Ernest Borneman

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Borneman, Ernest, * Berlin 12.4.1915, † Scharten (OÖ.) 4.6.1995, Sexualforscher, Schriftsteller, Jazzkritiker.

B. war Mitglied des Sozialistischen Schülerbundes und Schüler der Karl-Marx-Schule in Berlin. 1931 lernte B. Wilhelm Reich kennen und engagierte sich im „Reichsverband für proletarische Sexualpolitik“; wenige Wochen vor dem Abitur 1933 Emigration nach England. Im Exil betrieb B. vorwiegend autodidaktische Studien der Musikwissenschaft, Sozialanthropologie, Sexualwissenschaft und Psychoanalyse. 1937 erschien der erfolgreiche Kriminalroman #The Face of the Cutting Room Floor# unter dem Pseudonym Cameron McCabe. In den folgenden Jahren war B. als Schriftsteller, Jazzkritiker, Drehbuchautor und Schnittmeister in Großbritannien und Kanada tätig, wohin er 1940 als „feindlicher Ausländer“ deportiert worden war. 1960 kehrte B. nach Deutschland zurück, wo er für das „Freie Fernsehen“ arbeitete und für Radio Bremen das Fernsehformat „Beat-Club“ erfand. Ab 1970 wohnte B. in Scharten. Er verfasste #Das Patriarchat. Ursprung und Zukunft unseres Gesellschaftssystems#, mit dem er 1976 promoviert wurde. 1974–85 las er am Psychologischen Institut der Universität Salzburg über „Soziale Kulturpsychopathologie”, 1978 wurde er Titularprofessor. Sein Engagement für die Einführung des Sexualkundebuches #Sachen suchen 3# als Schulbuch führte 1976 in Salzburg zu heftigen Debatten. B.s #Lexikon der Liebe# und #Sex im Volksmund# wurden Bestseller.

Lit.:

  • D. Siegfried: Moderne Lüste. E.B. – Jazzkritiker, Filmemacher, Sexforscher. Göttingen 2015.

L.M.Z.