Hubert Sattler: Unterschied zwischen den Versionen

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Die 128 Kosmoramen, 1870 der Stadt Salzburg zum Geschenk gemacht, 1875-1937 in einem eigens dafür errichten Rundbau ausgestellt, befinden sich heute im →Salzburg Museum; seit 2005 sind wechselnde Zusammenstellungen im Panorama Museum Salzburg zu besichtigen.
 
Die 128 Kosmoramen, 1870 der Stadt Salzburg zum Geschenk gemacht, 1875-1937 in einem eigens dafür errichten Rundbau ausgestellt, befinden sich heute im →Salzburg Museum; seit 2005 sind wechselnde Zusammenstellungen im Panorama Museum Salzburg zu besichtigen.
  
Von den Kindern S. wurde Hubert S. (Salzburg 9. 9.1844 - Leipzig 15. 11. 1929) ein bedeutender Opthalmologe; er war Professor an der Leipziger Universität und erforschte die Anatomie des Auges. Der jüngere Sohn Anton S. (Salzburg 21. 4. 1846 - Herzogenburg 10. 4. 1883) war trotz seiner kurzen Lebensspanne ein angesehener Alpinist und Zeichner von Gebirgspanoramen, oft in Gemeinschaft mit Carl von Frey.
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Von den Kindern S. wurde Hubert S. (Salzburg 9. 9.1844 - Leipzig 15. 11. 1929) ein bedeutender Opthalmologe; er war Professor an der Leipziger Universität und erforschte die Anatomie des Auges. Der jüngere Sohn Anton S. (Salzburg 21. 4. 1846 - Herzogenburg 10. 4. 1883) war trotz seiner kurzen Lebensspanne ein angesehener Alpinist und Zeichner von Gebirgspanoramen, oft in Gemeinschaft mit Carl von →Frey.
  
 
Literatur:
 
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Version vom 7. März 2018, 17:10 Uhr

Sattler, Hubert, * Wien 21. 1. 1817, † Wien 3. 4. 1904, Maler.

Einer der interessantesten Reisemaler des 19. Jh.s, wuchs in dieses Metier hinein, als er seine Familie auf der Tournee mit dem Salzburg-Panorama begleitete. Bereits als Zwölfjähriger besuchte er die Wiener Akad., bis 1870 führte er das Leben eines gehobenen Schaustellers, erwarb Ansehen und Vermögen. Expositionen (sogar in Nordamerika) wechselten mit Erkundungsreisen in fast alle Teile der Welt. Die unterwegs skizzierten Eindrücke wurden zu Hause, anfangs noch in Zusammenarbeit mit dem Vater Johann Michael →S., zu sogenannten Kosmoramen verarbeitet, großformatigen Ansichtsbildern, die für eine dreidimensionale Betrachtung bei künstlichem Licht und durch spezielle Linsen bestimmt waren. Für die Befriedigung der Schaulust eines großstädtischen Massenpublikums wurden Naturschauspiele genauso wie archäologische Attraktionen, Hochgebirgs- und Großstadtpanoramen (z. B. von New York, Boston, Paris, London, Rom, Moskau, Istanbul, Havanna), architektonische Wahrzeichen, Seestücke und exotische Szenerien aufgeboten, wobei S. mit begleitenden Texten auch volksbildnerische Absichten verfolgte. In seiner gleichmäßig präzisen Malweise, die erst der moderne Fotorealismus wieder schätzen lehrte, unterwarf er sich völlig den Anforderungen eines Guckkastenillusionismus. S.s von einem riesigen Ausstoß kleinformatiger Veduten begleitete Aktivitäten, sein mit Geschäftssinn gepaarter malerischer Positivismus sind für den Geist der Weltausstellungs-Epoche bezeichnend. Die 128 Kosmoramen, 1870 der Stadt Salzburg zum Geschenk gemacht, 1875-1937 in einem eigens dafür errichten Rundbau ausgestellt, befinden sich heute im →Salzburg Museum; seit 2005 sind wechselnde Zusammenstellungen im Panorama Museum Salzburg zu besichtigen.

Von den Kindern S. wurde Hubert S. (Salzburg 9. 9.1844 - Leipzig 15. 11. 1929) ein bedeutender Opthalmologe; er war Professor an der Leipziger Universität und erforschte die Anatomie des Auges. Der jüngere Sohn Anton S. (Salzburg 21. 4. 1846 - Herzogenburg 10. 4. 1883) war trotz seiner kurzen Lebensspanne ein angesehener Alpinist und Zeichner von Gebirgspanoramen, oft in Gemeinschaft mit Carl von →Frey.

Literatur:

  • Ausstellungskat. Orient & Okzident. Österr. Maler des 19. Jh. auf Reisen. Belvedere Wien 2012.
  • Ausstellungskat. Die hohen Tauern. Salzburg Museum 2012, S. 58, 71, 132, 133, 143.
  • Schriftenreihe "Kosmoramen von Hubert Sattler" des Salzburg Museum, Bd. 1 - 9, 2006 ff.
  • B. Stopfer in: SMusBl. 38, 1977, Nr. 1
  • Dies.: H. S. Diss. Salzburg 1976

Zu Anton S.:

  • O. Pausch: Ein noch zu hebender Schatz. Der Salzburger Alpinzeichner A. S. In: MGSLK 152, 2012, S.321 - 371

N.Sch.