Martin Pegius

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Martin Pegius (Pegger, Pegie), * um 1523 in Polhov Gradec, Slowenien, † Juli 1592 in Salzburg, Rechtsgelehrter, Astrologe und Humanist. Doktorgrad an der Universität Ingolstadt (1551), danach Stadtschreiber und Advokat der salzburgischen Stadt Mühldorf.

Ab 1556 Salzburger Domkapitelsyndikus (Prokurator), 1558 Hofrat und 1560 Konsistorialassessor. In den Jahren 1557–64 entwickelte er eine rege Tätigkeit als Rechtsschriftsteller. Er verfasste seine mehrfach nachgedruckten juristischen Werke, u.a. zum Bau-, Gant-, Erb- und Eherecht, in deutscher Sprache. Pegius, der auch Griechisch und Hebräisch beherrschte, schrieb mit dem Geburtsstundenbuch (Basel 1570) ein voluminöses Lehrbuch der Astrologie.

Er erwähnt als erster die Berggeister des Untersbergs (Erstbeleg der Untersbergsage). Seine Werke vermischen astronomische, alchimistische und medizinische Kenntnisse mit biblischen Erzählungen und geschichtlichen Ereignissen. 1582 wurde Pegius des Verrats von Beschlüssen des Hofrats, der widerrechtlichen Unterstützung von Gerichtsparteien und auch der Zauberei und Hexerei beschuldigt. Ohne Prozess blieb er bis zu seinem Tod in der Festung Hohensalzburg inhaftiert. Grabstein in der Margarethenkapelle von St. Peter.

Lit.:

  • J. Polec: P.M. (zwischen 1508 und 1523–etwa 1592). In: Slowenische Biografie. Slowenische Akad. der Wissenschaften und Künste, Forschungszentrum SAZU. Ljubljana 2013.
  • F. Martin: Die merkwürdigen Schicksale des Rechtsgelehrten Dr. M.P. In: MGSLK 82/83, 1942/43, Beiheft S. 39ff.
  • J.K. Mayr: Geschichte der salzburgischen Zentralbehörden von der Mitte des 13. bis ans Ende des 16. Jh.s. In: MGSLK 66, 1926, S. 1ff.
  • C.W. Neumann: Zwei unglückliche Verehrer der Berggeister. Ein Beitrag zur Untersbergsage. Regensburg 1875.
  • ADB 25, S. 318.

P.F.K.