Wilhelm Keller

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Keller, Wilhelm, * Wels 8. 8. 1920, † Salzburg 4. 6. 2008, Musikpädagoge und Komponist.

Musikalische Ausbildung am →Mozarteum und ab 1934 bei J. N. David und H. Abendroth in Leipzig, danach bei F. Frischenschlager, W.vam Hoogstratetn und C. Krauss. Ab 1945 in Salzburg Musikkritiker sowie Dozent für Tonsatz und Liedkorrepetition an der Hochschule Mozarteum. Studien der Philosophie und Theologie an den Universitäten in Innsbruck und Salzburg. 1950 Dozent für Musiktheorie an der Musikakad. Detmold, dort ab 1951 Leitung der Musica Viva-Konzerte; Studien an der Universität Münster. 1960 Dozent für Musikerziehung an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg; 1962-81 Rückkehr nach Salzburg auf Einladung von Carl Orff; mit diesem Aufbau des →Orff-Instituts am Mozarteum; 1971 dessen stv. Leiter, 1966-71 Leiter der Orff-Sommerkurse; Verbreitung und Weiterentwicklung des Orff- Schulwerkes. Ab 1964 Prof. am Mozarteum. Seit 1968 auch Dozent an der Hochschule in Kassel. 1973 Begründer und Leiter des Instituts für Musikalische Sozial- und Heilpädagogik in Salzburg. Komponierte Orchester- und Chorwerke, Musik zum Salzburger →Adventsingen ab 1964, Film- und Fernsehmusiken, Musikpädagogische Werke (Ludi Musici), edierte Salzburger Volksmusik, schrieb ein Handbuch der Tonsatzlehre (Regensburg 1957/59) und zahlreiche Aufsätze zu musikpädagogischen Fragen und zu →Neuer Musik. Seine Analysen zu Stil und Struktur der alpenländischen →Volksmusik (Mehrstimmigkeit) waren bedeutsam. Ab 1962 schuf K. sukzessive die Grundlagen für ein Salzburger Volksliedarchiv. 1994 Schirmherr des Vereines der Freunde des Salzburger Adventsingens. 1997 Tobi-Reiser-Preisträger. →Adventsingen, →Volksliedwerk. 1958 Mitbegründer und Vorstand des deutschen Zweiges der War Resisters' International.

Literatur:

  • Orff Schulwerk Informationen, 1974 ff.
  • Tobi-Reiser-Preis 1997. (=Dokumentatiuonen des Vereins Freunde des Salzburger Adventsingens 6) Salzburg 1997.
  • A. Harrandt: Keller, Wilhelm. IN: Österreichisches Musiklexikon online der ÖAW. Wien 2001; Zugriff 12.7.2018.

G.W., U.K.