Gerhard Amanshauser: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Amanshauser, Gerhard''', * Salzburg 2.1.1928, † Salzburg 2.9.2006, Schriftsteller.
 
'''Amanshauser, Gerhard''', * Salzburg 2.1.1928, † Salzburg 2.9.2006, Schriftsteller.
  
Realschule in Salzburg. Studien an der Technischen Hochschule in Graz. 1949—53 Studium der Germanistik und Anglistik an den Univ. Wien und Marburg/Lahn. A. lebte als freier Schriftsteller in Salzburg. Viele Lesereisen, auch nach Peking, wo A. einen Chinesischkurs besuchte (vgl. #Der-Ohne-Namen-See. Chinesische Impressionen#, 1988). A. vertrat literarisch eine Position zwischen Tradition und Innovation: „Meine drei Autoritäten: Poe, Baudelaire, Nietzsche sind Ausgestoßene, Feinde der Gesellschaft, Gegner nivellierender Massenbewegungen und Parteienkämpfe“.  
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Realschule in Salzburg. Studien an der Technischen Hochschule in Graz. 1949–53 Studium der Germanistik und Anglistik an den Univ. Wien und Marburg/Lahn. A. lebte als freier Schriftsteller in Salzburg. Viele Lesereisen, auch nach Peking, wo A. einen Chinesischkurs besuchte (vgl. #Der-Ohne-Namen-See. Chinesische Impressionen#, 1988). A. vertrat literarisch eine Position zwischen Tradition und Innovation: „Meine drei Autoritäten: Poe, Baudelaire, Nietzsche sind Ausgestoßene, Feinde der Gesellschaft, Gegner nivellierender Massenbewegungen und Parteienkämpfe“.  
Wie seine Vorbilder war auch A. ein distanzierter Beobachter der Gesellschaft, in der er lebte. Kritisch setzte er sich mit seiner Herkunft, seiner Heimatstadt, ja seiner Wohnstätte auf dem Festungsberg auseinander, so etwa in: #Terrassenbuch#, #Salzburger Marginalien# (beide im Band: #Ärgernisse eines Zauberers#, 1973), #Schloß mit späten Gästen# (1975) und v.a. in seiner Autobiographie #Als Barbar im Prater# (2001). Weitere Werke: #Grenzen# (1977), #Mansardenbuch# (1999), #Ohrenwurst aus Österreich. Satiren# (2002). Posthum erschienen u.a. #Der anachronistische Liebhaber. Frühe Prosa# und #Fett für den anonymen Kulturbetrieb. Essays# (beide 2008) sowie die Tagebücher #Es wäre schön, kein Schriftsteller zu sein# (2012).
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Wie seine Vorbilder war auch A. ein distanzierter Beobachter der Gesellschaft, in der er lebte. Kritisch setzte er sich mit seiner Herkunft, seiner Heimatstadt, auch seiner Wohnstätte auf dem Festungsberg auseinander, z.B. in #Terrassenbuch#, #Salzburger Marginalien# (beide im Band: #Ärgernisse eines Zauberers#, 1973), #Schloß mit späten Gästen# (1975) und v.a. in seiner Autobiographie #Als Barbar im Prater# (2001). Weitere Werke: #Grenzen# (1977), #Mansardenbuch# (1999), #Ohrenwurst aus Österreich. Satiren# (2002). Postum erschienen u.a. #Der anachronistische Liebhaber. Frühe Prosa# und #Fett für den anonymen Kulturbetrieb. Essays# (beide 2008) sowie die Tagebücher #Es wäre schön, kein Schriftsteller zu sein# (2012).
A. ist der Vater des Schriftstellers M. →Amanshauser. Mehrere Literaturpreise, darunter Georg-→Trakl-Anerkennungspreis (1952), Rauriser Literaturpreis (1973), Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft (1985), Großer Kunstpreis des Landes Salzburg (2003). Ehrendoktor der Univ. Salzburg (1993). Einzelne Manuskripte im →Literaturarchiv Salzburg.
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A. ist der Vater des Schriftstellers M. →Amanshauser. Mehrere Literaturpreise, darunter Georg-→Trakl-Anerkennungspreis (1952), Rauriser Literaturpreis (1973), Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft (1985), Großer Kunstpreis des Landes Salzburg (2003). Ehrendoktorat der Univ. Salzburg (1993). Einzelne Mss. im →Literaturarchiv Salzburg.
  
 
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Version vom 23. August 2018, 00:01 Uhr

Amanshauser, Gerhard, * Salzburg 2.1.1928, † Salzburg 2.9.2006, Schriftsteller.

Realschule in Salzburg. Studien an der Technischen Hochschule in Graz. 1949–53 Studium der Germanistik und Anglistik an den Univ. Wien und Marburg/Lahn. A. lebte als freier Schriftsteller in Salzburg. Viele Lesereisen, auch nach Peking, wo A. einen Chinesischkurs besuchte (vgl. #Der-Ohne-Namen-See. Chinesische Impressionen#, 1988). A. vertrat literarisch eine Position zwischen Tradition und Innovation: „Meine drei Autoritäten: Poe, Baudelaire, Nietzsche sind Ausgestoßene, Feinde der Gesellschaft, Gegner nivellierender Massenbewegungen und Parteienkämpfe“. Wie seine Vorbilder war auch A. ein distanzierter Beobachter der Gesellschaft, in der er lebte. Kritisch setzte er sich mit seiner Herkunft, seiner Heimatstadt, auch seiner Wohnstätte auf dem Festungsberg auseinander, z.B. in #Terrassenbuch#, #Salzburger Marginalien# (beide im Band: #Ärgernisse eines Zauberers#, 1973), #Schloß mit späten Gästen# (1975) und v.a. in seiner Autobiographie #Als Barbar im Prater# (2001). Weitere Werke: #Grenzen# (1977), #Mansardenbuch# (1999), #Ohrenwurst aus Österreich. Satiren# (2002). Postum erschienen u.a. #Der anachronistische Liebhaber. Frühe Prosa# und #Fett für den anonymen Kulturbetrieb. Essays# (beide 2008) sowie die Tagebücher #Es wäre schön, kein Schriftsteller zu sein# (2012). A. ist der Vater des Schriftstellers M. →Amanshauser. Mehrere Literaturpreise, darunter Georg-→Trakl-Anerkennungspreis (1952), Rauriser Literaturpreis (1973), Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft (1985), Großer Kunstpreis des Landes Salzburg (2003). Ehrendoktorat der Univ. Salzburg (1993). Einzelne Mss. im →Literaturarchiv Salzburg.

Lit.:

  • G. Stocker: G.A. In: KLG.
  • K. Millner: G.A: Reflexionsprosa und Poetik. Diss. Univ. Salzburg 1996.

A.Has.