Römerstraßen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Römerstraßen'''.
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Voraussetzung für Handel und Verkehr sowie für eine geordnete Verwaltung und den Schutz der Grenzen sind gut ausgebaute Straßen. Deshalb bauten die Römer in den eroberten Gebieten ein gut funktionierendes Straßennetz aus, wobei v.a. in der Alpenregion große Schwierigkeiten zu überwinden waren. Wichtigste Quelle für die Rekonstruktion des römischen Straßennetzes ist die ''Tabula Peutingeriana'', die mittelalterliche Kopie einer römischen Straßenkarte (Nationalbibliothek Wien).
  
Voraussetzung für Handel und Verkehr sowie für eine geordnete Verwaltung und den Schutz der Grenzen sind gut ausgebaute Straßen. Deshalb bauten die Römer in den eroberten Gebieten ein gut funktionierendes Straßennetz aus, wobei vor allem in der Alpenregion große Schwierigkeiten zu überwinden waren. Wichtigste Quelle für die Rekonstruktion des römischen Straßennetzes ist die »Tabula Peutingeriana«, eine ma. Kopie einer römischen Straßenkarte (Nationalbibl. Wien).
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Die Stadt ''[[Iuvavum]]'' (Salzburg) verdankte ihre Bedeutung der Lage an einem Verkehrsknoten. In ''Iuvavum'' mündete die aus dem Süden kommende Reichsstraße über den Radstädter Tauern in die Ost-West-Verbindung von ''Carnuntum'' (bei Petronell-Carnuntum und Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich) über ''Ovilava''/Wels nach ''Augusta Vindelicorum''/Augsburg ein. Die Reichsstraßen waren mit Wagen befahrbar, für die Instandhaltung hatten die Anrainer zu sorgen. Die Entfernung zur nächsten Stadt konnte an den Meilensteinen abgelesen werden, die jeweils im Abstand von einer Meile (ca. 1,5 km) entlang der Straße aufgestellt waren. Im Abstand von jeweils einer Tagesreise waren Raststationen für Übernachtung und Pferdewechsel eingerichtet.
  
Die Stadt →Juvavum/Salzburg verdankte ihre Bedeutung der Lage an einem Verkehrsknoten, in Juvavum mündete die aus dem Süden kommende Reichsstraße über den Radstädter Tauern in die Ost-West-Verbindung von Carnuntum über Ovilava/Wels nach Augusta Vindelicorum/Augsburg ein. Die Reichsstraßen waren mit Wagen befahrbar, für die Instandhaltung hatten die Anrainer zu sorgen.  
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An der Straße Richtung ''Ovilava'' lag in 13 Meilen Entfernung von ''Iuvavum'' die Station ''Tarnantone'', die vermutete Zuweisung zu den 1987 nahe [[Pfongau]] bei Neumarkt am Wallersee entdeckten römischen Bauresten hat sich nach neueren Forschungen nicht bestätigt. Die erste Station an der Straße Richtung Italien hieß ''[[Cucullae]]'', der Name lebt in der Bezeichnung des Marktes Kuchl fort. Die Entfernung von ''Iuvavum'' ist in der ''Tabula Peutingeriana'' mit 14 Meilen angegeben. Der Abstand zur nächsten Station namens ''Vocario'' im Bereich von Werfen oder Pfarrwerfen betrug 17 Meilen. Die genaue Lokalisierung von ''Vocario'' ist bisher nicht gelungen, gleiches gilt für die Station ''Ani'' im Bereich von [[Radstadt]] oder Altenmarkt.
Die Entfernung zur nächsten Stadt konnte an den Meilensteinen abgelesen werden, die jeweils im Abstand von einer Meile (ca. 1,5 km) entlang der Straße aufgestellt waren. Im Abstand von jeweils einer Tagesreise waren Raststationen für Übernachtung und Pferdewechsel eingerichtet.
 
  
An der Straße Richtung Ovilava lag in 13 Meilen Entfernung von Juvavum die Station Tarnantone. Bei den 1987 nahe Pfongau entdeckten und teilweise freigelegten Bauresten handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Tarnantone. Die erste Station an der Straße Richtung Italien hieß →Cucullae, der Name lebt in der Bezeichnung des Marktes Kuchl fort. Die Entfernung von Juvavum ist in der »Tabula Peutingeriana« mit 14 Meilen angegeben. Der Abstand zur nächsten Station namens Vocario im Bereich von Werfen oder Pfarrwerfen betrug 17 Meilen. Die genaue Lokalisierung von Vocario ist bisher nicht gelungen, gleiches gilt für die Station Ani im Bereich von Radstadt oder Altenmarkt.
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Auch auf der Passhöhe des Radstädter Tauern, 16 Meilen von ''Ani'' entfernt, war eine Raststation eingerichtet, die ''in Alpe'' genannt wurde. Nach weiteren 14 Meilen erreichte man die Station ''[[Immurium]]'' beim Schloss Moosham im Lungau. Hier gabelte sich die Straße in einen Zweig Richtung ''Virunum'' und in eine zweite Trasse, die über die Laßnitzhöhe in das Liesertal und weiter nach ''Teurnia'' (St. Peter in Holz nahe Spittal an der Drau) führte.
  
Auch auf der Paßhöhe des Radstädter Tauern, 16 Meilen von Ani entfernt, war eine Raststation eingerichtet, die »in Alpe« genannt wurde. Nach weiteren 14 Meilen erreichte man die Station →Immurium bei Schloß Moosham im Lungau. Hier gabelte sich die Straße in einen Zweig Richtung Virunum und in eine zweite Trasse, die über die Laßnitzhöhe in das Liesertal und weiter nach Teurnia führte (St. Peter in Holz nahe Spittal/Drau).  
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Lit.:
  
Literatur:
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* N. Heger: Salzburg in römischer Zeit. JSMCA 19, 1973, S. 57ff.
 
 
* Heger/JahrSMCA, S. 57 ff.
 
  
 
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2021, 16:23 Uhr

Voraussetzung für Handel und Verkehr sowie für eine geordnete Verwaltung und den Schutz der Grenzen sind gut ausgebaute Straßen. Deshalb bauten die Römer in den eroberten Gebieten ein gut funktionierendes Straßennetz aus, wobei v.a. in der Alpenregion große Schwierigkeiten zu überwinden waren. Wichtigste Quelle für die Rekonstruktion des römischen Straßennetzes ist die Tabula Peutingeriana, die mittelalterliche Kopie einer römischen Straßenkarte (Nationalbibliothek Wien).

Die Stadt Iuvavum (Salzburg) verdankte ihre Bedeutung der Lage an einem Verkehrsknoten. In Iuvavum mündete die aus dem Süden kommende Reichsstraße über den Radstädter Tauern in die Ost-West-Verbindung von Carnuntum (bei Petronell-Carnuntum und Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich) über Ovilava/Wels nach Augusta Vindelicorum/Augsburg ein. Die Reichsstraßen waren mit Wagen befahrbar, für die Instandhaltung hatten die Anrainer zu sorgen. Die Entfernung zur nächsten Stadt konnte an den Meilensteinen abgelesen werden, die jeweils im Abstand von einer Meile (ca. 1,5 km) entlang der Straße aufgestellt waren. Im Abstand von jeweils einer Tagesreise waren Raststationen für Übernachtung und Pferdewechsel eingerichtet.

An der Straße Richtung Ovilava lag in 13 Meilen Entfernung von Iuvavum die Station Tarnantone, die vermutete Zuweisung zu den 1987 nahe Pfongau bei Neumarkt am Wallersee entdeckten römischen Bauresten hat sich nach neueren Forschungen nicht bestätigt. Die erste Station an der Straße Richtung Italien hieß Cucullae, der Name lebt in der Bezeichnung des Marktes Kuchl fort. Die Entfernung von Iuvavum ist in der Tabula Peutingeriana mit 14 Meilen angegeben. Der Abstand zur nächsten Station namens Vocario im Bereich von Werfen oder Pfarrwerfen betrug 17 Meilen. Die genaue Lokalisierung von Vocario ist bisher nicht gelungen, gleiches gilt für die Station Ani im Bereich von Radstadt oder Altenmarkt.

Auch auf der Passhöhe des Radstädter Tauern, 16 Meilen von Ani entfernt, war eine Raststation eingerichtet, die in Alpe genannt wurde. Nach weiteren 14 Meilen erreichte man die Station Immurium beim Schloss Moosham im Lungau. Hier gabelte sich die Straße in einen Zweig Richtung Virunum und in eine zweite Trasse, die über die Laßnitzhöhe in das Liesertal und weiter nach Teurnia (St. Peter in Holz nahe Spittal an der Drau) führte.

Lit.:

  • N. Heger: Salzburg in römischer Zeit. JSMCA 19, 1973, S. 57ff.

F.M.