Erich Schenk: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Studierte Musik am Konservatorium | + | Studierte Musik am Konservatorium [[Universität Mozarteum Salzburg|Mozarteum]] und von 1920 bis zur Promotion 1925 Musikwissenschaft an der Universität München (kurzzeitig Unterrichtstätigkeit am Konservatorium Mozarteum und Bibliothekarsdienst an der [[Internationale Stiftung Mozarteum|Internationalen Stiftung Mozarteum]] (ISM), danach ebenfalls kurze Zeit Pressesprecher der [[Salzburger Festspiele]]; 1930 Habilitation an der Universität Rostock und 1936 dort Gründungsprofessur für Musikwissenschaft. |
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− | + | Musikwissenschaftlich bekannt wurde Schenk v.a. durch die seit 1942 übernommene Herausgeberschaft der ''Denkmäler der Tonkunst in Österreich'' und durch seine Mozart-Biografie (Zürich 1955). An sein Geburtshaus in der Sigmund-Haffner-Gasse neben dem Barisanihaus, in dem [[Maria Anna Mozart]] viele Jahre ihres Lebens verbracht hatte, erinnerte bis 2017 eine durch Margarete Schenk initiierte Tafel. Schenk prägte die österreichische Musikwissenschaft der Nachkriegszeit nachhaltig und wurde vielfach geehrt. | |
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− | + | Seine Rolle während der NS-Zeit, u.a. bei der Enteignung der Bibliothek von Guido Adler und sein Verhalten gegenüber Adlers Tochter Melanie, seine Mitwirkung im „Amt Rosenberg“, sein offener Antisemitismus, unterstrichen durch Zuarbeiten zum ''Lexikon der Juden in der Musik'', erscheinen als hoch problematisch. Publikationen u.a.: ''[[Wolfgang Amadeus Mozart]]'' (1955), ''Die italienische Triosonate'' (1955) und ''Die außeritalienische Triosonate'' (1970). | |
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+ | * A. Pinwinkler: E.S. (1902–1974) – ein Musikwissenschaftler und Mozartforscher im langen Schatten des „Dritten Reiches“. In: T. Weidenholzer, A. Pinwinkler (Hg.): Schweigen und Erinnern. Salzburg 2016. | ||
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Aktuelle Version vom 8. Februar 2022, 06:17 Uhr
Erich Schenk, * 5. Mai 1902 in Salzburg, † 11. Oktober 1974 in Wien; Musikforscher.
Studierte Musik am Konservatorium Mozarteum und von 1920 bis zur Promotion 1925 Musikwissenschaft an der Universität München (kurzzeitig Unterrichtstätigkeit am Konservatorium Mozarteum und Bibliothekarsdienst an der Internationalen Stiftung Mozarteum (ISM), danach ebenfalls kurze Zeit Pressesprecher der Salzburger Festspiele; 1930 Habilitation an der Universität Rostock und 1936 dort Gründungsprofessur für Musikwissenschaft.
Beteiligt an der Organisation der 2. Musikwissenschaftlichen Mozart-Tagung der ISM 1931, auf der Schenk ein Zentralinstitut für Mozartforschung proklamierte (errichtet 1937, heute Akademie für Mozart-Forschung). 1939 Lehrstuhlvertretung, dann als Nachfolger von Robert Lach 1940–71 Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Wien und deren Rektor 1957/58; Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Leiter der Kommission für Musikforschung.
Musikwissenschaftlich bekannt wurde Schenk v.a. durch die seit 1942 übernommene Herausgeberschaft der Denkmäler der Tonkunst in Österreich und durch seine Mozart-Biografie (Zürich 1955). An sein Geburtshaus in der Sigmund-Haffner-Gasse neben dem Barisanihaus, in dem Maria Anna Mozart viele Jahre ihres Lebens verbracht hatte, erinnerte bis 2017 eine durch Margarete Schenk initiierte Tafel. Schenk prägte die österreichische Musikwissenschaft der Nachkriegszeit nachhaltig und wurde vielfach geehrt.
Seine Rolle während der NS-Zeit, u.a. bei der Enteignung der Bibliothek von Guido Adler und sein Verhalten gegenüber Adlers Tochter Melanie, seine Mitwirkung im „Amt Rosenberg“, sein offener Antisemitismus, unterstrichen durch Zuarbeiten zum Lexikon der Juden in der Musik, erscheinen als hoch problematisch. Publikationen u.a.: Wolfgang Amadeus Mozart (1955), Die italienische Triosonate (1955) und Die außeritalienische Triosonate (1970).
Lit.:
- A. Pinwinkler: E.S. (1902–1974) – ein Musikwissenschaftler und Mozartforscher im langen Schatten des „Dritten Reiches“. In: T. Weidenholzer, A. Pinwinkler (Hg.): Schweigen und Erinnern. Salzburg 2016.
- Y. Sakabe: E.S. und der Fall Adler-Bibliothek. In: Musik-Wissenschaft an ihren Grenzen. Frankfurt 2004.
- T. Adler: Lost to the World. Selbstverlag. o.O. 2000.
C.G.