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Aktuelle Version vom 30. Mai 2021, 18:02 Uhr
Richard Billinger, * 20. Juli 1890 in St. Marienkirchen, Oberöstereich, † 7. Juni 1965 in Linz; Schriftsteller. Gymnasium in Linz und Ried im Innkreis, Philosophiestudium in Kiel, Innsbruck und Wien. Wurde u.a. von Hugo von Hofmannsthal und Max Mell gefördert. Lebte als freier Schriftsteller in Berlin, München, Wien und später in Niederpöcking am Starnberger See.
Die Dichtungen des Bauernsohns Billinger behandeln Stoffe aus dem bäuerlichen Leben mit mystisch-symbolischen Tendenzen. Auf seine Empfehlung hin kaufte Carl Zuckmayer 1926 die „Wiesmühl“ in Henndorf am Wallersee, wo sich Billinger oft aufhielt. Er verkehrte auch in der Mönchsberg-Villa Alois Grasmayrs. Die Salzburger Festspiele brachten 1928 die Uraufführung von Billingers Drama Das Perchtenspiel, Tanz- und Zauberspiel vom törichten Bauern, von der Windsbraut und den Heiligen (u.a. mit Grete Wiesenthal als Perchtin). Im Dritten Reich trotz Anfeindungen wegen seiner Homosexualität erfolgreich (z.B. Die goldene Stadt, 1942, Regie: Veit Harlan, Film nach dem Bühnenstück Der Gigant). Einzelne Autographen im Literaturarchiv Salzburg.
Literatur:
- Klaus Kastberger (Hg.): Heimat.Körper.Kunst. Ausstellungskatalog und Symposiumsband. Linz 2013 und 2014.
- Karl Müller: Probleme männlicher Identität bei Billinger. Homosexualität und Literatur während der NS-Zeit. In: Uwe Baur (Hg.): Macht, Literatur, Krieg. Wien 1998, S. 246–273.
H.H., B.J.