Krampusperchten

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Krampusperchten sind eine Verselbstständigung sowohl der teuflischen Begleiter des hl. Nikolaus, einstiger didaktischer Nikolausspiele sowie eine Verquickung mit den Schiachperchten, die als hässliche Karikaturen und „Spielmacher“ die Schönperchtenumzüge zwischen Dreikönig und Faschingdienstag begleiteten.

Heute führen sie an vielen Terminen rund um den 6. Dezember ihre Läufe in Passen durch. Sie tragen teils industriell gefertigte, teils geschnitzte Holzmasken mit Rinder-, Widder- und Steinbockhörnern, dazu Fellkostüme, Schellengürtel, Ruten und Ketten. Die Kostüme sind oft nach den aktuellen, medial geschulten Vorstellungen von Monstern, Aliens etc. zu datieren.

Heidnisch-mythische Hintergründe oder Bezüge zu Frau Bercht und Wodans Wilder Jagd existieren nicht, wurden aber von den Nationalsozialisten behauptet. Ahistorische mythische Anbindungen sind heute wieder sehr beliebt. Als Krampusperchten Entwicklung erst im 20. Jahrhundert.

Seit den 1960er-Jahren nehmen im touristischen Umfeld die Gruppen und Läufe zu und verlassen den alpinen Raum nach Norden; viele Gründungen in den 1990er-Jahren. In Salzburg-Gnigl, in Anif und St. Johann im Pongau finden bekannte Perchtenläufe statt, die auch Zusammenkünfte und Wettbewerbe mit Passen anderer Bundesländer (Kärnten, Steiermark) darstellen.

Siehe auch Perchten, Weihnachtsbräuche

U.K.