Georg Pezolt: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Lehrzeit bei J. M. →Wurzer, wurde 17jährig als Zeichner vom engl. Archäologen J. Molitor nach Italien mitgenommen, wo er sich später dem frz. Genremaler L. Robert anschloss. Nach dessen Selbstmord 1837 Rückkehr nach Salzburg und Publikation der »Interessantesten Punkte von Salzburg, Tyrol und Salzkammergut« (144 Lithos). 1839-42 in Rom. Seit den 50er Jahren wurde sein künstlerisches Schaffen von vielverzweigten Aktivitäten und historischen Interessen überlagert. Schon das umfangreiche Lithowerk »Salzburg und seine | + | Lehrzeit bei J. M. →Wurzer, wurde 17jährig als Zeichner vom engl. Archäologen J. Molitor nach Italien mitgenommen, wo er sich später dem frz. Genremaler L. Robert anschloss. Nach dessen Selbstmord 1837 Rückkehr nach Salzburg und Publikation der »Interessantesten Punkte von Salzburg, Tyrol und Salzkammergut« (144 Lithos). 1839-42 in Rom. |
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+ | Mit wenigen Ausnahmen (Turm der →Franziskanerkirche) gehören seine restauratorischen Absichten eher ins Reich historisierender Phantasie. Einziger realisierter Architekturentwurf war die 1848- 53 im neobyzantinischen Stil erbaute Borromäumskirche (1972 abgerissen). P. wirkte außerdem als Kunstgeschichts- und Zeichenlehrer, veröffentlichte u. a. 1866 seine »Vorträge über die Geschichte der christlichen Kunst« und bekleidete Funktionen am →SMCA, beim →Kunstverein und der Gesellschaft für Salzburger →Landeskunde. | ||
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Version vom 27. November 2016, 22:40 Uhr
Pezolt, Georg, * Salzburg 8. 5. 1810, † Salzburg 28. 10. 1878, Maler, Architekt, Kunstschriftsteller und -pädagoge.
Lehrzeit bei J. M. →Wurzer, wurde 17jährig als Zeichner vom engl. Archäologen J. Molitor nach Italien mitgenommen, wo er sich später dem frz. Genremaler L. Robert anschloss. Nach dessen Selbstmord 1837 Rückkehr nach Salzburg und Publikation der »Interessantesten Punkte von Salzburg, Tyrol und Salzkammergut« (144 Lithos). 1839-42 in Rom.
Seit den 50er Jahren wurde sein künstlerisches Schaffen von vielverzweigten Aktivitäten und historischen Interessen überlagert. Schon das umfangreiche Lithowerk »Salzburg und seine Angränzungen« (1851) bezieht neben den Naturschönheiten ma. Kunstschätze und Kostümgeschichte ein. Durch seine guten Beziehungen zu Eb. Schwarzenberg und später als erster ehrenamtlicher Denkmalpfleger nahm P. großen Einfluss auf die kirchliche Kunst der Erzdiözese.
Mit wenigen Ausnahmen (Turm der →Franziskanerkirche) gehören seine restauratorischen Absichten eher ins Reich historisierender Phantasie. Einziger realisierter Architekturentwurf war die 1848- 53 im neobyzantinischen Stil erbaute Borromäumskirche (1972 abgerissen). P. wirkte außerdem als Kunstgeschichts- und Zeichenlehrer, veröffentlichte u. a. 1866 seine »Vorträge über die Geschichte der christlichen Kunst« und bekleidete Funktionen am →SMCA, beim →Kunstverein und der Gesellschaft für Salzburger →Landeskunde.
Als Maler bevorzugte er anfänglich Themen aus der altrömischen Geschichte, dann verlegte er sich auf idealisierende Landschaften und nazarenisch-glatte Altarbilder. Der zunehmende Positivismus auf dem Grunde eines romantischen Schwärmertums und eine problematisch werdende Doppelgleisigkeit als Künstler und Gelehrter machen P. zu einer überaus bezeichnenden Erscheinung an der Schwelle zum Historismus.
Literatur:
- 150 Jahre Salzburger Kunstverein. Kunst und Öffentlichkeit, Salzburg 1994.
- A. Hahnl in: AMK, 24, 1979, H. 162, S. 66 ff.
- Ders. in: SMusBl. 40, H. 1, S. 2 ff.
- SV, 11. 11. 1938.
N.Sch.