Josef Schulz

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Jedermann und der Tod, um 1960

Josef Schulz, * 27. November 1893 in Salzburg, † 13. August 1973 in Salzburg; Maler.

Als Volksschullehrer 1927 wegen Kriegsinvalidität pensioniert, 1927–30 studienhalber in Wien, anschließend in Paris und Berlin. Nach eineinhalb Jahrzehnten ausschließlich zeichnerischer Tätigkeit wandte er sich erst jetzt der Ölmalerei zu.

Sein künstlerischer Mentor war Anton Faistauer, daneben hatte er Kontakt zu Karl Kraus, Ludwig von Ficker, Jakob Haringer und Georg Rendl und zu den Malern Franz von Zülow, Albin Egger-Lienz und Alfred Kubin. Als Künstler recht erfolgreich und als Original stadtbekannt lebte er völlig zurückgezogen – lediglich nach 1945 kurzzeitig kulturpolitisch aktiv – in seinem Salzburger Dachkammer-Atelier.

Im Gegensatz zur statisch-ausgewogenen Kunst Faistauers folgt sein Jünger Schulz mehr dynamisch-expressiven Impulsen. Seine unangepasste, oft sprunghafte, zwischen lichten und düsteren Perioden wechselnde Entwicklung kreist um die „Vorstellung einer übersinnlichen, visionären Lichtquelle, die zum eigentlichen Bildinhalt werden soll“ (Albin Rohrmoser). In biblischen Themen sucht Schulz, darin ein Nachfahre barocker Malermystiker wie El Greco, den adäquaten Stoff für seinen Drang nach farblicher Ekstase. Gedämpft erscheint die Spannung zwischen herkömmlicher Figurenauffassung und vehement gesetzten Strukturen in den Blumenbildern, Landschaften und Porträts. Nachlass im Salzburg Museum.

Lit.:

  • N. Schaffer: Weltkrieg und Künstlerfehden. In: MGSLK 154/155, 2015, S. 541–569.
  • R. Zimmermann: Die Kunst der verschollenen Generation. Düsseldorf-Wien 1980. München 2/1994.
  • Ausstellungskat. J. S. SMCA 1986.
  • E. R. Heller: J. S. Diss. Salzburg 1985.

N.​Sch.