Salzburger Stier: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Salzburger Stier''', Hornwerk der Festung Hohensalzburg.
 
'''Salzburger Stier''', Hornwerk der Festung Hohensalzburg.
  
Orgelwerk ohne Spielvorrichtung, der Tradition nach unter Eb. →Leonhard von Keutschach 1502 erbaut, mit vielfach verstärktem, hornartig »schreiendem« Zusammenklang der Töne des F-Dur-Dreiklangs, auch als »Salzburger Stier« bezeichnet. Hatte die Funktion eines Signalinstruments, weckte die Bewohner der Stadt, kündigte hohe Besucher an und meldete Gefahren. In der 2. H. des 16. Jh.s wurde eine Walzenorgel zugebaut, die zunächst nur ein Stück, den »alten Choral«, spielte, im17. Jh. drei, 1753 bereits zwölf Stücke - jeweils eines pro Monat - von den Salzburger Hofmusikern L. →Mozart und J. E. →Eberlin. Im 19. Jh. wechselndes Repertoire, mit der Volkshymne und Stücken aus Opern und Operetten. Der »Salzburger Stier«, das älteste noch klingende Hornwerk auf der Welt, wird derzeit restauriert, danach wieder in der Zeit von Palmsonntag bis 31. 10. täglich um 7, 11 und 18 Uhr im Anschluss an das →Glockenspiel vorgeführt.  
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Orgelwerk ohne Spielvorrichtung, der Tradition nach unter Eb. →Leonhard von Keutschach um das Jahr 1515 erbaut, mit vielfach verstärktem, hornartig »schreiendem« Zusammenklang der Töne des F-Dur-Dreiklangs, auch als »Salzburger Stier« bezeichnet. Hatte die Funktion eines Signalinstruments, weckte die Bewohner der Stadt, kündigte hohe Besucher an und meldete Gefahren. Um das Jahr 1640 wurde eine Walzenorgel zugebaut, die nur ein Stück, den »alten Choral«, spielte, der Hofkapellmeister Abraham →Megerle zugeschrieben werden kann. 1753 setzte Hoforgelmacher J. R. →Egedacher bereits zwölf Stücke auf eine neue Walze - jeweils eines pro Monat - von den Salzburger Hofmusikern L. →Mozart und J. E. →Eberlin. Im 19. Jh. wechselndes Repertoire, mit der Volkshymne und Stücken aus Opern und Operetten. Der »Salzburger Stier«, das älteste noch klingende Hornwerk auf der Welt, wurde 1998-2002 restauriert und wird seither wieder in der Zeit von Palmsonntag bis 31. 10. täglich um 7, 11 und 18 Uhr im Anschluss an das →Glockenspiel vorgeführt.  
  
Literatur:
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Lit.:
  
* 900 Jahre Festung Hohensalzburg. Salzburg 1977.
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* H. Bayr (Hg.): Bericht über die Restaurierung des Hornwerkes S. St. Salzburg 2002.
  
 
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Version vom 12. Januar 2018, 21:54 Uhr

Salzburger Stier, Hornwerk der Festung Hohensalzburg.

Orgelwerk ohne Spielvorrichtung, der Tradition nach unter Eb. →Leonhard von Keutschach um das Jahr 1515 erbaut, mit vielfach verstärktem, hornartig »schreiendem« Zusammenklang der Töne des F-Dur-Dreiklangs, auch als »Salzburger Stier« bezeichnet. Hatte die Funktion eines Signalinstruments, weckte die Bewohner der Stadt, kündigte hohe Besucher an und meldete Gefahren. Um das Jahr 1640 wurde eine Walzenorgel zugebaut, die nur ein Stück, den »alten Choral«, spielte, der Hofkapellmeister Abraham →Megerle zugeschrieben werden kann. 1753 setzte Hoforgelmacher J. R. →Egedacher bereits zwölf Stücke auf eine neue Walze - jeweils eines pro Monat - von den Salzburger Hofmusikern L. →Mozart und J. E. →Eberlin. Im 19. Jh. wechselndes Repertoire, mit der Volkshymne und Stücken aus Opern und Operetten. Der »Salzburger Stier«, das älteste noch klingende Hornwerk auf der Welt, wurde 1998-2002 restauriert und wird seither wieder in der Zeit von Palmsonntag bis 31. 10. täglich um 7, 11 und 18 Uhr im Anschluss an das →Glockenspiel vorgeführt.

Lit.:

  • H. Bayr (Hg.): Bericht über die Restaurierung des Hornwerkes S. St. Salzburg 2002.

G.W.