Georg Nikolaus Nissen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (Schützte „Nissen, Georg Nikolaus“ ([Bearbeiten=Nur Administratoren erlauben] (unbeschränkt) [Verschieben=Nur Administratoren erlauben] (unbeschränkt)))
Zeile 1: Zeile 1:
 
'''Nissen, Georg Nikolaus (von)''', * Haderslev (Dänemark) 22.1.1761, † Salzburg 24.3.1826, Diplomat, Zensor, Schriftsteller.
 
'''Nissen, Georg Nikolaus (von)''', * Haderslev (Dänemark) 22.1.1761, † Salzburg 24.3.1826, Diplomat, Zensor, Schriftsteller.
 
   
 
   
Seit 1793 Legationssekretär, später Geschäftsträger der dänischen Gesandtschaft in Wien. Er lernte dort C. →Mozart kennen, wurde spätestens 1798 ihr Untermieter, ordnete mit Maximilian Stadler den musikalischen Nachlass von W.A. →Mozart und führte in ihrem Auftrag die Verkaufsverhandlungen mit Musikverlagen. N. heiratete sie 1809 in Pressburg und übersiedelte mit ihr 1810 zunächst nach Kopenhagen. Das Paar ließ sich schließlich nach einer mehrjährigen Europareise (u.a. mit Station in Bad Gastein) 1824 in Salzburg nieder (Haus Nr. 9 am Marktplatz, heute Café Tomaselli am Alten Markt). Dort verfasste N. eine umfangreiche Mozart-Biografie, die zwar in großen Teilen nur Kompilation der bis dahin erschienenen Mozart-Literatur ist, aber u.a. erstmals den Familienbriefwechsel auswertet. Das redaktionell unabgeschlossene Werk wurde postum von der nun zweifachen Witwe Constanze im Frühjahr 1829 im Verlag Breitkopf & Härtel herausgegeben (#Biographie W.A. Mozart’s#, Leipzig 1828). Notenbeilagen, in München vorgefertigte lithografische Abbildungen und mehrere Faksimiletafeln zeugen von der aufwändigen Herstellungstechnik des in 2 Teilbänden erschienenen Werkes, das über Kommissionäre vertrieben wurde. N. war Träger des dänischen Danebrog-Ordens, mit dessen Verleihung aber kein Adelsprädikat (#von#) verbunden war.  
+
Seit 1793 Legationssekretär, später Geschäftsträger der dänischen Gesandtschaft in Wien. Er lernte dort C. →Mozart kennen, wurde spätestens 1798 ihr Untermieter, ordnete mit Maximilian Stadler den musikalischen Nachlass von W.A. →Mozart und führte in ihrem Auftrag die Verkaufsverhandlungen mit Musikverlagen. N. heiratete sie 1809 in Pressburg und übersiedelte mit ihr 1810 zunächst nach Kopenhagen. Das Paar ließ sich schließlich nach einer mehrjährigen Europareise (u.a. mit Station in Bad Gastein) 1824 in Salzburg nieder (Haus Nr. 9 am Marktplatz, heute Café Tomaselli am Alten Markt). Dort verfasste N. eine umfangreiche Mozart-Biografie, die zwar in großen Teilen nur Kompilation der bis dahin erschienenen Mozart-Literatur ist, aber u.a. erstmals den Familienbriefwechsel auswertet. Das redaktionell unabgeschlossene Werk wurde postum von der nun zweifachen Witwe Constanze im Frühjahr 1829 im Verlag Breitkopf & Härtel herausgegeben (#Biographie W.A. Mozart’s#, Leipzig 1828). Notenbeilagen, in München vorgefertigte lithografische Abbildungen und mehrere Faksimiletafeln zeugen von der aufwändigen Herstellungstechnik des in 2 Teilbänden erschienenen Werkes, das über Kommissionäre vertrieben wurde. N. war Träger des dänischen Danebrog-Ordens, mit dessen Verleihung aber kein Adelsprädikat („von“) verbunden war.  
  
 
Lit.:  
 
Lit.:  

Version vom 28. September 2018, 09:41 Uhr

Nissen, Georg Nikolaus (von), * Haderslev (Dänemark) 22.1.1761, † Salzburg 24.3.1826, Diplomat, Zensor, Schriftsteller.

Seit 1793 Legationssekretär, später Geschäftsträger der dänischen Gesandtschaft in Wien. Er lernte dort C. →Mozart kennen, wurde spätestens 1798 ihr Untermieter, ordnete mit Maximilian Stadler den musikalischen Nachlass von W.A. →Mozart und führte in ihrem Auftrag die Verkaufsverhandlungen mit Musikverlagen. N. heiratete sie 1809 in Pressburg und übersiedelte mit ihr 1810 zunächst nach Kopenhagen. Das Paar ließ sich schließlich nach einer mehrjährigen Europareise (u.a. mit Station in Bad Gastein) 1824 in Salzburg nieder (Haus Nr. 9 am Marktplatz, heute Café Tomaselli am Alten Markt). Dort verfasste N. eine umfangreiche Mozart-Biografie, die zwar in großen Teilen nur Kompilation der bis dahin erschienenen Mozart-Literatur ist, aber u.a. erstmals den Familienbriefwechsel auswertet. Das redaktionell unabgeschlossene Werk wurde postum von der nun zweifachen Witwe Constanze im Frühjahr 1829 im Verlag Breitkopf & Härtel herausgegeben (#Biographie W.A. Mozart’s#, Leipzig 1828). Notenbeilagen, in München vorgefertigte lithografische Abbildungen und mehrere Faksimiletafeln zeugen von der aufwändigen Herstellungstechnik des in 2 Teilbänden erschienenen Werkes, das über Kommissionäre vertrieben wurde. N. war Träger des dänischen Danebrog-Ordens, mit dessen Verleihung aber kein Adelsprädikat („von“) verbunden war.

Lit.:

  • A. Morgenstern: Neues zur Entstehungsgeschichte und Autorschaft der Biographie W.A. Mozart's von G. N. N. (1828/29). In: Mozart-Jb. 2012. Salzburg 2014.
  • R. Angermüller (Hg.): G.N. v. N.s. Biographie W. A. Mozarts. Hildesheim 2010
  • Salzburger Mozart-Lexikon. Bad Honnef 2005.

C.G., U.L.