Radstadt

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche

Befestigte Stadtanlage der frühen Gotik, planmäßige Gründung im 3. Viertel des 13. Jahrhunderts (Stadtrecht 23. Juni 1298) zum Schutz der Salzburger und Admonter Untertanen und als Grenzfeste gegen Österreich.

Bald auch wichtiger Handelsplatz (1398 Wochenmarkt, 1460 Niederlagsrecht für Eisen und Salz mit Bau einer Lötsche [Niederlagsgebäude], 1470 Jahrmarkt). 1526 fast dreimonatige vergebliche Belagerung durch die aufständischen Bauern, Verteidigung Radstadts durch Christoph Graf (Goldegg), seither „getreue Stadt“.

Stadtanlage mit rechteckigem Grundriss (Vorbild Wiener Neustadt) und regelmäßiger Verbauung, von der nach 1525 erneuerten Befestigung sehr viel erhalten (Mauerzüge, drei Rundtürme, Amtmannturm). Rechteckiger Hauptplatz quer zur Hauptachse der Stadt, diese Hauptdurchzugsstraße. Pfarrkirche (spätromanisches Langhaus, Chor von 1417) und ehemalige erzbischöfliche Burg im nordöstlichen Eck der Stadt. In dieser Burg 1629–1980 ein Kapuzinerkloster mit Kirche, jetzt Pfarrhof. Bürgerhäuser im Kern zum Teil noch 16. Jahrhundert, am Hauptplatz Bezirksgericht, 1785 erbaut, mit Wappen von Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo. Geburtsort des Komponisten und Orgelvirtuosen Paul Hofhaimer.

Lit.:

  • F. Zaisberger, F. Koller: Die alte Stadt im Gebirge. Radstadt 1989.
  • ÖKT, Bd. 28, S. 158ff.

L.T.