Franz Löser: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Löser, Franz''', *Neunkirchen (NÖ.) 26. 2. 1889, † Wien 23. 7. 1953, Schriftsteller, Theaterleiter, Schauspieler.
 
'''Löser, Franz''', *Neunkirchen (NÖ.) 26. 2. 1889, † Wien 23. 7. 1953, Schriftsteller, Theaterleiter, Schauspieler.
  
Kindheit und Volksschule in Ternitz, Schlosserlehre in Wien, Ringkämpfer, Beschäftigung mit Körperkultur, gewann den 2. Preis einer Schönheitskonkurrenz für Männer in Budapest. Künstlermodell, Varieté- Künstler. Durch Rainer Maria Rilkes Vermittlung Modell für Auguste Rodin. Ab 1910 Wehrdienst in Salzburg. Mehrere Verwundungen im 1. Weltkrieg. 1916 Lazarett in Salzburg. Die freiwilligen Helferinnen A. →Bahr-Mildenburg und Gräfin Blankenstein inspirierten L. zu seinem ersten Gedicht, »Die beiden guten Engel«. H. →Bahr ließ L. seine Bibl. benutzen und regte ihn zum Dichten an. Sein erstes Theaterstück, »Der Sonnhofbauer«, wurde am 11. 1. 1919 am Salzburger Stadttheater uraufgeführt.
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Kindheit und Volksschule in Ternitz, Schlosserlehre in Wien, Ringkämpfer, Beschäftigung mit Körperkultur. Ab 1910 Wehrdienst in Salzburg, Teilnahme am 1. Weltkrieg, 1916 Lazarett in Salzburg. 1918-38 lebte er in Salzburg. Sein erstes Theaterstück »Der Sonnhofbauer« wurde am 11. 1. 1919 am Salzburger Stadttheater uraufgeführt. Dort weitere Uraufführungen: »Die Herrgottsbrücke« (9. 4. 1919) und »Das Kriegerdenkmal« (2. 12. 1919). Gedichte, Dramen und Prosa, u. a. auch mit Salzburg-Thematik (z. B. »Der Bergherr von Gastein«, Roman, 1930). 1920 Gründung der Laienbühne »Das Theater in der Riedenburg«, die etwa zwei Jahre lang bestand. M. →Reinhardt engagierte ihn elf Jahre lang als Spielansager für den »Jedermann« bei den Salzburger →Festspielen; L. übertrug H. v. →Hofmannsthals Text in den Dialekt (UA 25. 12. 1925 im Salzburger Kurhaus). Diese Fassung ist auch die Textgrundlage für den »Mondseer Jedermann« und für den »Faistenauer Jedermann«. 1938 Übersiedlung nach Wien. Wegen seines Engagements für den Nationalsozialismus 1945-48 politischer Gefangener in Stein..  
  
L. wurde am 2. 11. 1918 vom Militär entlassen, 1918-38 lebte er in Salzburg. Die 20 Jahre hier, in denen L. die meisten seiner Werke schrieb, machten ihn zu einem Salzburger. 1919 Uraufführungen »Die Herrgottsbrücke« (9. 4. 1919) und »Das Kriegerdenkmal « (2. 12. 1919) am Salzburger Stadttheater. 1920 gründete L. die Bauernbühne »Das Theater in der Riedenburg«, eine Laienbühne, die etwa zwei Jahre lang bestand. M. →Reinhardt engagierte L. elf Jahre lang als Spielansager für den »Jedermann« bei den Salzburger →Festspielen; L. arbeitete auch als Inspizient und Requisiteur bei Opernaufführungen und übertrug H. v. →Hofmannsthals »Jedermann« in den Dialekt; Uraufführung 25. 12. 1925 im Salzburger Kurhaus. L. führte ihn dann in allen bayerischen Strafanstalten auf. Diese Fassung ist auch die Textgrundlage für den »Mondseer Jedermann« und für den »Faistenauer Jedermann«. 1933 Verleihung des Heimatrechtes in Salzburg, 1938 Übersiedlung nach Wien. Wegen seines Engagements für den Nationalsozialismus war L. 1945-48 politischer Gefangener in Stein. 1953 starb er in einem Wiener Versorgungsheim. Der Volks- und Heimatdichter L. schrieb Gedichte, Dramen und Prosa, darunter auch solche mit Salzburger Thematik, wie »Der Bergherr von Gastein«, Roman, 1930.  
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Lit.:
  
Literatur:
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* G. Steiner: Literaturbilder. Salzburg 1998, S. 90-99.
  
* F. Löser. In: G. Steiner: Literaturbilder. Salzburg 1998, S. 90-99.
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A.Has.  
* K. Stampfl: Das Amateurtheater in Salzburg am Beispiel der Amateurtheatergruppe Faistenau u. ihrer Mondseer Jedermann-Aufführungen. [Jedermann v. Franz Löser]. Wien, Diplomarbeit 1997.
 
* U. Wimmer: F. L. Hausarbeit. Salzburg 1977.
 
 
 
A.Has.
 
  
 
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Version vom 20. Februar 2018, 14:43 Uhr

Löser, Franz, *Neunkirchen (NÖ.) 26. 2. 1889, † Wien 23. 7. 1953, Schriftsteller, Theaterleiter, Schauspieler.

Kindheit und Volksschule in Ternitz, Schlosserlehre in Wien, Ringkämpfer, Beschäftigung mit Körperkultur. Ab 1910 Wehrdienst in Salzburg, Teilnahme am 1. Weltkrieg, 1916 Lazarett in Salzburg. 1918-38 lebte er in Salzburg. Sein erstes Theaterstück »Der Sonnhofbauer« wurde am 11. 1. 1919 am Salzburger Stadttheater uraufgeführt. Dort weitere Uraufführungen: »Die Herrgottsbrücke« (9. 4. 1919) und »Das Kriegerdenkmal« (2. 12. 1919). Gedichte, Dramen und Prosa, u. a. auch mit Salzburg-Thematik (z. B. »Der Bergherr von Gastein«, Roman, 1930). 1920 Gründung der Laienbühne »Das Theater in der Riedenburg«, die etwa zwei Jahre lang bestand. M. →Reinhardt engagierte ihn elf Jahre lang als Spielansager für den »Jedermann« bei den Salzburger →Festspielen; L. übertrug H. v. →Hofmannsthals Text in den Dialekt (UA 25. 12. 1925 im Salzburger Kurhaus). Diese Fassung ist auch die Textgrundlage für den »Mondseer Jedermann« und für den »Faistenauer Jedermann«. 1938 Übersiedlung nach Wien. Wegen seines Engagements für den Nationalsozialismus 1945-48 politischer Gefangener in Stein..

Lit.:

  • G. Steiner: Literaturbilder. Salzburg 1998, S. 90-99.

A.Has.