Johann Wolfgang von Goethe: Unterschied zwischen den Versionen
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Zwei der in gemeinsamer Arbeit mit Schiller entstandenen #Xenien# (=Gastgeschenke, 1797), die sich gegen literarische Gegner richten, beziehen sich auf Salzburg. „Locken der Berenice“ (gemeint: die Dichtkunst): „Sehet auch, wie ihr in Salzburg den groben Fäusten entschlüpfet, / Die Berenices Haar striegeln mit eisernem Kamm. “ Mit den „groben Fäusten“ ist die von L. →Hübner geleitete →#Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung# gemeint. Das zweite Distichon, „Salzach“, bezieht sich auf die Tatsache, dass Bayern am Ausgang des 18. Jh.s – anders als Salzburg – unter allen Reichsländern wegen des Mangels an geistigem Leben verrufen war: „Aus Juvaviens Bergen ström’ ich, das Erzstift zu salzen / Lenke dann Bayern zu, wo es an Salze gebricht.“ | Zwei der in gemeinsamer Arbeit mit Schiller entstandenen #Xenien# (=Gastgeschenke, 1797), die sich gegen literarische Gegner richten, beziehen sich auf Salzburg. „Locken der Berenice“ (gemeint: die Dichtkunst): „Sehet auch, wie ihr in Salzburg den groben Fäusten entschlüpfet, / Die Berenices Haar striegeln mit eisernem Kamm. “ Mit den „groben Fäusten“ ist die von L. →Hübner geleitete →#Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung# gemeint. Das zweite Distichon, „Salzach“, bezieht sich auf die Tatsache, dass Bayern am Ausgang des 18. Jh.s – anders als Salzburg – unter allen Reichsländern wegen des Mangels an geistigem Leben verrufen war: „Aus Juvaviens Bergen ström’ ich, das Erzstift zu salzen / Lenke dann Bayern zu, wo es an Salze gebricht.“ | ||
− | G.s nach Homer gestaltetem Epos #Hermann und Dorothea# (1797) liegt eine erbauliche Anekdote zugrunde, die Gerhard Gottlieb Günther Göcking in seiner Schrift #Vollkommene Emigrationsgeschichte von denen aus dem Erzbistum Salzburg vertriebenen […] Lutheranern# (1734) überlieferte. Das Vorbild für die Figur der Dorothea bildete eine junge Salzburgerin, die in der Fremde einen reichen Bräutigam fand. G. verlegte die historische Handlung ( | + | G.s nach Homer gestaltetem Epos #Hermann und Dorothea# (1797) liegt eine erbauliche Anekdote zugrunde, die Gerhard Gottlieb Günther Göcking in seiner Schrift #Vollkommene Emigrationsgeschichte von denen aus dem Erzbistum Salzburg vertriebenen […] Lutheranern# (1734) überlieferte. Das Vorbild für die Figur der Dorothea bildete eine junge Salzburgerin, die in der Fremde einen reichen Bräutigam fand. G. verlegte die historische Handlung (Protestantische →Emigranten) in seine aktuelle Gegenwart (Flüchtlinge vor den frz. Revolutionsarmeen des Jahres 1796). Vgl. außerdem →Gastein. |
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* H. Tünkl: G. und Salzburg unter besonderer Berücksichtigung des Theaters und der Festspiele. Phil. Diss. Univ. Wien 1953. | * H. Tünkl: G. und Salzburg unter besonderer Berücksichtigung des Theaters und der Festspiele. Phil. Diss. Univ. Wien 1953. | ||
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Version vom 27. Februar 2018, 01:48 Uhr
Goethe, Johann Wolfgang von, * Frankfurt/Main 28. 8. 1749, † Weimar 22. 3. 1832, Dichter, Jurist.
Zwei der in gemeinsamer Arbeit mit Schiller entstandenen #Xenien# (=Gastgeschenke, 1797), die sich gegen literarische Gegner richten, beziehen sich auf Salzburg. „Locken der Berenice“ (gemeint: die Dichtkunst): „Sehet auch, wie ihr in Salzburg den groben Fäusten entschlüpfet, / Die Berenices Haar striegeln mit eisernem Kamm. “ Mit den „groben Fäusten“ ist die von L. →Hübner geleitete →#Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung# gemeint. Das zweite Distichon, „Salzach“, bezieht sich auf die Tatsache, dass Bayern am Ausgang des 18. Jh.s – anders als Salzburg – unter allen Reichsländern wegen des Mangels an geistigem Leben verrufen war: „Aus Juvaviens Bergen ström’ ich, das Erzstift zu salzen / Lenke dann Bayern zu, wo es an Salze gebricht.“
G.s nach Homer gestaltetem Epos #Hermann und Dorothea# (1797) liegt eine erbauliche Anekdote zugrunde, die Gerhard Gottlieb Günther Göcking in seiner Schrift #Vollkommene Emigrationsgeschichte von denen aus dem Erzbistum Salzburg vertriebenen […] Lutheranern# (1734) überlieferte. Das Vorbild für die Figur der Dorothea bildete eine junge Salzburgerin, die in der Fremde einen reichen Bräutigam fand. G. verlegte die historische Handlung (Protestantische →Emigranten) in seine aktuelle Gegenwart (Flüchtlinge vor den frz. Revolutionsarmeen des Jahres 1796). Vgl. außerdem →Gastein.
Lit.:
- H. Tünkl: G. und Salzburg unter besonderer Berücksichtigung des Theaters und der Festspiele. Phil. Diss. Univ. Wien 1953.
A.Has./H.H.