Benediktiner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Benediktiner''', nach der Regel des hl. Benedikt v. Nursia († 547) lebende Mönchsgemeinschaften, als deren Geburtsstunde die Gründung des Klosters Monte Cassino (529) gilt. Verbleiben im Heimatkloster, Abkehr vom weltlichen Leben zum Streben nach Vollkommenheit und Gehorsam unter dem Abt sind die Maximen der B.-Regel, die sich in Bayern nach 739 gegen iro-fränkische Mischformen durchsetzen konnte, so daß am Ende des 9. Jh.s die meisten Klöster der Salzburger Erzdiözese B.-Klöster waren. Reichsklosterund Hirsauer Reform im Hoch-MA. sowie die Melker Reform des 15. Jh.s brachten dem Orden neue Impulse. Im gesamten MA. nahmen die B. durch ihren reichen Besitz eine Sonderstellung und die führende Rolle auf kulturellem und politischem Gebiet ein. Sie waren bedeutendster Träger der kath. Barockkultur und der Salzburger →Univ. (B.- Univ.). Seit dem Trienter Konzil in Kongregationen zusammengeschlossen (Salzburger Kongregation), erlebten die B. nach Josefinismus und Französischer Revolution seit der Mitte des 19. Jh.s eine neue Aufwärtsentwicklung. 1893 wurden alle Kongregationen zu einer Konföderation unter einem in Rom residierenden Abtprimas zusammengefaßt. Diesem ältesten noch bestehenden abendländischen Mönchsorden gehören in Salzburg (alsMitglieder der österr. Kongregation) heute außer dem intern. Studienkolleg St. Benedikt am Kloster →St. Peter (erbaut 1924/26) drei Klöster an: die Erzabtei St. Peter,wo sich die B.- Regel Ende des 9. Jh.s durchsetzte, die Abtei →Michaelbeuern, die auf eineMönchszelle des 8. Jh.s oder das salzburgische Eigenkloster Otting (westlich Waging) zurückgeht und in der 2. H. des 11. Jh.s erneuert und lebensfähig ausgestattet wurde, sowie das B.innenkloster →Nonnberg (gegründet 712/15 vom hl. →Rupert), das älteste noch heute bestehende Frauenkloster im dt. Sprachraum, wo seit Eb. →Konrad I. konsequent die B.-Regel befolgt wird. Frauenkonvente existierten auch in Michaelbeuern und in St. Peter, das mit den sogenannten Petersfrauen vom 12. Jh. bis 1583 ein Doppelkloster bildete. Vom 9. bis Anfang des 11. Jh.s lebten auch die Mönche →Mattsees nach der B.-Regel. Salzburgische B.-Eigenklöster waren zudem im heutigen Bayern: Otting (8. Jh.), Herrenchiemsee (ab 11. Jh. Kollegiatstift), Gars und Au am Inn (später Augustiner-Chorherrenstifte), Seeon (ab 1201) sowie temporär die Frauenklöster Frauenchiemsee (Weihe 782) und das nur 909 belegte Traunsee (Altmünster) in OÖ. Auch Raitenhaslach (Zisterze 1143/46) war möglicherweise eine B.-Zelle des 8./9. Jh.s. 1074 errichtete Eb. →Gebhard als Eigenkloster das steirische Admont, das von St. Peter besiedelt wurde. Filialklöster von St. Peter waren die Kärntner Propstei Wieting und das Kloster Neumarkt an der Rott, das nach St. Veit verlegt und 1255 unabhängig wurde.
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Die '''Benediktiner''' sind eine nach der Regel des hl. Benedikt von Nursia († 547) lebende Mönchsgemeinschaft, als deren Geburtsstunde die Gründung des Klosters Monte Cassino (529) gilt. Verbleiben im Heimatkloster, Abkehr vom weltlichen Leben zum Streben nach Vollkommenheit und Gehorsam unter dem Abt sind die Maximen der Benediktinerregel, die sich in Bayern nach 739 gegen iro-fränkische Mischformen durchsetzen konnte, sodass am Ende des 9. Jahrhunderts die meisten Klöster der Salzburger Erzdiözese Benediktinerklöster waren. Reichskloster- und Hirsauer Reform im Hochmittelalter sowie die Melker Reform des 15. Jahrhunderts brachten dem Orden neue Impulse.
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Im gesamten Mittelalter nahmen die Benediktiner durch ihren reichen Besitz eine Sonderstellung und die führende Rolle auf kulturellem und politischem Gebiet ein. Sie waren bedeutendster Träger der katholischen Barockkultur und der Salzburger Universität (Benediktineruniversität). Seit dem Trienter Konzil in Kongregationen zusammengeschlossen (Salzburger Kongregation), erlebten die Benediktiner nach Josefinismus und Französischer Revolution seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Aufwärtsentwicklung. 1893 wurden alle Kongregationen zu einer Konföderation unter einem in Rom residierenden Abtprimas zusammengefasst.
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Diesem ältesten noch heute bestehenden abendländischen Mönchsorden gehören in Salzburg als Mitglieder der 1625 vom Papst bestätigten Österreichischen Benediktinerkongregation heute drei Klöster an: die Erzabtei [[St. Peter]], wo sich die Benediktinerregel im frühen 10. Jahrhundert durchsetzte, die Abtei [[Michaelbeuern]], die in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts erneut und lebensfähig ausgestattet wurde, sowie das Priorat Gut Aich, ein 1999 gegründetes Benediktinerkloster im Ort Winkl der Salzburger Gemeinde Sankt Gilgen, das als Europakloster Gut Aich 2004 feierlich errichtet wurde (Weihe der Klosterkirche 1994 am 1.000. Todestag des hl. Wolfgang). Die Österreichische Benediktinerkongregation ist Trägerin des 1924–26 vom Kloster St. Peter erbauten Kollegs St. Benedikt, dem Studienhaus der deutschsprachigen Benediktiner in Salzburg.
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Das Benediktiner​innenkloster [[Nonnberg]] (gegründet 712/15 vom hl. [[Rupert]]), das älteste noch heute bestehende Frauenkloster im deutschen Sprachraum, in dem seit Erzbischof [[Abenberg, Konrad I. von|Konrad I. von Abenberg]] konsequent die Benediktinerregel befolgt wird, ist Mitglied der 1986 errichteten und 1992 approbierten Föderation der Bayerischen Benediktiner​innenabteien. Dieser gehören Frauenklöster in Bayern, Österreich und den USA an, darunter die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth im Chiemsee, 772 vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet (Weihe der Kirche 782 durch Bischof [[Virgil]]). Frauenkonvente existierten auch in Michaelbeuern und in St. Peter, das mit den sogenannten Petersfrauen vom 12. Jahrhundert bis 1583 ein Doppelkloster bildete. Vom 9. bis zum Anfang des 11. Jahrhunderts lebten auch die Mönche im Kloster [[Mattsee, Kollegiatstift|Mattsee]] nach der Benediktinerregel.
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Salzburgische Benediktiner Eigenklöster waren zudem im heutigen Bayern: Herrenchiemsee, Gars und Au am Inn (später Augustiner-Chorherrenstifte), Seeon (ab 1201) sowie die nur 909 belegte Abtei Traunsee (Altmünster). 1074 errichtete Erzbischof [[Gebhard]] als Eigenkloster das steirische Admont, das von St. Peter besiedelt wurde. Filialklöster von St. Peter waren die Kärntner Propstei Wieting und das Kloster Neumarkt an der Rott, das nach St. Veit verlegt und 1255 unabhängig wurde.
  
 
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* H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte I/2, S. 1002 ff.
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* L. Altmann (Red.): Im Zeichen des heiligen Wolfgang. Innehalten – wahrnehmen – vorausschauen. Lindenberg im Allgäu 2013.
* J. Neuhardt (Hg.): 1500 Jahre St. Benedikt, Patron Europas. Kat. Graz 1980.
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* U. Faust, F. Quarthal: Die Reformverbände und Kongregationen der B. im deutschen Sprachraum, Germania Benedictina 1. St. Ottilien 1999.
* H. Tausch (Hg.): Benediktinisches Mönchtum in Österreich. Wien 1949.
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* H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte Salzburgs I/2. Salzburg 1983, S. 1002ff.
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* The Constitutions of the Federation of Bavarian Abbeys of Benedictine Nuns and the Proper Law of the Abbey of St. Walburg, Eichstätt, Frauenwörth on Chiemsee, St. Walburg in Eichstätt, St. Gertrud in Tettenweis, Maria Frieden in Kirchschletten, Priory of St. Walburga in Boulder. Eichstätt 1987.
  
 
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2021, 17:58 Uhr

Die Benediktiner sind eine nach der Regel des hl. Benedikt von Nursia († 547) lebende Mönchsgemeinschaft, als deren Geburtsstunde die Gründung des Klosters Monte Cassino (529) gilt. Verbleiben im Heimatkloster, Abkehr vom weltlichen Leben zum Streben nach Vollkommenheit und Gehorsam unter dem Abt sind die Maximen der Benediktinerregel, die sich in Bayern nach 739 gegen iro-fränkische Mischformen durchsetzen konnte, sodass am Ende des 9. Jahrhunderts die meisten Klöster der Salzburger Erzdiözese Benediktinerklöster waren. Reichskloster- und Hirsauer Reform im Hochmittelalter sowie die Melker Reform des 15. Jahrhunderts brachten dem Orden neue Impulse.

Im gesamten Mittelalter nahmen die Benediktiner durch ihren reichen Besitz eine Sonderstellung und die führende Rolle auf kulturellem und politischem Gebiet ein. Sie waren bedeutendster Träger der katholischen Barockkultur und der Salzburger Universität (Benediktineruniversität). Seit dem Trienter Konzil in Kongregationen zusammengeschlossen (Salzburger Kongregation), erlebten die Benediktiner nach Josefinismus und Französischer Revolution seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Aufwärtsentwicklung. 1893 wurden alle Kongregationen zu einer Konföderation unter einem in Rom residierenden Abtprimas zusammengefasst.

Diesem ältesten noch heute bestehenden abendländischen Mönchsorden gehören in Salzburg als Mitglieder der 1625 vom Papst bestätigten Österreichischen Benediktinerkongregation heute drei Klöster an: die Erzabtei St. Peter, wo sich die Benediktinerregel im frühen 10. Jahrhundert durchsetzte, die Abtei Michaelbeuern, die in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts erneut und lebensfähig ausgestattet wurde, sowie das Priorat Gut Aich, ein 1999 gegründetes Benediktinerkloster im Ort Winkl der Salzburger Gemeinde Sankt Gilgen, das als Europakloster Gut Aich 2004 feierlich errichtet wurde (Weihe der Klosterkirche 1994 am 1.000. Todestag des hl. Wolfgang). Die Österreichische Benediktinerkongregation ist Trägerin des 1924–26 vom Kloster St. Peter erbauten Kollegs St. Benedikt, dem Studienhaus der deutschsprachigen Benediktiner in Salzburg.

Das Benediktiner​innenkloster Nonnberg (gegründet 712/15 vom hl. Rupert), das älteste noch heute bestehende Frauenkloster im deutschen Sprachraum, in dem seit Erzbischof Konrad I. von Abenberg konsequent die Benediktinerregel befolgt wird, ist Mitglied der 1986 errichteten und 1992 approbierten Föderation der Bayerischen Benediktiner​innenabteien. Dieser gehören Frauenklöster in Bayern, Österreich und den USA an, darunter die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth im Chiemsee, 772 vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet (Weihe der Kirche 782 durch Bischof Virgil). Frauenkonvente existierten auch in Michaelbeuern und in St. Peter, das mit den sogenannten Petersfrauen vom 12. Jahrhundert bis 1583 ein Doppelkloster bildete. Vom 9. bis zum Anfang des 11. Jahrhunderts lebten auch die Mönche im Kloster Mattsee nach der Benediktinerregel.

Salzburgische Benediktiner Eigenklöster waren zudem im heutigen Bayern: Herrenchiemsee, Gars und Au am Inn (später Augustiner-Chorherrenstifte), Seeon (ab 1201) sowie die nur 909 belegte Abtei Traunsee (Altmünster). 1074 errichtete Erzbischof Gebhard als Eigenkloster das steirische Admont, das von St. Peter besiedelt wurde. Filialklöster von St. Peter waren die Kärntner Propstei Wieting und das Kloster Neumarkt an der Rott, das nach St. Veit verlegt und 1255 unabhängig wurde.

Lit.:

  • L. Altmann (Red.): Im Zeichen des heiligen Wolfgang. Innehalten – wahrnehmen – vorausschauen. Lindenberg im Allgäu 2013.
  • U. Faust, F. Quarthal: Die Reformverbände und Kongregationen der B. im deutschen Sprachraum, Germania Benedictina 1. St. Ottilien 1999.
  • H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte Salzburgs I/2. Salzburg 1983, S. 1002ff.
  • The Constitutions of the Federation of Bavarian Abbeys of Benedictine Nuns and the Proper Law of the Abbey of St. Walburg, Eichstätt, Frauenwörth on Chiemsee, St. Walburg in Eichstätt, St. Gertrud in Tettenweis, Maria Frieden in Kirchschletten, Priory of St. Walburga in Boulder. Eichstätt 1987.

P.F.K.