Hans Carl Artmann

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Artmann, Hans Carl, * Wien 12.6.1921, † Wien 4.12.2000, Dichter, Übersetzer,

lebte 1974–1995 gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Rosa Pock (geb. 1949), in Salzburg. Einer der wichtigsten Anreger und Schöpfer von progressiver Kunst in Österreich nach 1945, gemeinsam mit F. →Achleitner, Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener wird er der „Wiener Gruppe“ (1952–58) zugezählt. A.s literarische Karriere begann mit dem großen Erfolg seiner phantastisch-makabren Dialektgedichte #med ana schwoazzn dintn# (1958), die im Salzburger →Otto Müller Verlag erschienen. In den 1950er- und 1960er-Jahren Reisen durch Europa. A. schrieb surrealistische, sprachexperimentelle Dramen und Gedichte, dem Barock nachempfundene Schwänke und Diarien sowie satirisch-phantastische, von der eigenen Vorliebe für Krimi-, Horror- und Trivialliteratur beeinflusste Prosatexte. Werke u.a.: #ein lilienweißer brief aus lincolnshire. gedichte aus 21 jahren# (1969), #Grammatik der Rosen. Gesammelte Prosa# (1970), #How much, Schatzi?# (1971), #Aus meiner Botanisiertrommel# (1975), #Nachrichten aus Nord und Süd# (1978), #Die Sonne war ein grünes Ei# (1982), #Im Schatten der Burenwurst# (1983). A. beherrschte zahlreiche (z.T. historische) Sprachen und übersetzte u.a. H.P. Lovecraft aus dem Englischen. Zahlr. Auszeichn., u.a. Großer Österr. Staatspreis (1974), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1986), Georg-Büchner-Preis (1997). Auch Stadt und Land Salzburg ehrten A.: u.a. Preis für Literatur des Landes Salzburg (1981), Rauriser Bürgerpreis (1981), Literaturpreis der Stadt Salzburg (1989), Ehrenbecher des Landes Salzburg (1991), Ehrendoktor der Universität Salzburg (1991).


Lit.:

  • M.-O. Schuster: Aufbau wozu. Neues zu H.C.A. Würzburg 2010.
  • G. Fuchs, R. Wischenbart (Hg.): H.C.A. Graz 1992 (=Dossier 3).
  • J. Donnenberg (Hg.): Pose, Possen und Poesie. Zum Werk H.C.A.s. Stuttgart 1981.

A.Has., B.J.