Gebhard: Unterschied zwischen den Versionen
K (Kategorie:Wissenschaft durch Kategorie:Wissenschaft und Geschichte ersetzt) |
K |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
Nach Studium und Priesterweihe (1055) wirkte der dem schwäbischen Hochadel entstammende G. in der Hofkapelle Heinrichs III., ab 1058 als Kanzler. Ab 1060 Salzburger Eb. begann er bald nach seinem Regierungsantritt, nicht erst 1077, mit dem Bau starker Burgen (Hohensalzburg, Hohenwerfen) bzw. ließ bereits vorhandene Verteidigungsanlagen verstärken (Friesach). 1072 gründete er das Eigenbistum Gurk und zwei Jahre später das Benediktinerkloster Admont. Im Investiturstreit zählte G. zu den Führern der Adelsopposition gegen Heinrich IV. Er konnte sich in Salzburg, das mehrfach von Königstreuen verwüstet und geplündert wurde, nicht behaupten und ging 1077 für neun Jahre ins Exil nach Schwaben und später Sachsen. 1086 kehrte er nach Salzburg zurück und starb 1088 auf der Feste Hohenwerfen. Seine letzte Ruhestätte fand G. in der Abtei Admont, wo sich ein lokaler Kult entwickelte. Ein 1629 von Eb. →Paris Graf Lodron eingeleiteter Kanonisationsprozeß kam zu keinem Abschluss. | Nach Studium und Priesterweihe (1055) wirkte der dem schwäbischen Hochadel entstammende G. in der Hofkapelle Heinrichs III., ab 1058 als Kanzler. Ab 1060 Salzburger Eb. begann er bald nach seinem Regierungsantritt, nicht erst 1077, mit dem Bau starker Burgen (Hohensalzburg, Hohenwerfen) bzw. ließ bereits vorhandene Verteidigungsanlagen verstärken (Friesach). 1072 gründete er das Eigenbistum Gurk und zwei Jahre später das Benediktinerkloster Admont. Im Investiturstreit zählte G. zu den Führern der Adelsopposition gegen Heinrich IV. Er konnte sich in Salzburg, das mehrfach von Königstreuen verwüstet und geplündert wurde, nicht behaupten und ging 1077 für neun Jahre ins Exil nach Schwaben und später Sachsen. 1086 kehrte er nach Salzburg zurück und starb 1088 auf der Feste Hohenwerfen. Seine letzte Ruhestätte fand G. in der Abtei Admont, wo sich ein lokaler Kult entwickelte. Ein 1629 von Eb. →Paris Graf Lodron eingeleiteter Kanonisationsprozeß kam zu keinem Abschluss. | ||
− | + | Lit.: | |
* H. Dopsch: G. (1060-1088). Weder Gregorianer noch Reformer, in: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten, hg. v. P. F. Kramml u. A. St. Weiß, Salzburg Archiv 24, Salzburg 1998, S. 41 ff. | * H. Dopsch: G. (1060-1088). Weder Gregorianer noch Reformer, in: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten, hg. v. P. F. Kramml u. A. St. Weiß, Salzburg Archiv 24, Salzburg 1998, S. 41 ff. |
Version vom 16. März 2018, 14:14 Uhr
Gebhard, * (Geburtsort unbekannt) um 1020, † Hohenwerfen 15. 7. 1088, Eb. von Salzburg 1060-88.
Nach Studium und Priesterweihe (1055) wirkte der dem schwäbischen Hochadel entstammende G. in der Hofkapelle Heinrichs III., ab 1058 als Kanzler. Ab 1060 Salzburger Eb. begann er bald nach seinem Regierungsantritt, nicht erst 1077, mit dem Bau starker Burgen (Hohensalzburg, Hohenwerfen) bzw. ließ bereits vorhandene Verteidigungsanlagen verstärken (Friesach). 1072 gründete er das Eigenbistum Gurk und zwei Jahre später das Benediktinerkloster Admont. Im Investiturstreit zählte G. zu den Führern der Adelsopposition gegen Heinrich IV. Er konnte sich in Salzburg, das mehrfach von Königstreuen verwüstet und geplündert wurde, nicht behaupten und ging 1077 für neun Jahre ins Exil nach Schwaben und später Sachsen. 1086 kehrte er nach Salzburg zurück und starb 1088 auf der Feste Hohenwerfen. Seine letzte Ruhestätte fand G. in der Abtei Admont, wo sich ein lokaler Kult entwickelte. Ein 1629 von Eb. →Paris Graf Lodron eingeleiteter Kanonisationsprozeß kam zu keinem Abschluss.
Lit.:
- H. Dopsch: G. (1060-1088). Weder Gregorianer noch Reformer, in: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten, hg. v. P. F. Kramml u. A. St. Weiß, Salzburg Archiv 24, Salzburg 1998, S. 41 ff.
- H. Dopsch: Salzburg im Hochmittelalter. In: Geschichte I/1, S. 232 ff.
- W. Steinböck: Eb. G. v. Salzburg. Wien-Salzburg 1972.
P.F.K.