Carl Anton Reichel

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Reichel, Carl Anton, * Wels 5. 4. 1874, † Wien 25. 10. 1944, Graphiker.

Der im Jugendstil wurzelnde Radierer mit mythizistisch-okkultistischen Neigungen verbrachte die künstlerisch produktivsten Jahre seines romanhaften Lebens in Großgmain (1903-07) und - als Nachbar H. →Bahrs - auf Schloß Arenberg in Salzburg (1907-17). E. →Buschbeck bezeichnete ihn 1910 mit Bezugnahme auf G. →Trakl als den wichtigsten Salzburger Künstler. 1919 beteiligte er sich an der Ausstellung des →»Wassermann«.

Sein Sohn Eramus Reichel (* Salzburg 1912, † Bogotá 1994) lebte zunächst in München und Paris als Graphiker, wanderte 1938 nach Kolumbien aus und wurde als Gerardo R.-Dolmatoff zum Vater der kolumbianischen Anthropologie. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit den Indianervölkern der Sierra Nevada de Santa Maria (»Tairona«) und deren Mythen.

Literatur:

  • AKL 98 (2017)
  • Ausstellungskat. Ausgeliefert. Beispiele österr. Graphik der Zwischenkriegszeit nahe der Phantastik, Linz 1996.
  • R. Doppelbauer-Dickinger: Die Graphik C. A. R.s. Seelenbespiegelung zwischen Irrationalismus und Psychoanalyse, Diss. Salzburg 1988.
  • dies.: C. A. R. Biographie und Werkverzeichnis. Diplomarbeit Salzburg 1985.
  • Ausstellungskat. »Clemens Brosch–Aloys Wach– C. A. R«. Linz 1982.

N.Sch.