Ursulinen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Ursulinen. Die 1535 von Angela Merici in Brescia gegründete Gesellschaft der hl. Ursula (OSU) ist der älteste weibliche Schulorden. 1695 von Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein aus Klagenfurt nach Salzburg berufen, siedelten sich die Ursulinen auf den Arenberggründen an. 1698 wurden Kloster und Schule in die Gstättengasse verlegt. 1823 wurde neben einer Hauptschule eine „Mädchenschule für gebildetere Stände“, 1849 eine „Höhere Töchterschule“ und 1851 eine Lehrerinnenbildungsanstalt eröffnet. 1871 erhielten die Ursulinen das Öffentlichkeitsrecht als Privatschule. 1910 eröffneten die Ursulinen das erste Mädchenrealgymnasium Salzburgs. Nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten 1938 wurde das Gymnasium von den NS-Behörden aufgehoben und mit der staatlichen Oberschule für Mädchen (bis 1945) vereinigt und die Lehrerinnenbildungsanstalt verstaatlicht. 1945 wurde die private Lehrerinnenbildungsanstalt und 1947 das Realgymnasium in dem von einem Bombentreffer stark beschädigten Gebäude in der Gstättengasse wiedereröffnet. 1957 übersiedelten die Ursulinen in ein neues Schulgebäude in der Aigner Straße in Glasenbach. Am Standort waren eine Volksschule, die Lehrerinnenbildungsanstalt, eine Landwirtschaftliche Haushaltungsschule (alle aufgehoben) und das Mädchenrealgymnasium untergebracht. Heute sind die Schwerpunkte des koedukativ geführten Gymnasiums und Oberstufenrealgymnasiums Sprachen, kulturelles Wissen und Kreativität. Im Schuljahr 2014/15 wurden die ersten Buben aufgenommen. (Schulwesen)

Lit.:

  • S. Pallauf: Die Ursulinen und ihr Beitrag zur Mädchenbildung im Erzstift Salzburg (1695–1803). In: MGSLK 148 (2008), S. 39–49.
  • Konvent der Ursulinen der Römischen Union in Salzburg: 300 Jahre Ursulinen Salzburg. Frauenbilder, Frauenbildung zwischen Tradition und Innovation. 1695–1995, Salzburg 1995.

S.V.-F.