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− | + | Während seines Studiums engagierte sich Jungk in der pazifistisch orientierten deutsch-jüdischen Jugendbewegung. Nach kurzer Haft emigrierte er 1933 nach Paris, studierte an der Sorbonne Psychologie und Soziologie und arbeitete als Dokumentarfilmer. | |
− | + | 1936 kehrte er illegal nach Deutschland zurück, um sich am Widerstand gegen das NS-Regime zu beteiligen. Nach seiner Flucht nach Prag 1937 gab Jungk einen gegen die Nationalsozialisten gerichteten Pressedienst (''Mondial Press'') heraus. Während seines Studiums in Zürich (1939–45) arbeitete er für Schweizer, englische und amerikanische Zeitungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er sich gegen die atomare Bewaffnung und die zivile Nutzung der Kernenergie zu engagieren. Nach seiner Übersiedlung nach Österreich wurde Jungk 1960 Vorsitzender der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. 1964 gründete er in Wien das Institut für Zukunftsfragen. | |
− | + | 1970 nahm er eine Professur an der TU Berlin an. Jungk übersiedelte nach Salzburg und stiftete 1986 die Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen ([[Zukunftsbibliothek]]). Im selben Jahr erhielt er den „Alternativen Nobelpreis“. Mit zahlreichen Protestaktionen engagierte sich Jungk gegen die Gefahren der modernen Technik. Seine Bücher, u.a. ''Die Zukunft hat schon begonnen'' (1952), ''Strahlen aus der Asche'' (1959), ''Die große Maschine'' (1966), ''Der Atomstaat'' (1977), hatten nicht nur auf die Alternativbewegung großen Einfluss. 1992 kandidierte Jungk bei der Bundespräsidentenwahl für die Grünen. Sein Nachlass befindet sich im [[Literaturarchiv Salzburg]]. | |
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+ | * Ewald Hiebl, Stefan Wally: Das Zukunftsdenken bei Robert Jungk und Leopold Kohr. Salzburg 2017. | ||
+ | * Luisa Pichler: Robert Jungk und die Anti-Atomkraft-Bewegung. Salzburg 2012. | ||
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Aktuelle Version vom 21. Juni 2021, 18:13 Uhr
Robert Jungk, eigentlich Robert Baum, * 11. Mai 1913 in Berlin, † 14. Juli 1994 in Salzburg; Journalist, Publizist, Zukunftsforscher.
Während seines Studiums engagierte sich Jungk in der pazifistisch orientierten deutsch-jüdischen Jugendbewegung. Nach kurzer Haft emigrierte er 1933 nach Paris, studierte an der Sorbonne Psychologie und Soziologie und arbeitete als Dokumentarfilmer.
1936 kehrte er illegal nach Deutschland zurück, um sich am Widerstand gegen das NS-Regime zu beteiligen. Nach seiner Flucht nach Prag 1937 gab Jungk einen gegen die Nationalsozialisten gerichteten Pressedienst (Mondial Press) heraus. Während seines Studiums in Zürich (1939–45) arbeitete er für Schweizer, englische und amerikanische Zeitungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er sich gegen die atomare Bewaffnung und die zivile Nutzung der Kernenergie zu engagieren. Nach seiner Übersiedlung nach Österreich wurde Jungk 1960 Vorsitzender der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. 1964 gründete er in Wien das Institut für Zukunftsfragen.
1970 nahm er eine Professur an der TU Berlin an. Jungk übersiedelte nach Salzburg und stiftete 1986 die Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen (Zukunftsbibliothek). Im selben Jahr erhielt er den „Alternativen Nobelpreis“. Mit zahlreichen Protestaktionen engagierte sich Jungk gegen die Gefahren der modernen Technik. Seine Bücher, u.a. Die Zukunft hat schon begonnen (1952), Strahlen aus der Asche (1959), Die große Maschine (1966), Der Atomstaat (1977), hatten nicht nur auf die Alternativbewegung großen Einfluss. 1992 kandidierte Jungk bei der Bundespräsidentenwahl für die Grünen. Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv Salzburg.
Literatur:
- Ewald Hiebl, Stefan Wally: Das Zukunftsdenken bei Robert Jungk und Leopold Kohr. Salzburg 2017.
- Luisa Pichler: Robert Jungk und die Anti-Atomkraft-Bewegung. Salzburg 2012.
- Andreas Pfützner: Episoden zu Robert Jungks Leben in Salzburg. Salzburg 2011.
Th.W.