Joseph Anton Stranitzky

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Stranitzky, Joseph Anton, * Graz 10. 9. 1676, † Wien 19. 5. 1726, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterleiter, Schauspieler.

Sohn eines Lakaien und einer Trödlerin. Mit 13 Jahren Vollwaise. 1706 erhielt er gemeinsam mit Johann Baptist Hilverding und Anna Maria Naffzerin eine Spielbewilligung in Wien. In dieser Zeit dürfte er sein Examen als Arzt gemacht haben. Neben dem lebenden Theater scheint St. stets auch Marionetten gespielt zu haben. Ab 1707 hatte er ein ständiges Theater: das Ballhaus in der Teinfaltstraße. 1710 bezog er mit seiner Truppe „Die Teutschen Komödianten“ das Kärntnertortheater. Dieser Erfolg gegen die Konkurrenz der engl. Komödianten und gegen die ital. Commedia dell’arte begründete die bodenständige Wiener Volkskomödie. Im Kontrast zu Pickelhering und Arlecchino trat St. als →Hanswurst in der bodenständigen Kleidung des Lungauer Sau- und Krautschneiders auf. Werke: #Olla Potrida des durchtriebenen Fuchsmundi# (1722), #Hanns Wursts Lustige Reyss- Beschreibung aus Salzburg in verschiedene Länder# (o. J., Neuausg. 1787).

Lit.

  • A. Honis: Der Wiener Volksnarr im Rampenlicht. J. A. S.s Figur des Wiener Hanswurst. Dipl.-Arb. Univ. Wien 2008.
  • M. Wölfel: Mundartkritische Untersuchung der Werke J. A. St.s. Phil. Diss. Wien 1963.

A.Has.