Slavi Soucek
Soucek, Slavi, * Wien 11. 8. 1898, † Salzburg 6. 1. 1980, Maler und Graphiker.
Studium an der Wiener Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, 1922 erste Einzelausstellung in Barcelona, 1924/25 erstmals in Salzburg (Grödig), anschließend mehrjährige Auslandsaufenthalte (1925-29 in Spanien), die ihm die wichtigsten Kunstströmungen vor Augen führten. Der Umgang mit den Malern der »Brücke« in Berlin erwies sich für seine Entwicklung weniger folgenschwer als der Einfluss der Pariser Kubisten, vor allem Picassos.
1931 ließ er sich in Salzburg nieder. Nach Arbeitsverbot 1941-43 in Prag. Mediterranes Formempfinden prägte den dekorativen Lyrismus seiner Arbeiten, ehe er sich 1952 ausschließlich der abstrakten Gestaltungsweise zuwandte. Durch intensive Lehr- und Vortragstätigkeit machte er sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg um die Durchsetzung der Moderne verdient. Die Gründung der »Galerie Kunst der Gegenwart« gemeinsam mit Gustav K. Beck ist ein Markstein der Salzburger Kunstgeschichte, der in der 1954 angeschlossenen »Graphischen Versuchs-Werkstatt« weiterwirkt. Hier leitete der als Künstler-Philosoph und Klassiker der Abstraktion in ganz Österreich anerkannte S. bis 1976 das Lithographie-Seminar der Intern. →Sommerakad. Seit 1973 vergibt das Land Salzburg einen Preis für Druckgraphik, der nach S. benannt ist; ab 1991 alternativ mit einem Stipendium.
Nicht zuletzt kraft handwerklicher Disziplin harmonisierte S. kubistische, illusionistische, surreale und informelle Elemente zu abgeklärter, kontemplativer Bildwirkung. Seine Ölbilder, Graphiken verschiedenster Technik, Tapisserien und Wandgestaltungen vereinen hohen Schmuckwert mit geistiger Konzentration.
Literatur:
- A. Eisler: S. S. Salzburg 1998.
- Ausstellungskat. S.S. Galerie über dem Café Mozart, Salzburg 1985.
- H. Stuppäck: S. S. Ein Pionier der österr. Moderne. Salzburg 1981.
- K. Sotriffer: Malerei und Plastik in Österreich.Wien 1963, S. 119.
- Seuphor: Knaurs Lexikon abstrakter Malerei. München-Zürich 1957.
N.Sch.