Ludwig Laher: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Laher, Ludwig''', * Linz 11. 12. 1955, Mittelschullehrer, Schriftsteller, Übersetzer.
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'''Laher, Ludwig''', * Linz 11.12.1955, Mittelschullehrer, Schriftsteller, Übersetzer.
  
Nach der Matura 1974 Übersiedlung nach Salzburg, Studium der Germanistik, Anglistik und Klass. Philologie in Salzburg. Bis 1993 AHS-Lehrer und Schriftsteller in Salzburg, seither in St. Pantaleon/OÖ. Rauriser Förderungspreis 1990. Mitbegründer der »Salzburger →Autorengruppe «, Obmann 1982-86. Werke (Auswahl): »nicht alles fließt« (Ged., 1984), »Always beautiful. Grenada. Vorstellung eines Landes im Hinterhof der USA« (1989), »Der Genius loci überzieht die Stadt« (Verhältnis Mozart: Salzburg, Goethe: Weimar, 1992), »Selbstakt vor Staffelei« (Erz., 1998), »Wolfgang Amadeus junior - Mozart Sohn sein« (1999), #Durchgefühlt  und ausgesagt#,(ausgew. Werke F. Sauters, 2017).
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Studium der Germanistik, Anglistik und Klass. Philologie in Salzburg, 1993 Übersiedlung nach St. Pantaleon (OÖ.). Bis 1998 AHS-Lehrer, seither freier Schriftsteller. Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher, Übersetzungen sowie wiss. Arbeiten. Bekannt wurde L. durch eine Trilogie über vergessene Künstler des 19. Jh.s: #Selbstakt vor Staffelei# (1998, über den romant. Maler Victor Emil Janssen), #Wolfgang Amadeus junior - Mozart Sohn sein# (1999, über Franz Xaver Mozart), #Aufgeklappt# (2003, über den österr. Vormärz-Autor F. →Sauter; 2017 gab L. unter dem Titel #Durchgefühlt und ausgesagt# eine kommentierte Auswahl aus Sauters Werken heraus).  
  
Literatur:
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2001 lenkte L.s Roman #Herzfleischentartung# die öffentliche Aufmerksamkeit auf das „Arbeitserziehungslager“ Weyer-St. Pantaleon im Innviertel (1940), später ein „Zigeuneranhaltelager“ zur Vorbereitung der Ermordung von Sinti und Roma in den KZs (1941). Auch die Romane #Und nehmen was kommt# (2007, über ein Sinti-Mädchen, das in die Prostitution an der österr.-tschech. Grenze geführt wird) und #Bitter# (2014, über einen NS-Verbrecher mit realem Vorbild) beruhen auf genauer Dokumentation der realen Grundlagen, nehmen gleichzeitig Partei und widersetzen sich der Verdrängung unbequemer Fakten und Ereignisse.
  
* Katalog-Lexikon, S. 214.
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Zahlr. Ausz. und Stip., u.a. →Rauriser Förderungspreis 1990, Theodor-Körner-Preis 1991 u. 1994, Österr. Buchpreis 2001 und Kulturpreis des Landes OÖ. 2003.
* T. Engelbrech: Zur Poetik des Dokumentarromans: eine Analyse s. Spezifika am Beispiel v. Dokumentarromanen v. E. Hackl, L. Laher u. M. Wieninger. Salzburg, Diplomarbeit 2015
 
  
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Lit.:
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* S. Bengesser: Literaturlandschaft Flachgau. Salzburg 2017, S. 53-55.
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* G. Stocker: L.L. In: Stichwörter zur oberösterr. Literatur, http://old.stifterhaus.at/lib/publication_read.php?articleID=162
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* T. Engelbrech: Zur Poetik des Dokumentarromans: eine Analyse s. Spezifika am Beispiel v. Dokumentarromanen v. E. Hackl, L.L. u. M. Wieninger. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg 2015.
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Ma.M.
  
H.H.
 
  
 
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Version vom 8. März 2018, 02:24 Uhr

Laher, Ludwig, * Linz 11.12.1955, Mittelschullehrer, Schriftsteller, Übersetzer.

Studium der Germanistik, Anglistik und Klass. Philologie in Salzburg, 1993 Übersiedlung nach St. Pantaleon (OÖ.). Bis 1998 AHS-Lehrer, seither freier Schriftsteller. Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher, Übersetzungen sowie wiss. Arbeiten. Bekannt wurde L. durch eine Trilogie über vergessene Künstler des 19. Jh.s: #Selbstakt vor Staffelei# (1998, über den romant. Maler Victor Emil Janssen), #Wolfgang Amadeus junior - Mozart Sohn sein# (1999, über Franz Xaver Mozart), #Aufgeklappt# (2003, über den österr. Vormärz-Autor F. →Sauter; 2017 gab L. unter dem Titel #Durchgefühlt und ausgesagt# eine kommentierte Auswahl aus Sauters Werken heraus).

2001 lenkte L.s Roman #Herzfleischentartung# die öffentliche Aufmerksamkeit auf das „Arbeitserziehungslager“ Weyer-St. Pantaleon im Innviertel (1940), später ein „Zigeuneranhaltelager“ zur Vorbereitung der Ermordung von Sinti und Roma in den KZs (1941). Auch die Romane #Und nehmen was kommt# (2007, über ein Sinti-Mädchen, das in die Prostitution an der österr.-tschech. Grenze geführt wird) und #Bitter# (2014, über einen NS-Verbrecher mit realem Vorbild) beruhen auf genauer Dokumentation der realen Grundlagen, nehmen gleichzeitig Partei und widersetzen sich der Verdrängung unbequemer Fakten und Ereignisse.

Zahlr. Ausz. und Stip., u.a. →Rauriser Förderungspreis 1990, Theodor-Körner-Preis 1991 u. 1994, Österr. Buchpreis 2001 und Kulturpreis des Landes OÖ. 2003.

Lit.:

  • S. Bengesser: Literaturlandschaft Flachgau. Salzburg 2017, S. 53-55.
  • G. Stocker: L.L. In: Stichwörter zur oberösterr. Literatur, http://old.stifterhaus.at/lib/publication_read.php?articleID=162
  • T. Engelbrech: Zur Poetik des Dokumentarromans: eine Analyse s. Spezifika am Beispiel v. Dokumentarromanen v. E. Hackl, L.L. u. M. Wieninger. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg 2015.

Ma.M.