Wilhelm Furtwängler: Unterschied zwischen den Versionen

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Furtwängler, Wilhelm, * Berlin 25.1.1886, † Ebersteinburg/Baden-Baden 30.11.1954, Dirigent und Komponist.
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'''Furtwängler, Wilhelm''', * Berlin 25.1.1886, † Ebersteinburg/Baden-Baden 30.11.1954, Dirigent und Komponist.
  
Als Nachfolger von Arthur Nikisch war F. 1922-28 Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig und Gastdirigent zahlreicher europ. und amerikanischer Spitzenorchester, mit denen er ausgedehnte Tourneen unternahm. Die dauerhafteste Bindung bestand zu den Berliner Philharmonikern, die er 1922-45 sowie 1947-54, zuletzt als Dirigent auf Lebenszeit, leitete. Seit Juli 1947 bestand eine ähnlich enge Bindung auch zu den →Wiener Philharmonikern. F. gab sein Debüt bei den Salzburger →Festspielen 1937 mit einem Orchesterkonzert der Wiener Philharmoniker; 1938 folgte als Opernproduktion #Die Meistersinger von Nürnberg#. In den Kriegsjahren 1939-44 kam es zu keiner weiteren Zusammenarbeit mit den Festspielen, doch 1947, nach dem Freispruch in einem gegen F. angestrengten Entnazifizierungsverfahren, nahm er zunächst die Tradition der Orchesterkonzerte wieder auf und bestimmte in den folgenden Jahren das Festspielgeschehen. Vor allem seine Opernproduktionen prägten den Salzburger Aufführungsstil.  
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Als Nachfolger von Arthur Nikisch war F. 1922–28 Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig und Gastdirigent zahlreicher europ. und amerikanischer Spitzenorchester, mit denen er ausgedehnte Tourneen unternahm. Die dauerhafteste Bindung bestand zu den Berliner Philharmonikern, die er 1922–45 sowie 1947–54 leitete, zuletzt als Dirigent auf Lebenszeit. Seit 1947 bestand eine ähnlich enge Bindung zu den →Wiener Philharmonikern. F. gab sein Debüt bei den Salzburger →Festspielen 1937 mit einem Orchesterkonzert der Wiener Philharmoniker; 1938 folgte als Opernproduktion #Die Meistersinger von Nürnberg#. In den Kriegsjahren 1939–44 kam es zu keiner weiteren Zusammenarbeit mit den Festspielen, doch nach dem Freispruch in einem gegen F. angestrengten Entnazifizierungsverfahren nahm er 1947 zunächst die Tradition der Orchesterkonzerte wieder auf und bestimmte in den folgenden Jahren das Festspielgeschehen. V.a seine Opernproduktionen prägten den Salzburger Aufführungsstil.  
  
F. teilte in diesen Jahren die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele mit K. →Böhm und B. →Paumgartner, und es gelang ihm, hervorragende Sänger zu einem stilistisch überzeugenden Ensemble zu verbinden (Irmgard Seefried, Elisabeth Schwarzkopf, Lisa Della Casa, Elisabeth Grümmer, Anton Dermota, Cesare Siepi u. a.). Im sinfonischen Bereich nahm er vor allem als Interpret von Beethoven, →Brahms und →Bruckner mit seinem subjektivistischen Interpretationsstil einen hervorragenden Rang ein. Seine romantisch-philosophische Einstellung und verinnerlichte Deutung der von ihm interpretierten Werke hat ihm den Beinamen eines #Taktstockmystikers# eingetragen. Ein Großteil von F.s Salzburger Produktionen ist auf Tonträgern erhalten. Als bes. interessantes Dokument seines Salzburger Wirkens gilt Fred Zinnemanns Verfilmung der #Don-Giovanni#- Produktion in der Felsenreitschule (Dekorationen C. →Holzmeister, Cesare Siepi in der Titelpartie).
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F. teilte sich in diesen Jahren die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele mit K. →Böhm und B. →Paumgartner; es gelang ihm, hervorragende Sänger zu einem stilistisch überzeugenden Ensemble zu verbinden (Irmgard Seefried, Elisabeth Schwarzkopf, Lisa Della Casa, Elisabeth Grümmer, Anton Dermota, Cesare Siepi u.a.). Im sinfonischen Bereich nahm er mit seinem subjektivistischen Interpretationsstil v.a. als Interpret von Ludwig van Beethoven, J. →Brahms und A. →Bruckner einen hervorragenden Rang ein. Seine romantisch-philosophische Einstellung und verinnerlichte Deutung der von ihm interpretierten Werke hat ihm den Beinamen „Taktstockmystikers“ eingetragen. Ein Großteil von F.s Salzburger Produktionen ist auf Tonträgern erhalten. Als bemerkenswertes Dokument seines Salzburger Wirkens gilt Fred Zinnemanns Verfilmung der #Don-Giovanni#-Produktion in der Felsenreitschule (Dekorationen C. →Holzmeister, Cesare Siepi in der Titelpartie).
  
Schriften: u. a. #Ton und Wort#, Aufsätze und Vorträge 1918-54 (1954), #Der Musiker und sein Publikum#, hg. v. M. Hürlimann (1955), #Nachgelassene Schriften#.
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Schriften: u.a. #Ton und Wort# (1954), #Der Musiker und sein Publikum#, hg. v. M. Hürlimann (1955).
  
 
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* E. Straub: Die Furtwänglers. Geschichte einer deutschen Familie. München 2007.
 
* E. Straub: Die Furtwänglers. Geschichte einer deutschen Familie. München 2007.
* E. Furtwängler: Über W. F.. 4. Aufl. Zürich, 2006.
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* E. Furtwängler: Über W. F. Zürich 2006.
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J. F. (†)
  
J. F.
 
 
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Version vom 28. August 2018, 16:09 Uhr

Furtwängler, Wilhelm, * Berlin 25.1.1886, † Ebersteinburg/Baden-Baden 30.11.1954, Dirigent und Komponist.

Als Nachfolger von Arthur Nikisch war F. 1922–28 Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig und Gastdirigent zahlreicher europ. und amerikanischer Spitzenorchester, mit denen er ausgedehnte Tourneen unternahm. Die dauerhafteste Bindung bestand zu den Berliner Philharmonikern, die er 1922–45 sowie 1947–54 leitete, zuletzt als Dirigent auf Lebenszeit. Seit 1947 bestand eine ähnlich enge Bindung zu den →Wiener Philharmonikern. F. gab sein Debüt bei den Salzburger →Festspielen 1937 mit einem Orchesterkonzert der Wiener Philharmoniker; 1938 folgte als Opernproduktion #Die Meistersinger von Nürnberg#. In den Kriegsjahren 1939–44 kam es zu keiner weiteren Zusammenarbeit mit den Festspielen, doch nach dem Freispruch in einem gegen F. angestrengten Entnazifizierungsverfahren nahm er 1947 zunächst die Tradition der Orchesterkonzerte wieder auf und bestimmte in den folgenden Jahren das Festspielgeschehen. V.a seine Opernproduktionen prägten den Salzburger Aufführungsstil.

F. teilte sich in diesen Jahren die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele mit K. →Böhm und B. →Paumgartner; es gelang ihm, hervorragende Sänger zu einem stilistisch überzeugenden Ensemble zu verbinden (Irmgard Seefried, Elisabeth Schwarzkopf, Lisa Della Casa, Elisabeth Grümmer, Anton Dermota, Cesare Siepi u.a.). Im sinfonischen Bereich nahm er mit seinem subjektivistischen Interpretationsstil v.a. als Interpret von Ludwig van Beethoven, J. →Brahms und A. →Bruckner einen hervorragenden Rang ein. Seine romantisch-philosophische Einstellung und verinnerlichte Deutung der von ihm interpretierten Werke hat ihm den Beinamen „Taktstockmystikers“ eingetragen. Ein Großteil von F.s Salzburger Produktionen ist auf Tonträgern erhalten. Als bemerkenswertes Dokument seines Salzburger Wirkens gilt Fred Zinnemanns Verfilmung der #Don-Giovanni#-Produktion in der Felsenreitschule (Dekorationen C. →Holzmeister, Cesare Siepi in der Titelpartie).

Schriften: u.a. #Ton und Wort# (1954), #Der Musiker und sein Publikum#, hg. v. M. Hürlimann (1955).

Lit.:

  • E. Straub: Die Furtwänglers. Geschichte einer deutschen Familie. München 2007.
  • E. Furtwängler: Über W. F. Zürich 2006.

J. F. (†)