Pernegger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pernegger''', Bildhauerfamilie in Salzburg, trat Ende des 16. Jh.s zuerst mit Michael P. († 1615) hervor, einem Schüler des Hans Leonhard →Waldburger.
 
'''Pernegger''', Bildhauerfamilie in Salzburg, trat Ende des 16. Jh.s zuerst mit Michael P. († 1615) hervor, einem Schüler des Hans Leonhard →Waldburger.
  
Von ihm sind die 25 Marmorwappen über dem Portal des Kapitelhauses (1603), das Wandgrab des Dompropstes Wolkenstein in →St. Peter (1604) und das Portalrelief des hl. Augustin im Kloster Mülln. Sein Sohn Andreas P. (get. am27. 3. 1590, † 1656) soll das Lustschloß Petersbrunn erbaut und mit Wasserspielen versehen haben und ist mit zwei Engeln in Golling (1617) auch als Bildhauer bezeugt. Das bedeutendste Familienmitglied ist sein Sohn Hans P. der Jüngere (* 1603 in Bayern, † Salzburg 17. 2. 1664). Er begegnet erstmals 1627 in den Rechnungen von St. Peter als Geselle H. →Waldburgers und dürfte den schon kränkelnden Meister auch in Mondsee und beim Hochaltar des Salzburger →Domes unterstützt haben. Wegen des lückenhaften Bestandes seiner Werke und seines Rufes, er lasse nur durch angeheuerte Gesellen arbeiten, der ihn 1661 den Auftrag des Berchtesgadener Hochaltars kostete, kann man sich kaum ein genaues Bild von seiner stilistischen Entwicklung machen. Seine Tätigkeit erstreckte sich über Kloster Seeon (Grabmal des Abtes Sigismund, 1636), Thalgau (Kreuzigungsgruppe, heute im →Dommuseum), Stift Schlägl, Reichersberg, Altötting, Wien (Schottenkirche),München undMelk bis zum Hochaltar in Neutra, Ungarn (1662). Sein Sohn Johann Franz P. (* Salzburg Ende August 1634, †Wien 28. 4. 1720) war bis 1662 in Hallein ansässig. Kaum um ländliche Aufträge bemüht, arbeitete er in NÖ., Stm., Wien und Mähren, jedoch wenig in seiner Vaterstadt, die er als festen Wohnsitz beibehalten zu haben scheint. Unter Eb. →Johann Ernst Graf Thun erhielt er die Erlaubnis, die Architektur auszuüben (1699 Bauhütte in Nonntal). Im selben Jahr heiratete er in Wien zum zweiten Mal. Sein Hauptwerk, das Lavabo in der Stiftskirche Melk (1682), erzielt hochbarocke Wirkung durch einen »manieristischen« Kraftakt von Eleganz und Üppigkeit. Am Schluss seines noch wenig erschlossenen Werkes steht die Marmorausstattung der Kirche Klosterbruck bei Znaim.  
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Von ihm sind die 25 Marmorwappen über dem Portal des Kapitelhauses (1603), das Wandgrab des Dompropstes Wolkenstein in →St. Peter (1604) und das Portalrelief des hl. Augustin im Kloster Mülln. Sein Sohn Andreas P. (get. am 27. 3. 1590, † 1656) soll das Lustschloß Petersbrunn erbaut und mit Wasserspielen versehen haben und ist mit zwei Engeln in Golling (1617) auch als Bildhauer bezeugt. Das bedeutendste Familienmitglied ist sein Sohn Hans P. der Jüngere (* 1603 in Bayern, † Salzburg 17. 2. 1664). Er begegnet erstmals 1627 in den Rechnungen von St. Peter als Geselle H. →Waldburgers und dürfte den schon kränkelnden Meister auch in Mondsee und beim Hochaltar des Salzburger →Domes unterstützt haben. Wegen des lückenhaften Bestandes seiner Werke und seines Rufes, er lasse nur durch angeheuerte Gesellen arbeiten, der ihn 1661 den Auftrag des Berchtesgadener Hochaltars kostete, kann man sich kaum ein genaues Bild von seiner stilistischen Entwicklung machen. Seine Tätigkeit erstreckte sich über Kloster Seeon (Grabmal des Abtes Sigismund, 1636), Thalgau (Kreuzigungsgruppe, heute im →Dommuseum), Stift Schlägl, Reichersberg, Altötting, Wien (Schottenkirche),München undMelk bis zum Hochaltar in Neutra, Ungarn (1662). Sein Sohn Johann Franz P. (* Salzburg Ende August 1634, †Wien 28. 4. 1720) war bis 1662 in Hallein ansässig. Kaum um ländliche Aufträge bemüht, arbeitete er in NÖ., Stm., Wien und Mähren, jedoch wenig in seiner Vaterstadt, die er als festen Wohnsitz beibehalten zu haben scheint. Unter Eb. →Johann Ernst Graf Thun erhielt er die Erlaubnis, die Architektur auszuüben (1699 Bauhütte in Nonntal). Im selben Jahr heiratete er in Wien zum zweiten Mal. Sein Hauptwerk, das Lavabo in der Stiftskirche Melk (1682), erzielt hochbarocke Wirkung durch einen »manieristischen« Kraftakt von Eleganz und Üppigkeit. Am Schluss seines noch wenig erschlossenen Werkes steht die Marmorausstattung der Kirche Klosterbruck bei Znaim.  
  
 
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Version vom 27. November 2016, 22:34 Uhr

Pernegger, Bildhauerfamilie in Salzburg, trat Ende des 16. Jh.s zuerst mit Michael P. († 1615) hervor, einem Schüler des Hans Leonhard →Waldburger.

Von ihm sind die 25 Marmorwappen über dem Portal des Kapitelhauses (1603), das Wandgrab des Dompropstes Wolkenstein in →St. Peter (1604) und das Portalrelief des hl. Augustin im Kloster Mülln. Sein Sohn Andreas P. (get. am 27. 3. 1590, † 1656) soll das Lustschloß Petersbrunn erbaut und mit Wasserspielen versehen haben und ist mit zwei Engeln in Golling (1617) auch als Bildhauer bezeugt. Das bedeutendste Familienmitglied ist sein Sohn Hans P. der Jüngere (* 1603 in Bayern, † Salzburg 17. 2. 1664). Er begegnet erstmals 1627 in den Rechnungen von St. Peter als Geselle H. →Waldburgers und dürfte den schon kränkelnden Meister auch in Mondsee und beim Hochaltar des Salzburger →Domes unterstützt haben. Wegen des lückenhaften Bestandes seiner Werke und seines Rufes, er lasse nur durch angeheuerte Gesellen arbeiten, der ihn 1661 den Auftrag des Berchtesgadener Hochaltars kostete, kann man sich kaum ein genaues Bild von seiner stilistischen Entwicklung machen. Seine Tätigkeit erstreckte sich über Kloster Seeon (Grabmal des Abtes Sigismund, 1636), Thalgau (Kreuzigungsgruppe, heute im →Dommuseum), Stift Schlägl, Reichersberg, Altötting, Wien (Schottenkirche),München undMelk bis zum Hochaltar in Neutra, Ungarn (1662). Sein Sohn Johann Franz P. (* Salzburg Ende August 1634, †Wien 28. 4. 1720) war bis 1662 in Hallein ansässig. Kaum um ländliche Aufträge bemüht, arbeitete er in NÖ., Stm., Wien und Mähren, jedoch wenig in seiner Vaterstadt, die er als festen Wohnsitz beibehalten zu haben scheint. Unter Eb. →Johann Ernst Graf Thun erhielt er die Erlaubnis, die Architektur auszuüben (1699 Bauhütte in Nonntal). Im selben Jahr heiratete er in Wien zum zweiten Mal. Sein Hauptwerk, das Lavabo in der Stiftskirche Melk (1682), erzielt hochbarocke Wirkung durch einen »manieristischen« Kraftakt von Eleganz und Üppigkeit. Am Schluss seines noch wenig erschlossenen Werkes steht die Marmorausstattung der Kirche Klosterbruck bei Znaim.

Literatur:

  • M. Silber in: SMusBl. 1939, Nr. 3-5.
  • Pretzell.
  • Thieme-Becker.

N.Sch.