Bruno Walter: Unterschied zwischen den Versionen

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Gab sein Konzertdebüt 13-jährig bei den Berliner Philharmonikern, mit 17 bereits Korrepetitor an der Städtischen Oper Köln, 1894 in Hamburg, wo er mit [[Mahler, Gustav|Gustav Mahler]] zusammentraf, der ihm künstlerisches Vorbild und Mentor wurde. Es folgten Engagements in Breslau, Preßburg, Riga und Berlin, erste Kontakte mit [[Strauss, Richard|Richard Strauss]]. 1901 nach Wien berufen, wo er bis zu Mahlers Tod blieb und österreichischer Staatsbürger wurde. 1912–23 Nachfolger Felix Mottls an der Bayerischen Hofoper, leitete u.a. die Uraufführung von [[Pfitzner, Hans|Hans Pfitzners]] ''Palestrina'' (1917). Nach seiner vorübergehenden Rückkehr nach Wien trat er als gefeierter Gastdirigent zahlreicher prominenter Orchester in nahezu allen europäischen und amerikanischen Musikzentren hervor. 1925 Chefdirigent an der Städtischen Oper Berlin, 1929 des Gewandhausorchesters Leipzig. Während der NS-Zeit wirkte er zunächst in London und Wien. Die Annexion Österreichs zwang ihn, über Frankreich in die USA zu emigrieren, wo er seine internationale Karriere als Dirigent u.a. des New York Philharmonic Orchestra fortsetzte.
 
Gab sein Konzertdebüt 13-jährig bei den Berliner Philharmonikern, mit 17 bereits Korrepetitor an der Städtischen Oper Köln, 1894 in Hamburg, wo er mit [[Mahler, Gustav|Gustav Mahler]] zusammentraf, der ihm künstlerisches Vorbild und Mentor wurde. Es folgten Engagements in Breslau, Preßburg, Riga und Berlin, erste Kontakte mit [[Strauss, Richard|Richard Strauss]]. 1901 nach Wien berufen, wo er bis zu Mahlers Tod blieb und österreichischer Staatsbürger wurde. 1912–23 Nachfolger Felix Mottls an der Bayerischen Hofoper, leitete u.a. die Uraufführung von [[Pfitzner, Hans|Hans Pfitzners]] ''Palestrina'' (1917). Nach seiner vorübergehenden Rückkehr nach Wien trat er als gefeierter Gastdirigent zahlreicher prominenter Orchester in nahezu allen europäischen und amerikanischen Musikzentren hervor. 1925 Chefdirigent an der Städtischen Oper Berlin, 1929 des Gewandhausorchesters Leipzig. Während der NS-Zeit wirkte er zunächst in London und Wien. Die Annexion Österreichs zwang ihn, über Frankreich in die USA zu emigrieren, wo er seine internationale Karriere als Dirigent u.a. des New York Philharmonic Orchestra fortsetzte.
  
Seine Beziehung zu Salzburg und den [[Salzburger Festspiele|Salzburger Festspielen]] begann 1925 mit der Aufführung von Gaetano Donizettis ''Don Pasquale''. Ab 1927, nach dem ersten Umbau des [[Festspielhaus|Festspielhauses]], teilten sich [[Reinhardt, Max|Max Reinhardt]], Franz Schalk und Walter die Leitung der Festspiele. Walters Opernrepertoire reichte von Christoph Willibald Glucks ''Iphigenie in Aulis'' (1930) und ''Orpheus und Eurydike'' (1931) über die deutsche romantische Oper (Carl Maria von Webers ''Oberon'' 1932, ''Euryanthe'' 1937) bis zu Richards Wagners ''Tristan und Isolde'' (1933). Das Kernstück seiner Salzburger Arbeit waren seine Produktionen von [[Mozart, Wolfgang Amadeus|Mozart]]-Opern: Nach dem ersten, noch deutsch gesungenen ''Don Giovanni'' (1931) entschied er sich bereits 1934 für die italienische Originalfassung der Da-Ponte-Opern Mozarts. In den letzten Jahren seines Salzburger Wirkens teilte er sich mit [[Krauss, Clemens|Clemens Krauss]] und [[Toscanini, Arturo|Arturo Toscanini]] die musikalische Leitung der Festspiele.  
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Seine Beziehung zu Salzburg und den [[Salzburger Festspiele|Salzburger Festspielen]] begann 1925 mit der Aufführung von Gaetano Donizettis ''Don Pasquale''. Ab 1927, nach dem ersten Umbau des [[Festspielhaus|Festspielhauses]], teilten sich [[Reinhardt, Max|Max Reinhardt]], Franz Schalk und Walter die Leitung der Festspiele. Walters Opernrepertoire reichte von Christoph Willibald Glucks ''Iphigenie in Aulis'' (1930) und ''Orpheus und Eurydike'' (1931) über die deutsche romantische Oper (Carl Maria von Webers ''Oberon'' 1932, ''Euryanthe'' 1937) bis zu [[Richard Wagner|Richard Wagners]] ''Tristan und Isolde'' (1933). Das Kernstück seiner Salzburger Arbeit waren seine Produktionen von [[Mozart, Wolfgang Amadeus|Mozart]]-Opern: Nach dem ersten, noch deutsch gesungenen ''Don Giovanni'' (1931) entschied er sich bereits 1934 für die italienische Originalfassung der Da-Ponte-Opern Mozarts. In den letzten Jahren seines Salzburger Wirkens teilte er sich mit [[Krauss, Clemens|Clemens Krauss]] und [[Toscanini, Arturo|Arturo Toscanini]] die musikalische Leitung der Festspiele.  
  
 
Schriften u.a.: ''Thema und Variationen'' (1950), ''Von der Musik und vom Musizieren'' (1957), ''Briefe, 1894 bis 1962'', herausgegeben von Walter Lindt (1957); ''Die Seele wechselt das Gewand. Briefwechsel mit Lotte Lehmann,'' herausgegeben von Berndt Wilhelm Wessling (1980).
 
Schriften u.a.: ''Thema und Variationen'' (1950), ''Von der Musik und vom Musizieren'' (1957), ''Briefe, 1894 bis 1962'', herausgegeben von Walter Lindt (1957); ''Die Seele wechselt das Gewand. Briefwechsel mit Lotte Lehmann,'' herausgegeben von Berndt Wilhelm Wessling (1980).

Version vom 6. Juni 2021, 13:27 Uhr

Bruno Walter, (eigentlich: Bruno Walter Schlesinger), * 15. September 1876 in Berlin, † 17. Februar 1962 in Beverly Hills; Dirigent und Pianist.

Gab sein Konzertdebüt 13-jährig bei den Berliner Philharmonikern, mit 17 bereits Korrepetitor an der Städtischen Oper Köln, 1894 in Hamburg, wo er mit Gustav Mahler zusammentraf, der ihm künstlerisches Vorbild und Mentor wurde. Es folgten Engagements in Breslau, Preßburg, Riga und Berlin, erste Kontakte mit Richard Strauss. 1901 nach Wien berufen, wo er bis zu Mahlers Tod blieb und österreichischer Staatsbürger wurde. 1912–23 Nachfolger Felix Mottls an der Bayerischen Hofoper, leitete u.a. die Uraufführung von Hans Pfitzners Palestrina (1917). Nach seiner vorübergehenden Rückkehr nach Wien trat er als gefeierter Gastdirigent zahlreicher prominenter Orchester in nahezu allen europäischen und amerikanischen Musikzentren hervor. 1925 Chefdirigent an der Städtischen Oper Berlin, 1929 des Gewandhausorchesters Leipzig. Während der NS-Zeit wirkte er zunächst in London und Wien. Die Annexion Österreichs zwang ihn, über Frankreich in die USA zu emigrieren, wo er seine internationale Karriere als Dirigent u.a. des New York Philharmonic Orchestra fortsetzte.

Seine Beziehung zu Salzburg und den Salzburger Festspielen begann 1925 mit der Aufführung von Gaetano Donizettis Don Pasquale. Ab 1927, nach dem ersten Umbau des Festspielhauses, teilten sich Max Reinhardt, Franz Schalk und Walter die Leitung der Festspiele. Walters Opernrepertoire reichte von Christoph Willibald Glucks Iphigenie in Aulis (1930) und Orpheus und Eurydike (1931) über die deutsche romantische Oper (Carl Maria von Webers Oberon 1932, Euryanthe 1937) bis zu Richard Wagners Tristan und Isolde (1933). Das Kernstück seiner Salzburger Arbeit waren seine Produktionen von Mozart-Opern: Nach dem ersten, noch deutsch gesungenen Don Giovanni (1931) entschied er sich bereits 1934 für die italienische Originalfassung der Da-Ponte-Opern Mozarts. In den letzten Jahren seines Salzburger Wirkens teilte er sich mit Clemens Krauss und Arturo Toscanini die musikalische Leitung der Festspiele.

Schriften u.a.: Thema und Variationen (1950), Von der Musik und vom Musizieren (1957), Briefe, 1894 bis 1962, herausgegeben von Walter Lindt (1957); Die Seele wechselt das Gewand. Briefwechsel mit Lotte Lehmann, herausgegeben von Berndt Wilhelm Wessling (1980).

Lit:

  • A. Holde: B.W. Berlin 1960.
  • B. Gavoty: B. W. Genf 1956.
  • P. Stefan: B. W. Wien 1936.

J.F.