Johann Stadlmayr: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Stadlmayr, Johann''', * Freising um 1575, † Innsbruck 12.7.1648, Komponist, Hofkapellmeister in Salzburg und Innsbruck.
 
'''Stadlmayr, Johann''', * Freising um 1575, † Innsbruck 12.7.1648, Komponist, Hofkapellmeister in Salzburg und Innsbruck.
  
Über seine Ausbildung ist wenig und kaum Gesichertes bekannt. Spätestens seit 26. 6. 1603 stand er als „Musicus“ in Salzburger Hofdiensten, denn unter diesem Datum zeichnete er seinen in München erschienenen Widmungsdruck an Eb. →Wolf Dietrich (#Sacrum Beatissimae Virginis Mariae Canticum 5, 6, 7, 8 vocibus#). 1604 als Kapellmeister der Salzburger Metropoliten nachweisbar, tauschte er 1607 (vielleicht schon Ende 1606) – ohne einen bis dato ersichtlichen Grund – seine Salzburger Stellung mit der am Innsbrucker Hof Erzherzog Maximilians, dessen außergewöhnlicher Wertschätzung er sich erfreuen konnte. Trotz mehrfacher Angebote „anderer Herren“ blieb S. dem Tiroler Hof treu. Sein nachweisbares Œuvre mit ausschließlich geistlich-liturgischer Musik umfasst an die 22 Drucke, davon mehrere Bücher mit teils mehrchörigen Meß-, Magnifikat- und Psalmkompositionen. Seine zweiteilige Introitus-Sammlung (1625/26) wurde in ein Chorbuch des Salzburger →Doms (1626) ingrossiert und zählte noch im 19. Jh. zum festen Repertoire der Dommusik. Die meisterhafte Beherrschung des polyphonen Satzes auch der schlichten #Gebrauchsmusik# sicherte ihm unter den Zeitgenossen hohes Ansehen.  
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Über seine Ausbildung ist wenig und kaum Gesichertes bekannt. Spätestens seit 26. 6. 1603 stand er als #Musicus# in Salzburger Hofdiensten, denn unter diesem Datum zeichnete er seinen in München erschienenen Widmungsdruck an Eb. →Wolf Dietrich (#Sacrum Beatissimae Virginis Mariae Canticum 5, 6, 7, 8 vocibus#). 1604 als Kapellmeister der Salzburger Metropoliten nachweisbar, tauschte er 1607 (vielleicht schon Ende 1606) – ohne einen bis dato ersichtlichen Grund – seine Salzburger Stellung mit der am Innsbrucker Hof Erzherzog Maximilians, dessen außergewöhnlicher Wertschätzung er sich erfreuen konnte. Trotz mehrfacher Angebote „anderer Herren“ blieb S. dem Tiroler Hof treu. Sein nachweisbares Œuvre mit ausschließlich geistlich-liturgischer Musik umfasst an die 22 Drucke, davon mehrere Bücher mit teils mehrchörigen Meß-, Magnifikat- und Psalmkompositionen. Seine zweiteilige Introitus-Sammlung (1625/26) wurde in ein Chorbuch des Salzburger →Doms (1626) ingrossiert und zählte noch im 19. Jh. zum festen Repertoire der Dommusik. Die meisterhafte Beherrschung des polyphonen Satzes auch der schlichten #Gebrauchsmusik# sicherte ihm unter den Zeitgenossen hohes Ansehen.  
  
 
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Version vom 30. Mai 2018, 15:39 Uhr

Stadlmayr, Johann, * Freising um 1575, † Innsbruck 12.7.1648, Komponist, Hofkapellmeister in Salzburg und Innsbruck.

Über seine Ausbildung ist wenig und kaum Gesichertes bekannt. Spätestens seit 26. 6. 1603 stand er als #Musicus# in Salzburger Hofdiensten, denn unter diesem Datum zeichnete er seinen in München erschienenen Widmungsdruck an Eb. →Wolf Dietrich (#Sacrum Beatissimae Virginis Mariae Canticum 5, 6, 7, 8 vocibus#). 1604 als Kapellmeister der Salzburger Metropoliten nachweisbar, tauschte er 1607 (vielleicht schon Ende 1606) – ohne einen bis dato ersichtlichen Grund – seine Salzburger Stellung mit der am Innsbrucker Hof Erzherzog Maximilians, dessen außergewöhnlicher Wertschätzung er sich erfreuen konnte. Trotz mehrfacher Angebote „anderer Herren“ blieb S. dem Tiroler Hof treu. Sein nachweisbares Œuvre mit ausschließlich geistlich-liturgischer Musik umfasst an die 22 Drucke, davon mehrere Bücher mit teils mehrchörigen Meß-, Magnifikat- und Psalmkompositionen. Seine zweiteilige Introitus-Sammlung (1625/26) wurde in ein Chorbuch des Salzburger →Doms (1626) ingrossiert und zählte noch im 19. Jh. zum festen Repertoire der Dommusik. Die meisterhafte Beherrschung des polyphonen Satzes auch der schlichten #Gebrauchsmusik# sicherte ihm unter den Zeitgenossen hohes Ansehen.

Lit.:

  • Ausstellungskat. Wolf Dietrich von Raitenau. Salzburg 1987.

E.H.