Giacomo Manzù

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Manzù, Giacomo, * Bergamo, 22. 12. 1908, † Rom, 17. 1. 1991, Bildhauer.

Einer der weltweit erfolgreichsten Künstler seiner Zeit, stand M. - vermittelt durch den Galeristen F. →Welz - seit 1954 in enger Beziehung zu Salzburg. Er war neben O. →Kokoschka die prägende Erscheinung in den Anfangsjahren der Internationalen →Sommerakademie, an der er bis 1960 unterrichtete. Während dieser Zeit schuf er das »Tor der Liebe« als Haupteingang des Domes (1958), dem vergleichbare Türgestaltungen in St. Peter in Rom und Rotterdam folgten. Unweit davon fand sein »Kardinal« - ein Thema, das ihn lebenslang beschäftigte - als Geschenk des Künstlers Aufstellung. Zwei seiner Tänzerinnen stehen im Kur- bzw. Furtwänglerpark. Zu verschiedenen kleineren Auftragsarbeiten (Medaille zum Mozartjahr 1956, zum →Stille-Nacht-Lied 1958 und zum Domjubiläum 1974) kam 1986 eine überlebensgroße Skulptur des Erzbischofs →Paris Lodron für die Naturwiss. Fakultät der →Univ. Salzburg in Freisaal.

Eine von Welz 1959 organisierte europäische Wanderausstellung trug sehr zum internationalen Durchbruch M.s. bei, wohl nirgends wurden so viele Einzelausstellungen von ihm gezeigt wie in Salzburg (zuletzt 2000 im Dommuseum). M. beschäftigte sich auch mit Radierung und Ölmalerei, er entwarf Schmuck und arbeitete für das Theater. Eine ständige Präsentation seines Werkes, das die Anmut klassischen Formgefühls mit einer teilweise naturalistisch zugespitzten Modellierung verbindet, zeigt die »Raccolta Amici di M.« seit 1969 in M.s. Wohnort Ardea bei Rom.

Literatur:

  • AKL 87, 2015.
  • Ausstellungskat. G.M. Dommuseum Salzburg 2000.
  • Ausstellungskat. der Galerie Welz Salzburg (zuletzt 1992 und 1989).
  • Ausstellungskat. G. M. SMCA 1974.
  • J. Rewald: G. M. Salzburg 1966.

N.Sch.