Paulus van Vianen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Ansicht Salzburgs von der Nonnbergseite, um 1602

Paulus van Vianen, * 1570 in Utrecht, † 1613 in Prag; niederländischer Goldschmied.

Arbeitete seit 1596 für den Münchner Hof vorwiegend mythologische und biblische Plaketten und weilte zwischen 1601 und 1603 als angesehener Hofgoldschmied in Salzburg. Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, für den er die heute im Palazzo Pitti in Florenz befindliche Goldene Kreuzgruppe schuf, übernahm sogar die Patenschaft für seinen 1602 geborenen Sohn. 1603 zog Vianen nach Prag weiter, um dort u.a. die Reliefs der Rudolfinischen Kaiserkrone zu gestalten, der glanzvollste Auftrag seiner Zeit.

Vianens Salzburger Aufenthalt gewinnt noch wegen einer Reihe von getuschten Landschaftszeichnungen an Bedeutung, deren gezielte Naturbeobachtung in der europäischen Kunst um 1600 einzigartig dasteht. Diese Salzburger Skizzenbücher, heute über verschiedene Sammlungen verstreut (Budapest, Berlin, Braunschweig, Basel, Stuttgart), enthalten neben Bergpanoramen, Wald- und Flusslandschaften, wie sie Vianen gern als Hintergrund für seine Reliefs verwertete, auch Stadtansichten von Salzburg während der Abbruchzeit des alten Domes.

Lit.:

  • Die Salzburger Skizzenbücher des P. v. V. Ausstellungskat. Salzburg 1983.
  • Fuhrmann-Stadt.
  • K.Rossacher: Eine goldene Kreuzgruppe des P. v. V. für den Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmusseums, 1964, S. 71–81.
  • W.Wegner: Skizzenbuchblätter von P. v. V. In: MGLSK 96, 1956, S. 207.

N.Sch.