Wilhelm Kaufmann

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Dorf im Urwald (1963, 1973)

Wilhelm Kaufmann * 18. März 1901 in Salzburg, † 3. September 1999 in Salzburg; Maler.

Kaufmann wurzelte im romantischen Lebensgefühl der Wandervogelbewegung, wurde nach seinem Studium in Wien 1923 Mitarbeiter Anton Faistauers in Morzg. Damit vollzog er den Schritt von einer volksliedhaft gestimmten altmeisterlichen Malweise (Landschaft mit dem bäuerlichen Lebenslauf, 1922) zu einem pastosen Kolorismus, den er v.a. als Porträtist zur Geltung brachte. In seinen zahlreichen Wandmalereien bedient er sich einer schlichten, bilderbuchartigen Erzählweise.

Kaufmanns Grundthema ist der beschauliche, von der Zivilisation unbehelligte Gleichklang von Mensch und Natur. Solche „archaische Idyllen“ fand er abseits moderner Kunstströmungen in der unberührten Landschaft Kanadas, wo er 1953–57 lebte, und in den ursprünglichen Lebensformen der Eingeborenen, die er bei mehreren Aufenthalten in Albert Schweitzers Urwaldhospital Lambarene in Gabun kennenlernte.

In seiner Heimatstadt Salzburg ist er immer wieder für die Erhaltung des Gesichtes von Stadt und Landschaft eingetreten. 2011 wurde der Verbindungssteg über die Salzach zwischen den Stadtteilen Aigen und der Josefiau nach ihm benannt.

Lit.:

  • E. Marx, P. Laub (Hg.): Stadt Salzburg. Ansichten aus fünf Jahrhunderten. Salzburg 2008.
  • E. Rath: Damit es nicht verloren geht. Salzburg 1998.
  • Ausstellungskat. Karl Weiser und seine Freunde. Salzburg 1992.
  • W. K. Ein Salzburger Maler. Salzburg 1991.

N.​Sch.