Hermann Bahr: Unterschied zwischen den Versionen

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* L. Mayerhofer: H.B. – Mittler der europäischen Moderne. Ausst., Linz 1998.
 
* L. Mayerhofer: H.B. – Mittler der europäischen Moderne. Ausst., Linz 1998.
* D. G. Daviau: Der Mann von übermorgen. H.B. (1863-1934). Wien 1984.
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* D. G. Daviau: Der Mann von übermorgen. H.B. (1863–1934). Wien 1984.
  
 
A.Has., Ma.M.
 
A.Has., Ma.M.

Version vom 29. August 2018, 12:33 Uhr

Bahr, Hermann, * Linz 19.7.1863, † München 15.1.1934, Schriftsteller, Kulturkritiker.

Neben zahlr. Theaterstücken (z.B. #Das Konzert#, 1909) und Romanen (z.B. #Die Rahl#, 1908) wirkte B. durch seine kritischen Schriften als bedeutender Proponent neuer Stilrichtungen um die Wende zum 20. Jh., vom Naturalismus über die Wiener Moderne bis zum Expressionismus. Als Kulturjournalist und Theaterkritiker zunächst in Berlin, v.a. aber in Wien, wo er ab den frühen 1890er-Jahren für mehrere Zeitungen und Zeitschriften (u.a. #Ver Sacrum#) tätig war, erwies er sich als sensibler Anreger und Vermittler aktueller kulturell-literarischer Strömungen, z.B. des Jugendstils, des Impressionismus und „Jung-Wiens“.

In Salzburg verbrachte B. zunächst einen Teil seiner Schulzeit. Er besuchte 1878–81 das Gymnasium der Benediktiner und wohnte bei seinen Großeltern. Vor allem der benediktinische Humanismus und die barocke Verkörperung österr. Kultur und Architektur in Salzburg beeinflussten ihn nachhaltig. B.s Maturarede über den „Wert der Arbeit“ löste mit folgendem Grundgedanken 1881 einen Skandal aus: „Die Aristokratie der Geburt hat ihre Bedeutung eingebüßt, an ihre Stelle ist die Aristokratie des Geldes getreten, an ihre Stelle wird die Aristokratie der Arbeit treten“ (#Selbstbildnis#).

1912–22 wohnte B. mit seiner zweiten Frau, der Sängerin A. →Bahr-Mildenburg, im Schloss Arenberg, das er zu einem gastlichen Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle machte. Zu dieser Zeit wandte er sich dem Katholizismus zu und kehrte zur altösterr. Bildungstradition zurück. B. schrieb viel über Salzburg; v.a. in seinem Essay #Salzburg# (1914), seiner Autobiographie #Selbstbildnis# (1923) und seinen Tagebüchern aus jener Zeit (Wien 1994ff.). Ein Grundgedanke kehrt immer wieder: „Salzburg wirkt rein italienisch“, es ist „sozusagen durchkomponiert“. B. trat entschieden für die Verwirklichung der Festspielidee in Salzburg ein.

1922 übersiedelte er nach München, wo seine Frau eine Professur angenommen hatte. Die späten Lebensjahre waren von Krankheiten geprägt. Sein Grab befindet sich auf dem Salzburger Kommunalfriedhof. Die Salzburger →Univ.-Bibl. besitzt mit B.s Bibliothek einen Teil seines literarischen Nachlasses; einzelne Korrespondenzstücke im →Literaturarchiv Salzburg.


Lit.:

  • L. Mayerhofer: H.B. – Mittler der europäischen Moderne. Ausst., Linz 1998.
  • D. G. Daviau: Der Mann von übermorgen. H.B. (1863–1934). Wien 1984.

A.Has., Ma.M.