Domschule
Die Domschule ist die Schule des Salzburger Domkapitels, die wohl noch nicht unter Bischof Virgil gegründet wurde, sondern erst nach 987 (Trennung von Bistum und Peterskloster) neben die Petersschule trat.
In den Wirren des Investiturstreits geschlossen, unter Erzbischof Konrad I. von Abenberg (1106–47) wiedereröffnet, unter seinem Nachfolger Eberhard I. wieder stark frequentiert. Einen weiteren Aufschwung erlebte die Domschule unter Erzbischof Eberhard II. von Regensberg, der 1233 zwei neue Personalstellen (Domscholastikus und Kantor) schuf, doch wurde bald ein meist aus dem Lehrorden der Dominikaner berufener Domschulmeister zum eigentlichen Lehrer. Zum Bildungsniveau im 14. Jahrhundert gibt es keine Quellen. Neue Schulen und die Universitäten zogen die Studierenden an (etwa ein Drittel der Salzburger Domherren des Spätmittelalters absolvierte auswärtige Studien), wodurch die Domschule zur Vorbereitungsschule wurde.
Dennoch behauptete sie sich – nur 1521 und 1553 wegen der Pest länger geschlossen – gegen die Konkurrenz der neuen Poetenschule des Johannes Mulinus und erhielt 1529/30 ein neues Schulgebäude beim Domkreuzgang. Letztendlich konnten aber weder die neue humanistische Schulordnung von 1565 noch die Reformen von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (Beschränkung des Bettelstudententums) die den Anforderungen nicht mehr genügende Domschule retten. Sie wurde 1617 im Zuge der Vorbereitungen der Gründung der Universität Salzburg gemeinsam mit der Petersschule aufgehoben.
Lit.:
- F. Hermann: Wissenschaft und Bildung. In: Geschichte Salzburgs I/2. S. 1.071ff.
- J. Stockinger: Die ehem. D. und das akad. Gymnasium zu Salzburg. In: Jb. des Akad. Gymnasiums 1973/74, S. 3ff.
- H. Spies: Geschichte der D. zu Salzburg. In: MGSLK 78, 1938, S. 1ff.
P.F.K.