Gaßlgehen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Gaßlgehen.

Die »Liebe auf dem Lande« - einerseits die Brautschau der Bauern und Kleinbürger, andererseits das Sexualleben der armen Dienstboten ohne Heiratsmöglichkeit - hat eine Form des Liebeswerbens und Sexualverhaltens hervorgebracht, die durch reglementierte Abläufe und eine Fülle von »Gaßlreimen« gekennzeichnet ist. Dieses weit verbreitete Liebeswerben wurde in der Aufklärungszeit mehrfach gesetzlich verboten. Mit der Änderung der sozialen Verhältnisse erlebte es in den 1930er Jahren seinen letzten Niedergang. Bereits zum Ende des 19. Jh.s erfuhr es im folkloristisch-touristischen Milieu als »Fensterln« eine Umformung zum Klischee urigen Älplertums. Aus dieser Zeit datieren die ersten Postkarten, Theaterszenen etc., die Vorläufer der pornographischen Filme dieses Genres seit den 1960er Jahren wurden. Wissenschaftliche Dokumentation des Brauches und der Reime für den Pinzgau.

Literatur:

  • I. Peter: Gaßlbrauch und Gaßlspruch in Österreich. Salzburg 21981.

U.K.