Ludwig Laher: Unterschied zwischen den Versionen

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2001 lenkte L.s Roman #Herzfleischentartung# die öffentliche Aufmerksamkeit auf das „Arbeitserziehungslager“ Weyer-St. Pantaleon im Innviertel (1940), später ein „Zigeuneranhaltelager“ zur Vorbereitung der Ermordung von Sinti und Roma in den KZs (1941). Auch die Romane #Und nehmen was kommt# (2007, über ein Sinti-Mädchen, das in die Prostitution an der österr.-tschech. Grenze geführt wird) und #Bitter# (2014, über einen NS-Verbrecher mit realem Vorbild) beruhen auf genauer Dokumentation der realen Grundlagen, nehmen gleichzeitig Partei und widersetzen sich der Verdrängung unbequemer Fakten und Ereignisse.
 
2001 lenkte L.s Roman #Herzfleischentartung# die öffentliche Aufmerksamkeit auf das „Arbeitserziehungslager“ Weyer-St. Pantaleon im Innviertel (1940), später ein „Zigeuneranhaltelager“ zur Vorbereitung der Ermordung von Sinti und Roma in den KZs (1941). Auch die Romane #Und nehmen was kommt# (2007, über ein Sinti-Mädchen, das in die Prostitution an der österr.-tschech. Grenze geführt wird) und #Bitter# (2014, über einen NS-Verbrecher mit realem Vorbild) beruhen auf genauer Dokumentation der realen Grundlagen, nehmen gleichzeitig Partei und widersetzen sich der Verdrängung unbequemer Fakten und Ereignisse.
  
Zahlr. Ausz. und Stip., u.a. →Rauriser Förderungspreis 1990, Theodor-Körner-Preis 1991 u. 1994, Österr. Buchpreis 2001 und Kulturpreis des Landes OÖ. 2003.
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Zahlr. Ausz. und Stip., u.a. Rauriser Förderungspreis 1990, Theodor-Körner-Preis 1991 u. 1994, Österr. Buchpreis 2001 und Kulturpreis des Landes OÖ. 2003.
  
 
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Version vom 12. April 2018, 16:31 Uhr

Laher, Ludwig, * Linz 11.12.1955, Mittelschullehrer, Schriftsteller, Übersetzer.

Studium der Germanistik, Anglistik und Klass. Philologie in Salzburg, 1993 Übersiedlung nach St. Pantaleon (OÖ.). Bis 1998 AHS-Lehrer, seither freier Schriftsteller. Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher, Übersetzungen sowie wiss. Arbeiten. Bekannt wurde L. durch eine Trilogie über vergessene Künstler des 19. Jh.s: #Selbstakt vor Staffelei# (1998, über den romant. Maler Victor Emil Janssen), #Wolfgang Amadeus junior - Mozart Sohn sein# (1999, über Franz Xaver Mozart), #Aufgeklappt# (2003, über den österr. Vormärz-Autor F. →Sauter; 2017 gab L. unter dem Titel #Durchgefühlt und ausgesagt# eine kommentierte Auswahl aus Sauters Werken heraus).

2001 lenkte L.s Roman #Herzfleischentartung# die öffentliche Aufmerksamkeit auf das „Arbeitserziehungslager“ Weyer-St. Pantaleon im Innviertel (1940), später ein „Zigeuneranhaltelager“ zur Vorbereitung der Ermordung von Sinti und Roma in den KZs (1941). Auch die Romane #Und nehmen was kommt# (2007, über ein Sinti-Mädchen, das in die Prostitution an der österr.-tschech. Grenze geführt wird) und #Bitter# (2014, über einen NS-Verbrecher mit realem Vorbild) beruhen auf genauer Dokumentation der realen Grundlagen, nehmen gleichzeitig Partei und widersetzen sich der Verdrängung unbequemer Fakten und Ereignisse.

Zahlr. Ausz. und Stip., u.a. Rauriser Förderungspreis 1990, Theodor-Körner-Preis 1991 u. 1994, Österr. Buchpreis 2001 und Kulturpreis des Landes OÖ. 2003.

Lit.:

  • S. Bengesser: Literaturlandschaft Flachgau. Salzburg 2017, S. 53-55.
  • G. Stocker: L.L. In: Stichwörter zur oberösterr. Literatur, http://old.stifterhaus.at/lib/publication_read.php?articleID=162
  • T. Engelbrech: Zur Poetik des Dokumentarromans: eine Analyse s. Spezifika am Beispiel v. Dokumentarromanen v. E. Hackl, L.L. u. M. Wieninger. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg 2015.

Ma.M.