlieferten Kompositionen – Messen, Motetten und deutsche Liedsätze – stellen nur einen Bruchteil seines Schaffens dar. Fincks bedeutendste Schüler waren Arnold von Bruck, Stephan Mahu und Thomas Stoltzer.
  
 
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* L. Hoffmann-Erbrecht: H. F. – musicus excellentissimus. Köln 1982.
 
* L. Hoffmann-Erbrecht: H. F. – musicus excellentissimus. Köln 1982.
  
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Aktuelle Version vom 6. Dezember 2022, 23:50 Uhr

Tenorstimme von H. Fincks "Mein hertzigs G", erschienen 1536 in Nürnberg

Heinrich Finck, * 1444/45 in Bamberg (?), † 9. Juni 1527 in Wien; Komponist, Hofkapellmeister. Zu seiner Biografie gibt es nur wenige Dokumente. Nach Diensten am polnischen Königshof war Finck ab 1510 Kapellmeister am Stuttgarter Hof, ab 1519 im Dienst von Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg in Salzburg und Komponist des Domkapitels.

Da ihm das Hofleben nicht behagte, zog er sich 1524 in das Schottenkloster Wien zurück und baute eine Kantorei auf, 1527 übernahm er die Stelle des Hofkapellmeisters in Wien. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde Finck als „musicus excellentissimus“ bezeichnet, der alle Formen der geistlichen und weltlichen Musik seiner Zeit beherrschte. Der deutsche Musiktheoretiker Andreas Ornitoparchus stellt in seinem Micrologus (Leipzig 1517) Finck in eine Reihe mit Johannes Ockeghem und Josquin Desprez. Die 112 von ihm überlieferten Kompositionen – Messen, Motetten und deutsche Liedsätze – stellen nur einen Bruchteil seines Schaffens dar. Fincks bedeutendste Schüler waren Arnold von Bruck, Stephan Mahu und Thomas Stoltzer.

Lit.:

  • L. Hoffmann-Erbrecht: H. F. – musicus excellentissimus. Köln 1982.

G.W.