Abraham a Sancta Clara

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Abraham a Sancta Clara (eigtl.: Johann Ulrich Megerle), * Kreenheinstetten bei Meßkirch (heute: Baden-Württemberg) 2.7.1644, † Wien 1.12.1709, Barockprediger u. -dichter.

Sohn eines leibeigenen Bauern und Gastwirts. 1656—59 bei den Jesuiten in Ingolstadt, 1659—62 im Salzburger Benediktinergymnasium. Einer seiner wichtigsten Lehrer war Otto Aicher (1628—1705), der als Rhetorikprof. zwölf lat. Benediktinerdramen und eine Barockpoetik schrieb, nach der seine Schüler lernen mussten. 1662—66 Augustiner-Barfüßer in Maria Brunn bei Wien. Wegen der Türkengefahr Studium in Prag und Ferrara. 1665 Rückkehr nach Wien, dort 1677 Subprior und Hofprediger („Kaiserlicher Prediger“), 1680—83 Prior, 1690 Provinzial der dt.-böhmischen Ordensprovinz, ab 1695 wieder in Wien. Türkenbedrohung und Pestepidemie machten A. zum Volksschriftsteller: #Merk’s Wien: Auff auff, ihr Christen# (1683).

Lit.:

  • F.M. Eybl: Abraham a Sancta Clara. Vom Prediger zum Schriftsteller. Tübingen 1992.

A.Has.

GND 11850021X