Pilgrim II. von Puchheim: Unterschied zwischen den Versionen
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* H. Dopsch: Pilgrim II., Erzbischof von Salzburg. In: NDB. Bd. 20, Berlin 2001, S. 442 f. | * H. Dopsch: Pilgrim II., Erzbischof von Salzburg. In: NDB. Bd. 20, Berlin 2001, S. 442 f. | ||
* P. F. Kramml, Pilgrim II. von Puchheim (1366-1396). Der Wolf Dietrich des Mittelalters, in: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten, Salzburg Archiv 24, Salzburg 1998, S. 101 ff. | * P. F. Kramml, Pilgrim II. von Puchheim (1366-1396). Der Wolf Dietrich des Mittelalters, in: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten, Salzburg Archiv 24, Salzburg 1998, S. 101 ff. | ||
− | * H.Wagner: Vom Interregnum bis Pilgrim von Puchheim. In: Geschichte I/1, S. 479 ff. | + | * H.Wagner: Vom Interregnum bis Pilgrim von Puchheim. In: Geschichte Salzburgs I/1, S. 479 ff. |
* H. Klein: Eb. P. v. P. (1365-96). In: MGSLK 112/113, 1972/73, S. 13 ff. | * H. Klein: Eb. P. v. P. (1365-96). In: MGSLK 112/113, 1972/73, S. 13 ff. | ||
Version vom 10. Juni 2018, 15:56 Uhr
Pilgrim II. von Puchheim (Geburtsort unbekannt), * um 1330-40, † Salzburg 5. 4. 1396, Eb. von Salzburg 1366-96.
Aus einflussreicher Familie des österr. Herrenstandes. 1353 Domherr in Salzburg, im Folgejahr Priester und 1363 päpstlicher Kaplan. Nach einem Kirchenrechtsstudium in Avignon wählte ihn die österr. Partei, der er in der Folge (außer 1371-73: Bund mit Bayern) anhing, 1365 zum Eb.; ab 1370 verwaltete er auf sieben Jahre das Bistum Passau. Sein Angriff auf die Fürstpropstei Berchtesgaden führte ab 1381 zum Krieg mit den Bayernherzögen, die P. nach dessen Geheimbund mit dem Schwäbischen Städtebund 1387 gefangensetzten. Die Unterstützung der mit P. verbündeten Städte und das geschlossene Auftreten der Salzburger Landstände verhinderten bayerische Erfolge. Nach seiner Freilassung blieb P. militärisch siegreich. 1389 konnte er die Administration von Berchtesgaden übernehmen. Als letzter großer Salzburger Eb. des MA. betrieb er nicht nur eine erfolgreiche eigenständige Politik, sondern versuchte auch, in die europ. Politik einzugreifen. Sein Plan, sich im Großen Schisma (ab 1378) zum Schiedsrichter zwischen König und Papst zu machen, scheiterte an hohen königlichen Forderungen. Trotz avignonesischer Gesinnung kehrte er nun in die römische Obödienz zurück und erreichte vom Papst 1393 die Inkorporation Berchtesgadens. Er nützte die im Aufschwung des →Goldbergbaues fußende steigende Finanzkraft seines Landes und erwarb das Gericht Itter-Hopfgarten sowie die Herrschaft Mattsee mit Straßwalchen, so dass das Stiftsland seine größte Ausdehnung erreichte. P. entwickelte eine bemerkenswerte legislative Tätigkeit, er erließ eine Bergwerksordnung und zahlreiche Stadtrechte für die salzburgischen Städte. Auch das Stadtrecht der Residenzstadt Salzburg wurde um 1368 in Form eines Weistums, der Aufzeichnung des geltenden Gewohnheitsrechts, kodifiziert. Er ließ ab 1366 erste Salzburger Goldmünzen, die ersten Goldgepräge in Süddeutschland, prägen (→Münze). Sein prachtvolles Siegel wurde Vorbild für seine Nachfolger. P. machte Salzburg zu einem Zentrum der Plastik und Musikpflege. Mit der Stiftung der Chorkaplanei und dem neuen Institut der Domkapellknaben legte er den Grundstein für den mehrstimmigen Gesang im Dom und an seinem Hof wirkte mit dem →Mönch von Salzburg der größte deutsche Lyriker seiner Zeit. Der Eb. wurde im Salzburger Dom in der von ihm erbauten Pilgrimskapelle beigesetzt.
Lit.:
- H. Dopsch: Pilgrim II., Erzbischof von Salzburg. In: NDB. Bd. 20, Berlin 2001, S. 442 f.
- P. F. Kramml, Pilgrim II. von Puchheim (1366-1396). Der Wolf Dietrich des Mittelalters, in: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten, Salzburg Archiv 24, Salzburg 1998, S. 101 ff.
- H.Wagner: Vom Interregnum bis Pilgrim von Puchheim. In: Geschichte Salzburgs I/1, S. 479 ff.
- H. Klein: Eb. P. v. P. (1365-96). In: MGSLK 112/113, 1972/73, S. 13 ff.
P.F.K.