Max Mell: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mell, Max''', * Marburg an der Drau 10. 11. 1882, † Wien 12. 12. 1971, Lyriker, Erzähler, Dramatiker.
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Max '''Mell''', * 10. November 1882 in Marburg an der Drau, heute Maribor, Slowenien, † 12. Dezember 1971 in Wien; Lyriker, Erzähler, Dramatiker.  
  
Univ.-Studien in Wien (Germanistik und Kunstgeschichte, Dr. phil. 1905), 1907 Begegnung mit H. v. →Hofmannsthal, »aus der sich eine von gegenseitiger Anerkennung getragene Freundschaft« entwickelte. In zahlreichen Mysterienspielen versuchte M., »das Mysterienhafte mit einem starken Realismus zu verbinden und so ein Gleichgewicht herzustellen, das seine Werke auch den breiteren Schichten zugänglich macht«. Für M. →Reinhardt bearbeitete M. 1919 das alte »Halleiner Krippenspiel«, das unter der Regie Reinhardts zu Weihnachten 1919 in der Salzburger →Franziskanerkirche aufgeführt werden sollte. (»Ein altes deutsches Weihnachtsspiel«. Neu bearb. v. M. M., Wien 1924.) »Als der Versuch scheiterte, … entschied sich M. Reinhardt, im nächsten Sommer Hofmannsthals Nachdichtung des ›Jedermann‹ aufzuführen.« Als Veranstaltung des Salzburger Stadttheaters im Rahmen der Festspiele wurde 1921 M.s Komödie in einem Akt »Der Barbier von Berriac« aufgeführt, 1925 führten die Festspiele M.s »Das Apostelspiel« (Regie: M. Mell) mit Helene Thimig auf. Hofmannsthal schrieb damals an M.: »An das Spiel der Helene Thimig habe ich eine Erinnerung, wie kaum an Vieles auf der Bühne Gesehene.« Für 1926 plante Hofmannsthal, M.s »Weihnachtsspiel« doch noch aufzuführen, aber auch das kam nicht zustande. Doch zu Weihnachten 1926 wurde im →Festspielhaus M.s »Schutzengelspiel« bei schwachem Besuch, doch herzlicher Aufnahme gespielt.  
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Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Wien, 1907 Begegnung mit [[Hugo von Hofmannsthal]], Freundschaft. Autor zahlreicher Mysterienspiele, die in den 1920er- und 30er-Jahren aufgeführt wurden. Von einer konservativ-katholischen Grundhaltung geprägt verstand es Mell, sich im Austrofaschismus ebenso wie im Dritten Reich, aber auch nach 1945 in vielen einflussreichen Funktionen mit Erfolg zu behaupten.  
  
Literatur:
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Als die Aufführung seiner Bearbeitung des alten Halleiner Krippenspiels, die unter der Regie [[Reinhardt, Max|Max Reinhardt]]s zu Weihnachten 1919 in der Salzburger [[Franziskanerkirche]] stattfinden sollte (''Ein altes deutsches Weihnachtsspiel''), nicht zustande kam, entschied sich Reinhardt, im folgenden Sommer Hofmannsthals Nachdichtung des ''Jedermann'' zu inszenieren.
  
* M. Dietrich (Hg.): M. M. als Theaterkritiker. Wien 1983.
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Im Rahmen der [[Salzburger Festspiele]] wurde 1921 Mells Komödie in einem Akt ''Der Barbier von Berriac'' im [[Theater|Stadttheater]] gespielt, 1925 ''Das Apostelspiel'' unter der Regie des Autors. Zu Weihnachten 1926 zeigte man im [[Festspielhäuser|Festspielhaus]] Mells ''Schutzengelspiel''.
* H. v. Hofmannsthal
 
* M. M.: Briefwechsel. Hg. v. M. Dietrich u. H. Kindermann, Heidelberg 1982.
 
* Ch. H. Binder: M.M.Beiträge zu seinem Leben und Werk.Graz 1978.
 
  
H.H.
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Literatur:
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* Karl Müller: Zäsuren ohne Folgen. Salzburg 1990, bes. S. 287–312.
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H.H., B.J.  
  
 
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Aktuelle Version vom 10. Juli 2021, 23:07 Uhr

Max Mell, * 10. November 1882 in Marburg an der Drau, heute Maribor, Slowenien, † 12. Dezember 1971 in Wien; Lyriker, Erzähler, Dramatiker.

Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Wien, 1907 Begegnung mit Hugo von Hofmannsthal, Freundschaft. Autor zahlreicher Mysterienspiele, die in den 1920er- und 30er-Jahren aufgeführt wurden. Von einer konservativ-katholischen Grundhaltung geprägt verstand es Mell, sich im Austrofaschismus ebenso wie im Dritten Reich, aber auch nach 1945 in vielen einflussreichen Funktionen mit Erfolg zu behaupten.

Als die Aufführung seiner Bearbeitung des alten Halleiner Krippenspiels, die unter der Regie Max Reinhardts zu Weihnachten 1919 in der Salzburger Franziskanerkirche stattfinden sollte (Ein altes deutsches Weihnachtsspiel), nicht zustande kam, entschied sich Reinhardt, im folgenden Sommer Hofmannsthals Nachdichtung des Jedermann zu inszenieren.

Im Rahmen der Salzburger Festspiele wurde 1921 Mells Komödie in einem Akt Der Barbier von Berriac im Stadttheater gespielt, 1925 Das Apostelspiel unter der Regie des Autors. Zu Weihnachten 1926 zeigte man im Festspielhaus Mells Schutzengelspiel.


Literatur:

  • Karl Müller: Zäsuren ohne Folgen. Salzburg 1990, bes. S. 287–312.

H.H., B.J.