Schedelsche Weltchronik

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Die Schedelsche Weltchronik beinhaltet die erste Stadtansicht von Salzburg (fol. 152v–153r), die um 1460 datiert wird. Der Nürnberger Arzt, Humanist und Geschichtsschreiber Hartmann Schedel (* 13. Februar 1440, † 28. November 1514) ließ 1493 die nach ihm benannte Weltchronik drucken, die nach der Übersetzung aus dem Lateinischen in die deutsche Sprache und v.a. wegen ihrer prachtvollen Ausstattung mit 1.809 Holzschnitten von Michael Wohlgemut und Wilhelm Pleydenwurff überaus populär wurde.

Das bildreichste Werk aus der Frühzeit des Buchdrucks enthält 32 authentische, meist doppelseitige Städtebilder mit hohem Informations- und heute auch Sammlerwert. Die Zeichnung der Stadtansicht von Salzburg, nach der der Holzschnitt angefertigt wurde, stammt von Michael Wohlgemut (1434–1519), der Zeichner der originalen Vorlage ist unbekannt. Eine zweite Stadtansicht Salzburgs verbirgt sich in der unteren Hälfte von vier Phantasieansichten (diese kommen dreimal in der lateinischen und zweimal in der deutschen Ausgabe vor), ihre Entstehungszeit kann auf die Jahre 1452–65 eingegrenzt werden.

Lit.:

  • B. Posselt: Konzeption und Kompilation der Sch.W. Wiesbaden 2015.
  • W. Schaber: Eine unbekannte Stadtansicht Salzburgs aus dem 15. Jh. In: Salzburg Archiv 14, 1992, S. 121ff.
  • Die Graphiksammlung des Humanisten Hartmann Schedel. Bayerische Staatsbibliothek, Ausstellungskat. 52, München 1990.

P.F.K.