Hans Sedlmayr

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Sedlmayr, Hans, * Hornstein (Burgenland) 18.1.1896, † Salzburg 9.7.1984, Kunsthistoriker.

1936-45 Univ.-Prof. in Wien, 1945 wegen seiner Mitgliedschaft bei der NSdAP zwangseremitiert und mit Publikationsverbot belegt. 1948 erschien im Salzburger Otto Müller-Verlag seine vieldiskutierte kulturkritische Schrift „Verlust der Mitte", die es bis heute zu einer Auflage von 180.000 Exemplaren gebracht hat und deren Titel zum geflügelten Wort wurde. 1951-63 Ordinarius in München. Nach seiner Emeritierung wurde er als Vorstand an das Kunsthistorische Inst. der wiedererrichteten →Univ. Salzburg berufen. Er leistete die schwierige Aufbauarbeit der ersten Jahre und lehrte hier von 1964/65 bis 1969. Neben seinen Beiträgen zur Kunstgeschichte Salzburgs - eines seiner Hauptwerke ist die Monographie zu →Fischer von Erlach (1925, 4. Aufl. 1997) - erwies er sich als engagierter Mahner und Beschützer der Schönheit dieser Stadt und ihres Umfeldes; er trug damit wesentlich zur Installierung des Salzburger Altstadterhaltungsgesetzes (1980) bei. Publikationen zu Salzburg: »Salzburgs Aufgabe in der Kunstgeschichte«, Antrittsvorlesung, gehalten am 15. 12. 1965; »Die demolierte Schönheit. Ein Aufruf zur Rettung der Altstadt Salzburgs«, 1965; »Stadt ohne Landschaft. Salzburgs Schicksal morgen?«, 1970.

Lit.:

  • M. Männig: H. S.s Kunstgeschichte. Eine kritische Studie, Wien-Graz 2016.
  • Neue Deutsche Biographie 24, Berlin 2010, S. 126–128.
  • F. Piel: H. S. Verzeichnis seiner Schriften. Salzburg 1996.
  • E. Frodl-Kraft: H.S. in: WJbfKG 44, 1991.
  • G. Schmidt: H. S. In: Almanach der ÖAW 136, 1986.

M.O./N.Sch.