Fritz Moßhammer

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Fritz Moßhammer, * 26. Juni 1954 in Lofer (Pinzgau), † 2. Mai 2022 in Salzburg; Musiker, Multiinstrumentalist.

Fritz Moßhammer war ein Salzburger Musiker, der sich in einem facettenreichen Schaffen oft grenzüberschreitend zwischen Stilen und Genres bewegte. Als Multiinstrumentalist spielte Moßhammer Alphorn, Flügelhorn, Trompete, Maultrommel, Marimba und weitere Instrumente. Zu seinen Prinzipien zählte dabei das Erweitern oder Aufbrechen von Traditionen und ihre Überführung in die Gegenwart. Alphorn habe er etwa zu spielen begonnen, um zu sehen, „was damit alles möglich ist“, sagte Moßhammer in einem Interview anlässlich einer zweitägigen Personale, die der Salzburger Jazzit:Musik:Club ihm im Jahr 2009 widmete.

Zu seinen frühesten musikalischen Erinnerungen zählte er die Volksmusik, die er als Kind im elterlichen Gasthaus hörte, ebenso wie den „schwarzen Jazz“, für den sein Vater eine große Leidenschaft hegte. Später prägten die heterogenen Einflüsse zwischen Improvisation, Volks- und Kammermusik auch sein eigenes Spiel: im 1989 gegründeten Trio Inflagranti ebenso wie ab 2002 im Duo Hammerling. Als Mitglied des Münchener Alphornkollektivs spielte er in Marokko mit traditionellen Gnawa-Musikern, solistische Alphorn-Performances führten ihn u.a. nach San Francisco.

Der Begriff des Crossover beinhaltete bei Moßhammer zudem eine stetige Suche nach Verbindungen zu anderen Kunstsparten. Regelmäßig arbeitete er mit dem Salzburger Schriftsteller Bodo Hell zusammen, auch in den Bereichen von Theater, Performance und Bildender Kunst verwirklichte er eine Vielzahl von Projekten. Entsprechend breit gefasst war auch der Wirkungskreis des Salzburger Musikers: Beim Jazzfestival Saalfelden oder beim Grazer Straßenkunstfestival La Strada hatte er ebenso Auftritte wie bei den Rauriser Literaturtagenn oder im Literaturhaus Salzburg, das ihn in einem Nachruf als „stets neugierig und offen“ würdigte. Fritz Moßhammer starb am 2. Mai 2022 nach kurzer, schwerer Krankheit in Salzburg.


Literatur:

• „Freispiel für einen Querdenker“, SN, 27. 1. 2009, Lokalteil S. 12

C.P.