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Die älteste in Salzburg vorhandene Flugschrift stammt aus dem Jahre 1527. Als Druckort einer Flugschrift wird Salzburg erstmals 1573 erwähnt. Der Zeitungsdruck begann 1668 mit dem Buchdrucker Johann Baptist Mayr ([[Verlagswesen]]) nach Genehmigung durch Erzbischof [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]], der 1668 Zensurbestimmungen erließ. Das lückenlose Erscheinen einer Salzburger Zeitung ist erst seit der Regierungszeit Erzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]]s (1772–1812) nachweisbar und seit 1773 untrennbar mit den Leistungen [[Lorenz Hübner]]s verbunden.
  
Als Vorläufer gedruckter Salzburger Zeitungen sind die Kalender zu nennen. Der älteste, der mit Salzburg in Verbindung gebracht werden kann, stammt aus dem Jahre 1489. Die sogenannten »Newen Zeitungen« wurden in Salzburg in geringer Zahl gedruckt, größer war die Zahl der Flugschriften, die Salzburger Ereignisse zum Thema hatten (z. B. der Bergsturz in der Gstätten von 1669); die älteste in Salzburg vorhandene Flugschrift mit Salzburger Thema stammt aus dem Jahre 1527, Salzburg als Druckort einer Flugschrift ist erstmals 1573 erwähnt (gedruckt bei Christoff Elbach). Der Zeitungsdruck begann 1668 mit dem Buchdrucker J. B. →Mayr (→Verlagswesen) nach Genehmigung durch Eb. Max Gandolf, der am 24. 11. 1668 Zensurbestimmungen erließ.
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Damals erschienen u.a. die ''Salzburger Zeitung'' (seit 1784), die ''Oberdeutsche Staatszeitung'' (1785–99) und die ''Staats-Zeitung von Salzburg'' (1800–06, fast täglich). In den Lesekabinetten der Colloredo-Zeit lagen zudem elf Salzburger Zeitschriften auf, darunter die weit verbreitete ''[[Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung]]''.
  
Das lückenlose Erscheinen einer Salzburger Zeitung ist erst seit der Regierungszeit Eb. →Hieronymus Colloredos nachweisbar und untrennbar mit den Leistungen L. →Hübners verbunden (seit 1773). Es erschien eine große Anzahl von Zeitungen: »Salzburger Zeitung« (seit 1784), »Oberdeutsche Staatszeitung« (1785-99), »Staats-Zeitung von Salzburg« (1800-06 mit einer schon fast täglichen Erscheinungsform) u. a. Den Journalisten (u. a. B. →Pillwein und L. Hübner) gelang auch eine Hochblüte des Zeitschriftenwesens: in den Lesekabinetten der Colloredo-Zeit lagen elf Salzburger Zeitschriften auf, darunter die weit verbreitete →»Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung«.
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Nach dem Ende dieser v.a. durch die Bestrebungen der Aufklärung bedingten Hochblüte gab es im Zeitraum 1816–48 in Salzburg keine Zeitungsgründung; es existierte nur die ''Salzburger Zeitung'' als Organ der Regierung, die die Herausgeberschaft an ihr genehme Personen versteigerte (1836–47 war der Buchdrucker Leopold Zaunrith Redakteur).
  
Nach dem Ende dieser vor allem durch die Bestrebungen der →Aufklärung bedingten Hochblüte gab es im Zeitraum von 1816 bis 1848 in Salzburg keine einzige Zeitungsgründung; es existierte nur die »Salzburger Zeitung« als Organ der Regierung, die die Herausgeberschaft an ihr genehme Personen versteigerte (1836-47 Buchdrucker Leopold Zaunrith als Redakteur).
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Nach der Revolution von 1848 und der Wiedererrichtung des Salzburger Landtages 1861 begann sich die politische Differenzierung auch auf die Zeitungslandschaft auszuwirken. Im April 1865 wurde die ''Salzburger Chronik'' als Organ der katholisch-konservativen Gruppierungen gegründet, die offizielle ''Salzburger Zeitung'' wurde 1871 vom [[Salzburger Volksblatt|''Salzburger Volksblatt'']] als Sprachrohr der Liberalen, ab etwa 1890 der Deutschnationalen abgelöst ([[Reinhold Kiesel|Druckhaus R. Kiesel]]). Ab 1899 erschien die ''Salzburger Wacht'' als Publikation der Sozialdemokraten. Insgesamt sind von 1848 bis 1918 in Salzburg 14 Zeitungen erschienen.
  
Nach der Revolution von 1848 und der Wiedererrichtung des Salzburger Landtages 1861 begann sich die politische Differenzierung auch auf die Zeitungslandschaft auszuwirken: im April 1865 wurde die »Salzburger Chronik« als Organ der kath. konservativen Gruppierung gegründet, die offizielle »Salzburger Zeitung« wurde 1871 vom »Salzburger Volksblatt« als Sprachrohr der Liberalen, ab etwa 1890 der Deutschnationalen abgelöst (Druckhaus Reinhold Kiesel). Ab 1899 erschien die »Salzburger Wacht« als Publikation der Sozialdemokraten. Insgesamt sind von 1848 bis 1918 in Salzburg 14 Zeitungen erschienen.
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Die politischen Ereignisse 1918–45 spiegeln sich auch im Salzburger Pressewesen: Die ''Salzburger Wacht'' wurde im Zuge der Februarereignisse von 1934 verboten, das deutschnationale ''Salzburger Volksblatt'' hatte bis zum „Anschluss“ mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wurde dann im November 1942 mit der NS-eigenen ''Salzburger Landeszeitung'' verschmolzen, die bis zum 3. Mai 1945 als ''Salzburger Zeitung'' erschien; die ''Salzburger Chronik'' war noch 1938 eingestellt worden. Daneben existierten 1918–45 in Salzburg 17 Zeitschriften.
  
Die politischen Ereignisse des Zeitraumes 1918-45 spiegeln sich auch im Salzburger Pressewesen: die »Salzburger Wacht« wurde im Zuge der Februarereignisse von 1934 verboten, das dt.-nationale »Salzburger Volksblatt« hatte bis zum »Anschluß« mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wurde dann im November 1942 mit der NS-eigenen »Salzburger Landeszeitung« verschmolzen, die bis zum 3. 5. 1945 als »Salzburger Zeitung« erschien; die »Salzburger Chronik« war noch 1938 eingestellt worden. Daneben existierten 1918-45 in Salzburg 17 Zeitschriften.
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Nachdem im Mai 1945 auch das Salzburger Zeitungswesen zusammengebrochen war, erschienen seit 7. Juni 1945 die von der US-Armee herausgegebenen ''[[Salzburger Nachrichten]]'', die ab Oktober 1945 von [[Gustav Adolf Canaval]] und [[Max Dasch]] (senior) geleitet wurden. Zum Verlag der ''Salzburger Nachrichten'' gehört der 1980 gegründete Zeitungsring der ''[[Salzburger Woche]]'' mit heute wöchentlich sechs Bezirksausgaben. Auch das ''[[Salzburger Fenster]]'' (Gratiszeitung, gegründet 1979, 14-täglich) ist ein Titel aus dem Verlagshaus der Salzburger Nachrichten.
  
Nachdem im Mai 1945 auch das Salzburger Zeitungswesen total zusammengebrochen war, erschienen seit 7. 6. 1945 die von der US-Armee herausgegebenen »Salzburger Nachrichten«, die ab Oktober 1945 von G. A. →Canaval und Max Dasch geleitet wurden (Chefredakteure: R. →Marcic, K. H. →Ritschel, Engelbert Washietl, Ronald Barazon). Wirtschaftlich eng mit den »Salzburger Nachrichten« verbunden ist der 1980 gegründete Zeitungsring der »Salzburger Woche« mit wöchentlich fünf Bezirksausgaben für die Gaue Salzburgs und Bezirksredaktionen in den Bezirkshauptstädten. Auch das »Salzburger Fenster« (Gratiszeitung, gegründet 1979, Erscheinungsweise 14-täglich, seit Jahresanfang 2000 38 Ausgaben pro Jahr), ist eine Tochterfirma der »Salzburger Nachrichten«. Ab 23. 10. 1945 erschienen auch die Parteizeitungen wieder: »Salzburger Volkszeitung« (ÖVP), »Demokratisches Volksblatt« (SPÖ, seit 1972 »Salzburger Tagblatt«, zuletzt als »Neues Salzburger Tagblatt«, Salzburger Ausgabe der »Neuen AZ«, Arbeiterzeitung, Wien, eingestellt am 20. 10. 1990). »Salzburger Tagblatt« (KPÖ, 1945-64, aufgegangen in der Tageszeitung »Volksstimme«, Ausgabe Salzburg, am 3. 3. 1991 eingestellt). Das offizielle Organ des Landes wurde als »Salzburger Landeszeitung« ab 13. 10. 1945 herausgegeben, das »Salzburger Volksblatt« erschien wieder seit dem 15. 6. 1950 und wurde im April 1979 eingestellt. In den 80er Jahren konnte sich von Wien aus die »Neue Kronenzeitung« auch als Salzburger Lokalblatt etablieren. Seit 1994 druckt das »Druckzentrum Salzburg« in der Karolingerstraße die »Neue Kronenzeitung« und die »Salzburger Nachrichten«, auch die Redaktionen befinden sich dort. Der Print- Zeitungsverlag, Innsbruck, eine 50 Prozent Tochter der »Tiroler Tageszeitung«, Verleger der »Tiroler Bezirksblätter« (elf lokale Wochenzeitungen) gründete im September 2000 die »Salzburger Bezirksblätter«, deren sieben lokale Wochenblätter wöchentlich per Post an alle Salzburger Haushalte gratis zugestellt werden. Weitere Gratiszeitungen: »Salzburger Stadtanzeiger« (Korrekt-Kleinanzeiger), erscheint wöchentlich, verteilt in Stadt und Land Salzburg; »Stadtleben«, Zeitung der Stadt Salzburg, erscheint monatlich, Schwerpunkte: Kultur, Veranstaltungsinformationen, Bürgerservice.  
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Ab 23. Oktober 1945 erschienen auch die Parteizeitungen wieder: ''[[Salzburger Volkszeitung]]'' (ÖVP), ''[[Demokratisches Volksblatt]]'' (SPÖ) ''[[Salzburger Tagblatt]]'' (KPÖ). Das offizielle Organ des Landes wurde als ''Salzburger Landeszeitung'' ab 13. Oktober 1945 herausgegeben, das ''Salzburger Volksblatt'' erschien wieder seit dem 15. Juni 1950 und wurde im April 1979 eingestellt.
  
Literatur:
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In den 1980er-Jahren konnte sich von Wien aus die ''Neue Kronen Zeitung'' auch als Salzburger Ausgabe etablieren. Seit 1994 druckt das Druckzentrum Salzburg in der Karolingerstraße die ''Neue Kronen Zeitung'' und die ''Salzburger Nachrichten'', deren Redaktionen sich auch dort befinden. Neben der ''Salzburger Woche'' gehören auch noch die in sieben Ausgaben erscheinenden Gratiszeitungen ''Salzburger Bezirksblätter'' zu den größeren Printmedien des Landes.
  
* K. Ploier: Wochenzeitungen in den Salzburger Landbezirken und die Gründung des Salzburger Nachrichten-Zeitungsrings »Salzburger Woche«. Diplomarbeit Salzburg 1994.
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Lit.:
* C. Kiefer: Die Geschichte der Salzburger Volkszeitung von 1945-1990. Salzburg 1992.
 
* G. Neureiter: Die Geschichte des »Salzburger Volksblattes« von 1870-1942. Diss. Salzburg 1985.
 
* E. Zwink (Hg.): Journalismus in und für Salzburg. Salzburg- Dokumentationen, Bd. 88, Salzburg 1985.
 
* W. Jakob: Salzburger Zeitungsgeschichte. Salzburg-Dokumentationen, Bd. 39, Salzburg 1979.
 
  
R.R.H.
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* C. Kiefer: Die Geschichte der Salzburger Volkszeitung von 1945–1990. Salzburg 1992.
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* E. Zwink (Hg.): Journalismus in und für Salzburg. Salzburg 1985.
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* W. Jakob: Salzburger Zeitungsgeschichte. Schriftenreihe des Landespressebüros. Salzburg 1979.
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R.R.H., T.S.
  
 
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Aktuelle Version vom 1. August 2021, 11:34 Uhr

Die älteste in Salzburg vorhandene Flugschrift stammt aus dem Jahre 1527. Als Druckort einer Flugschrift wird Salzburg erstmals 1573 erwähnt. Der Zeitungsdruck begann 1668 mit dem Buchdrucker Johann Baptist Mayr (Verlagswesen) nach Genehmigung durch Erzbischof Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg, der 1668 Zensurbestimmungen erließ. Das lückenlose Erscheinen einer Salzburger Zeitung ist erst seit der Regierungszeit Erzbischof Hieronymus Graf Colloredos (1772–1812) nachweisbar und seit 1773 untrennbar mit den Leistungen Lorenz Hübners verbunden.

Damals erschienen u.a. die Salzburger Zeitung (seit 1784), die Oberdeutsche Staatszeitung (1785–99) und die Staats-Zeitung von Salzburg (1800–06, fast täglich). In den Lesekabinetten der Colloredo-Zeit lagen zudem elf Salzburger Zeitschriften auf, darunter die weit verbreitete Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung.

Nach dem Ende dieser v.a. durch die Bestrebungen der Aufklärung bedingten Hochblüte gab es im Zeitraum 1816–48 in Salzburg keine Zeitungsgründung; es existierte nur die Salzburger Zeitung als Organ der Regierung, die die Herausgeberschaft an ihr genehme Personen versteigerte (1836–47 war der Buchdrucker Leopold Zaunrith Redakteur).

Nach der Revolution von 1848 und der Wiedererrichtung des Salzburger Landtages 1861 begann sich die politische Differenzierung auch auf die Zeitungslandschaft auszuwirken. Im April 1865 wurde die Salzburger Chronik als Organ der katholisch-konservativen Gruppierungen gegründet, die offizielle Salzburger Zeitung wurde 1871 vom Salzburger Volksblatt als Sprachrohr der Liberalen, ab etwa 1890 der Deutschnationalen abgelöst (Druckhaus R. Kiesel). Ab 1899 erschien die Salzburger Wacht als Publikation der Sozialdemokraten. Insgesamt sind von 1848 bis 1918 in Salzburg 14 Zeitungen erschienen.

Die politischen Ereignisse 1918–45 spiegeln sich auch im Salzburger Pressewesen: Die Salzburger Wacht wurde im Zuge der Februarereignisse von 1934 verboten, das deutschnationale Salzburger Volksblatt hatte bis zum „Anschluss“ mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wurde dann im November 1942 mit der NS-eigenen Salzburger Landeszeitung verschmolzen, die bis zum 3. Mai 1945 als Salzburger Zeitung erschien; die Salzburger Chronik war noch 1938 eingestellt worden. Daneben existierten 1918–45 in Salzburg 17 Zeitschriften.

Nachdem im Mai 1945 auch das Salzburger Zeitungswesen zusammengebrochen war, erschienen seit 7. Juni 1945 die von der US-Armee herausgegebenen Salzburger Nachrichten, die ab Oktober 1945 von Gustav Adolf Canaval und Max Dasch (senior) geleitet wurden. Zum Verlag der Salzburger Nachrichten gehört der 1980 gegründete Zeitungsring der Salzburger Woche mit heute wöchentlich sechs Bezirksausgaben. Auch das Salzburger Fenster (Gratiszeitung, gegründet 1979, 14-täglich) ist ein Titel aus dem Verlagshaus der Salzburger Nachrichten.

Ab 23. Oktober 1945 erschienen auch die Parteizeitungen wieder: Salzburger Volkszeitung (ÖVP), Demokratisches Volksblatt (SPÖ) Salzburger Tagblatt (KPÖ). Das offizielle Organ des Landes wurde als Salzburger Landeszeitung ab 13. Oktober 1945 herausgegeben, das Salzburger Volksblatt erschien wieder seit dem 15. Juni 1950 und wurde im April 1979 eingestellt.

In den 1980er-Jahren konnte sich von Wien aus die Neue Kronen Zeitung auch als Salzburger Ausgabe etablieren. Seit 1994 druckt das Druckzentrum Salzburg in der Karolingerstraße die Neue Kronen Zeitung und die Salzburger Nachrichten, deren Redaktionen sich auch dort befinden. Neben der Salzburger Woche gehören auch noch die in sieben Ausgaben erscheinenden Gratiszeitungen Salzburger Bezirksblätter zu den größeren Printmedien des Landes.

Lit.:

  • C. Kiefer: Die Geschichte der Salzburger Volkszeitung von 1945–1990. Salzburg 1992.
  • E. Zwink (Hg.): Journalismus in und für Salzburg. Salzburg 1985.
  • W. Jakob: Salzburger Zeitungsgeschichte. Schriftenreihe des Landespressebüros. Salzburg 1979.

R.R.H., T.S.